Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 32 - 33 / 08.08.2005

Thema

Nicolas Schöneich

Gefangen zwischen Interessen und Prinzipien

US-amerikanische Ordnungsvorstellungen im Nahen Osten

So bezeichnete der ägyptische Soziologe Saad Eddin Ibrahim die Bush-Regierung als Hebamme des arabischen Reformprozesses - die Elternschaft aber, schränkte er ein, könne sie gewiss nicht für sich reklamieren. Die Ursachen für die Entwi-cklungen etwa im Libanon oder in Ägypten lägen nicht in der ... weiter zum vollständigen Artikel: Gefangen zwischen Interessen und Prinzipien

Michael Lüders

Die arabische Welt ist nur zum Teil in der Moderne angekommen

Islam und Demokratie - der Westen hat ein undifferenziertes Bild davon

Die Frage, ob Islam und Demokratie überhaupt miteinander zu vereinbaren seien, ist in der westlichen Öffentlichkeit häufig zu hören. Dahinter verbirgt sich ein aus Ängsten und Unkenntnis gespeistes Weltbild, das den Islam als ein monolithisches, unveränderliches, auf ewig festgeschriebenes Dogma ... weiter zum vollständigen Artikel: Die arabische Welt ist nur zum Teil in der Moderne angekommen

Katajun Amirpur

Schiiten fordern mehr Rechte in der arabischen Welt

Ein neuer Machtkampf zwischen Sunna und Schia nach "Iraqi Freedom"

Gerade für das politische Denken der Schia sind daher in den nächsten Jahren aus Nadschaf wichtige Impulse zu erwarten. Seit der Revolution im Iran dürfte die Frage der politischen Entwick-lung des schiitischen Islams und der Rolle, die die Geistlichkeit im Machtgefüge spielt, international nicht ... weiter zum vollständigen Artikel: Schiiten fordern mehr Rechte in der arabischen Welt

Sonja Hegasy

Der Ruf nach Reformen wird in vielen islamischen Ländern lauter

Dritter Arabischer UNDP-Bericht über die Menschliche Entwicklung

Mit einem halben Jahr Verspätung wurde im April der dritte Arabische Bericht über die Menschliche Entwicklung 2004 in Amman vorgestellt. Die ursprünglich für vergangenen Oktober geplante Veröffentlichung wurde aufgrund äußerst kritischer Passagen zur US-Nahostpolitik verzögert. Die "New York ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Ruf nach Reformen wird in vielen islamischen Ländern lauter

Lutz Klevemann

Das neue Große Spiel in Zentralasien

Öl und Gas stehen im Zentrum eines geopolitischen Ringens

In dieser Neuauflage der imperialen Rivalität im 19. Jahrhundert zwischen dem Britischen Empire und dem russischen Zarenreich versuchen mächtige Spieler das Herz der eurasischen Landmasse zu kontrollieren, das in einem Machtvakuum daliegt. Heute haben die USA die Führungsrolle übernommen. Zusammen ... weiter zum vollständigen Artikel: Das neue Große Spiel in Zentralasien

Carsten Wieland

Sind Assads Tage gezählt?

Syrien unter Reformdruck

Das Land hat relativ wenige Rohstoffe, wenige Freunde und Geldgeber in der westlichen Welt. Dennoch ist die Kluft zwischen Arm und Reich im Vergleich zu anderen arabischen Staaten gering geblieben. Obwohl es kaum politischen Freiraum gibt, genießen die Syrer unter dem formal säkularen Baath-Regime ... weiter zum vollständigen Artikel: Sind Assads Tage gezählt?

