Das politische Buch
ks
Im August 2005 ist Pater
Frère Roger, der 90 Jahre alte Begründer der
Brüdergemeinschaft von Taizé, von einem religiösen
Fanatiker erstochen worden. Taizé steht seit Jahrzehnten
für unzählige Menschen als Symbol für
interkulturelle und ...
Hermann Glaser
Ralf Dahrendorf hat in der
jüngsten Geschichte zahlreiche nicht korrumpierbare
Intellektuelle, die "Erasmier", ausgemacht
Man kann dem bei aller Allergie
gegen "Waschzettelrhetorik" in diesem Fall durchaus zustimmen: In
präziser und anschaulicher Weise unternimmt Dahrendorf eine
Erkundungsreise zu den Quellen des liberalen Geistes. "Es ist ein
Versuch herauszufinden, welche Qualitäten Menschen ...
Volker Kronenberg
Eine Analyse des Faschismus
Ziel des Buches ist, wie der Autor
unumwunden erklärt, ein "frischer Blick". Er will weniger die
Theorie und den ideologischen Selbstanspruch jener nach dem Ersten
Weltkrieg und der Russischen Revolution von 1917 bedeutsam
gewordenen nationalistischen, antikommunistischen und ...
Ursula Homann
Konrad Löws Buch stellt eine
Zumutung für alle Opfer dar
Fraglos empfindet das Volk die
Judenverfolgung als Sünde", notierte Victor Klemperer am 4.
Oktober 1941 in sein Tagebuch. Salomon Korn, Vizepräsident des
Zentralrats der Juden in Deutschland, vertritt dagegen zwei
Generationen später die gegenteilige Auffassung, dass
nämlich ...
Bernd Jürgen Wendt
Der Konzern General Motors und
seine Tochtergesellschaft Opel in der NS-Zeit
Vor einigen Jahren lenkte die
Zahlung von 30 Millionen Mark in den Entschädigungsfonds
für überlebende Zwangsarbeiter die Aufmerksamkeit wieder
auf die schweren politischen Vorwürfe gegen den amerikanischen
Autokonzern "General Motors" (GM). Diese beziehen sich vor ...
hor
Hitlers Forscher
Wer in der Schule einen guten
Physiklehrer hatte, bekam sicher auch etwas über den
fragwürdigen Naturwissenschaftler Philipp Lenard (1862 - 1947)
zu hören. Dieser Professor für theoretische Physik
erfreute einst seine Kollegen von der "Arbeitsgemeinschaft
deutscher ...
Interview mit Paul Nolte über
sein neues Buch "Riskante Moderne" und die neue
Bürgerlichkeit
Das Parlament: Herr Nolte, waren
Sie enttäuscht, als Angela Merkel nach der Wahl die "Politik
der kleinen Schritte" verkündete, anstatt, wie vorher
angekündigt, einen radikalen Umbau des Sozialstaates zu
betreiben? Paul Nolte: Ein bisschen schon. Vielleicht wollte ...
Claudia Heine
Heraus aus dem
Dornröschenland! Das ist kein Satz aus dem Märchen,
sondern eine auf die Realität bezogene Forderung: Paul Nolte
weiß, dass man mit vorsichtigen Formulierungen niemanden
aufrüttelt - und in einer Medienwelt auf Aufmerksamkeit nicht
hoffen darf. Also macht er ...
Hans-Eckerhard Bahr
Dietrich Bonhoeffer und Wolfgang
Borchert - Pfarrer und Dichter
Es ist der 9. April 1945. In der
Dämmerung des Montagmorgen sieht der KZ-Lagerarzt von
Flossenbürg den Häftling Dietrich Bonhoeffer in der
Vorbereitungszelle knien. Er betet. Wenig später wird er
erhängt. Am 20. November 1947 stirbt Wolfgang Borchert,
26-jährig, einen ...