Konrad Watrin

Die "Gucci-Revolution" im Libanon

Nach dem Abzug der Syrer zeichnet sich eine neue politische Dynamik ab

Euphorie schwang auf wie so oft im Orient, doch nicht so trügerisch. Zu Jahresbeginn noch drohten Bombenanschläge nach bewährtem Muster das Land nach 15-jährigem Wiederaufbau abermals zu destabilisieren. Erinnerungen an den gleichfalls 15-jährigen Bürgerkrieg wurden wach. Ein Anschlag riss am 14. ... weiter zum vollständigen Artikel: Die "Gucci-Revolution" im Libanon

Ludwig Watzal

Frieden ist möglich - aber unwahrscheinlich

Das Kernproblem Palästina - die völkerrechtliche Sicht

Die Errichtung dieses Grenzwalles wurde vom Internationalen Gerichtshof in Den Haag in einem Urteil vom 9. Juli 2004 als "völkerrechtswidrig" bezeichnet, weil er zum größten Teil auf besetztem Land gebaut wird. Die wichtigste Voraussetzung für einen gerechten und dauerhaften Frieden hat ... weiter zum vollständigen Artikel: Frieden ist möglich - aber unwahrscheinlich

Richard Chaim Schneider

Der jüdische Staat sieht sich weiterhin im Abwehrkampf - im Innern und nach außen

Das Kernproblem Palästina - die sicherheitspolitische Sicht

War die Zustimmung für den Abriss der Siedlungen in Gaza in den letzten Wochen merklich gesunken, da die israelische Bevölkerung daran zweifelte, dass sich daraus etwas Positives für das Land entwickeln könnte, so drehte sich zuletzt die Stimmung. Man mochte diese Verrückten doch nicht. Die ... weiter zum vollständigen Artikel: Der jüdische Staat sieht sich weiterhin im Abwehrkampf - im Innern und nach außen

Konrad Watrin

Wie Fruchtfliegen den Frieden im Heiligen Land fördern

An der Basis gedeiht die israelisch-palästinensische Zusammenarbeit weitgehend im Verborgenen

Erstmals durfte ein vorwiegend palästinensischer Club an einem europäischen Wettbewerb teilnehmen, was sogar bei den fußballverrückten Arabern Widerhall fand. Der ärmste Club der ersten israelischen Liga erhielt Förderangebote aus den Emiraten. Im Juli hat das Peres Peace Center in Tel Aviv in ... weiter zum vollständigen Artikel: Wie Fruchtfliegen den Frieden im Heiligen Land fördern

Hans-Christian-Rößler

Ein Riss geht durch Israel

Israelis und Palästinenser bereiten sich auf die Räumung der Siedlungen vor

Tausende von Soldaten trainieren seit Wochen für diesen Tag. Aber das Heer der Demonstranten mit orangenen Hemden, Hüten und Bändern, das ihnen gegenübersteht, hindert sie an ihren letzten Vorbereitungen: Zu den Kundgebungen zu Beginn der beiden Protestmärsche kamen mehr als 20.000 Menschen; fast ... weiter zum vollständigen Artikel: Ein Riss geht durch Israel

Ferhad Ibrahim

Ein verlässlicher Verbündeter des Westens

Jordanien im regionalen und internationalen Spannungsfeld

Es ist unklar, ob es die Außenpolitik war, die den kranken König Hussein zwei Wochen vor seinem Tod veranlasste, die Thronfolge auf seinen Sohn Abdullah zu übertragen und den erfahrenen Bruder Prinz Hassan zu entmachten. Fest steht, dass Abdallah II., sieben Jahre nachdem er die Verantwortung ... weiter zum vollständigen Artikel: Ein verlässlicher Verbündeter des Westens

Heiko Flottau

Im Würgegriff der "religiösen" Radikalen

Das Leben im Irak ist zum Albtraum geworden

Auch der angekündigte "saubere Feldzug" erwies sich als Chimäre. Nach einem Bericht der seriösen britischen Medizin-Zeitschrift "Lancet" verloren etwa 98.000 Iraker ihr Leben - meist bei Luftangriffen. Krieg und Plünderungen liegen über zwei Jahre zurück. Inzwischen ist das Leben ... weiter zum vollständigen Artikel: Im Würgegriff der "religiösen" Radikalen

Rudolph Chimelli

Die islamische Republik ist kein Monolith der Macht

Der Iran auf dem Weg zum "chinesischen Modell"

So hat der radikale Nachfolger des Reform-Präsidenten Mohammed Chatami während seiner Kampagne "eine einzige Familie und deren Clique" dafür kritisiert, dass sie das Erdölgeld in ihre Taschen steckten, während das Volk darbe. Er versprach, den Augiasstall der Korruption auszukehren und ... weiter zum vollständigen Artikel: Die islamische Republik ist kein Monolith der Macht

Peter L. Münch-Heubner

Die kleinen Könige Irans

Religiöse Stiftungen halten die Fäden in der Hand

Die Iraner nennen sie "kleine Könige". In ihren Händen laufen die Fäden der wirtschaftlichen und auch der politischen Macht in der Islamischen Republik zusammen. Ihre Königreiche sind die "revolutionären Stiftungen", die "Bonyads", denen sie vorstehen und deren Namen im ... weiter zum vollständigen Artikel: Die kleinen Könige Irans

Amke Dietert

Der Traum vom vereinten Kurdistan lebt in den Herzen

Im "neuen" Irak gewinnen die Kurden an politischem Einfluss

Die Kurden sind mit einer geschätzten Anzahl von 30 bis 40 Millionen das größte Volk im Nahen Osten ohne eigenen Staat. Ihr Siedlungsgebiet wurde zuerst im 16. Jahrhundert zwischen dem Osmanischen und Persischen Reich geteilt. Mit der Neuordnung der Region nach dem Ersten Weltkrieg wurden die ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Traum vom vereinten Kurdistan lebt in den Herzen

Reinhard Baumgarten

Der Ausnahmezustand ist in Ägypten zur Regel geworden

Reformstau im Land der Pharaonen

Die Demonstrationen häufen sich in diesen Wochen. Täglich finden im bevölkerungsreichsten arabischen Land Kundgebungen statt. Sie sind klein und überschaubar. Die wenigen Dutzend Demonstranten werden immer durch eine gewaltige Polizeimacht abgeschirmt. Seit bald einem Vierteljahrhundert gilt in ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Ausnahmezustand ist in Ägypten zur Regel geworden

Günter Seufert

Vom Außenposten des Westens zum regionalen Akteur

Das neue Selbstbewusstsein der Türkei

Verglichen mit der Aufregung, die dem französischen und niederländischen Nein zum Verfassungsvertrag in Europa folgte, nahm Anatolien das Ergebnis relativ gelassen. Der offenen Freude des holländischen Rechtsaußens Geert Wilders und der Genugtuung Edmund Stoibers, für die der Ausgang der Referenda ... weiter zum vollständigen Artikel: Vom Außenposten des Westens zum regionalen Akteur

Katja Niethammer

Das bahrainische Experiment

Die Golfstaaten unterscheiden sich erheblich in ihren wirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Strukturen

Abdulaziz ist ein typischer Vertreter der neuen Generation von Scheichs. So selbstverständlich er in traditioneller Kleidung Gäste empfängt und Gespräche im Fünfminutentakt durch Reichung neuer Süßigkeiten und Getränke unterbrechen lässt, so sicher beherrscht er das globale Demokratisierungsalphabet ... weiter zum vollständigen Artikel: Das bahrainische Experiment

Ulrike Freitag/David Schmitz

Arabia felix zwischen Demokratie und Diktatur

Ein politischer Balanceakt in Jemen

Ahmed Abdullah al-Hasani, ehemaliger Botschafter des Jemen in Syrien, ersuchte Ende April die britische Regierung um Asyl. Seine Begründung: die jemenitische Regierung habe einen Mordanschlag auf ihn veranlasst. Zudem werde er wie andere Persönlichkeiten aus dem ehemaligen Südjemen systematisch ... weiter zum vollständigen Artikel: Arabia felix zwischen Demokratie und Diktatur

Henner Fürtig

Der Stern des Verbündeten ist verblasst

Saudi-Arabien sendet ambivalente Signale in Richtung Westen

Diese Doktrin wurde von allen nachfolgenden Präsidenten übernommen. Sie bildete zudem, formalisiert durch bilaterale Militärabkommen, die Grundlage für die Stationierung von US-Truppen in Saudi-Arabien nach 1990. Dazwischen und danach lagen Jahre des gemeinsamen Kampfes gegen Kommunismus, ... weiter zum vollständigen Artikel: Der Stern des Verbündeten ist verblasst

Lennart Lehmann

Mit den Stammesstrukturen muss man sich arrangieren

Neues, altes Afghanistan nach den Taliban

Die Frage nach dem Finanzier beschäftigte iranische Geheimdienstler sehr. Sie fürchten iranfeindliche Aktivitäten Pakistans oder wahabitischer Eiferer aus den Golfstaaten, die ihren Einfluss auf Kosten des schiitisch geprägten Irans ausbauen wollen. Das Geld werde vor Ort gesammelt, versicherten die ... weiter zum vollständigen Artikel: Mit den Stammesstrukturen muss man sich arrangieren

Rüdiger Robert

Auf dem Weg zu einer Wasserkatastrophe

Die Wasserknappheit in den Nahost-Ländern ist ein Politikum

Zwischenzeitlich hat die Wasserproblematik zwar nicht an Brisanz verloren, ist aber wieder in den Hintergrund politischer Betrachtungsweisen gerückt. Die Ölfrage hat an politischem Gewicht zurückgewonnen. Vorrang auf der Tagesordnung der Weltpolitik hat die Gefahr durch den internationalen ... weiter zum vollständigen Artikel: Auf dem Weg zu einer Wasserkatastrophe

Arnold Hottinger

Alte Mythen erwachen zu neuem Leben

Moderne Propaganda-Technologie verleiht Feindbildern große Sprengkraft

Die islamische Welt und die westliche - sich einst christlich nennende, heute wohl eher als postmodern auftretende - postindustrielle Zivilisation haben als zwei nebeneinander liegende Kulturkreise stets gemeinsame Grenzen besessen. Diese haben sich im Lauf der 1400-jährigen gemeinsamen Geschichte ... weiter zum vollständigen Artikel: Alte Mythen erwachen zu neuem Leben

Claus Leggewie

Fatale Dialektik der Vorurteile

Ein neuer Anti-Semitismus und alter Anti-Amerikanismus verschmelzen zum neuen Anti-Okzidentalismus

Die Amalgamierung beider Feindbilder zum "Anti-Okzidentalismus" ist das Neue am neuen Antisemitismus, den man als Abwehrreaktion auf kulturelle Globalisierung, aber auch als eine Spielart davon verstehen kann. Schon der christlich gespeiste Judenhass besaß eine universale Bezugsgröße ... weiter zum vollständigen Artikel: Fatale Dialektik der Vorurteile

Peter Heine

Terror - eine moderne Seuche

Islamisten wollen eine globale Scharia durchsetzen - mit allen Mitteln

Als erste islamistische Organisation werden in der Regel die Muslimbrüder (Ikhwân al-Muslimîn) angesehen, 1928 von dem Lehrer Hassan al-Banna (1906 - 49) in Ägypten gegründet. Sie haben im Lauf ihrer Geschichte eine ausgeprägte Ideologie entwickelt. Der Islam ist für sie vor allem eine rationale ... weiter zum vollständigen Artikel: Terror - eine moderne Seuche

Bassam Tibi

Keine Selbstaufgabe durch totale Anpassung an den Westen

Der Euro-Islam ist nur im Einklang mit der kulturellen Moderne möglich

In einem Berkeley-Projekt über Zuwanderung ("Islam and the Changing Identity of Europe") wurde die Frage gestellt: "Muslim Europe or Euro-Islam?" Dies ist auch der Titel des Bandes mit den Ergebnissen des Projektes, in dem die Spannung zwischen Islamisierung und Europäisierung ... weiter zum vollständigen Artikel: Keine Selbstaufgabe durch totale Anpassung an den Westen


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.