Klaus Dreher
Walther Leisler Kiep
präsentiert seine Erinnerungen
Seine Memoiren unterscheiden sich
von ähnlichen Erzeugnissen dadurch, dass sie angenehm kurz
sind und dass der Verfasser ziemlich offenherzig über seine
Schwächen, Fehler und Rückschläge berichtet - eine
Eigenschaft, die Politikern im Allgemeinen abgeht und die bei Kiep
erst ...
Anke Martiny
Lars Brandt schenkt seinem Vater
ein berührendes Andenken
Wohl jedem Menschen in den
mittleren Jahren widerfährt, dass er sich nach der
Pubertät ein zweites Mal gründlich mit seinen Eltern
auseinandersetzen muss: Haben Mutter oder Vater mich mehr
geprägt, übernehme ich ihre Maßstäbe oder
weiche ich sehr ab, welche Rolle ...
Tanjev Schultz
Hildegard Hamm-Brücher
lässt nicht locker
Vollblutpolitiker können nicht
loslassen. Aber es ist nicht immer nur der Rausch der Macht, der
sie lockt, oder die Sucht nach Aufmerksamkeit im Politzirkus, die
sie in die Öffentlichkeit treibt. Es gibt auch den
Vollblutpolitiker, der nichts anderes ist als ein besonders
engagierter ...
Helmut Lölhöffel
Kurz notiert ...
Karlheinz Niclauß
Die Geschichte der Bundesrepublik
als Erfolgsstory erzählt
Das Buch von Edgar Wolfrum
schildert die 60-jährige Geschichte der Bundesrepublik von der
Besatzungszeit bis zum Ende der rot-grünen Koalition im Jahre
2005. Der Autor gliedert diese Entwicklung in vier Teile: Auf die
konstituierende Phase der Adenauer-Zeit von 1949 bis 1959 folgt die
Zeit ...
Detlev Lücke
Zwei Bücher über Filme
aus der DDR und ihre Autoren
Ich versuche nie bewusst, einer
Geschichte meine Handschrift aufzudrücken. Und es ist mir auch
gleichgültig, ob man jetzt oder später von Wolf-Filmen
spricht. Ein guter Film ist zuerst einmal ein Zeitdokument", hat
Konrad Wolf (1925-1982) in einem Dokumentarfilm gesagt, den das ...
Sten Martenson
Christian Schüle sieht alte
Welten zusammenstürzen
Christian Schüle hat
Deutschland vermessen, wie der Titel seiner "Abrechnungen"
verspricht. Er hat es getan in der Manier eines gründlichen
Analytikers mit der Fähigkeit zu intellektuellem Tiefgang und
mit der Freude an ambitionierten Formulierungen, so wie es sich
für ...
Konrad Ege
Die fragwürdige Rolle der CIA
im Irak-Krieg
Der Reporter der "New York Times"
hat ein bemerkenswertes Buch geschrieben. Der Untertitel mag etwas
zu hoch gegriffen sein, aber "State of War" schlägt
Sehschlitze in die Festung Bush. Erste Schlagzeilen machte in den
USA Risens vormaliger Bericht über Bushs ...
Andrea Dunai
Sibirien heute fasziniert und
verstört
Eine in Deutschland lebende
Deutschlehrerin burjatischer Herkunft erzählt ihrer Studentin,
einer weit gereisten Hamburger Journalistin, dass die "russische
Seele" in ihrer Ganzheit und in ihren Widersprüchen am besten
in Sibirien zu finden sei. Diesen Rat befolgte die Autorin, ...
Frauke Hamann
Widersprüchliche Erfahrungen:
als Frau in der US-Armee und im Irak-Krieg
Kayla Williams trat im Jahr 2000 in
die US-Armee ein: "Ich war ein aufmüpfiger Punk und jetzt bin
ich Teil der autoritärsten Institution, die man sich nur
denken kann." Nicht Patriotismus bewegt die 23-Jährige, sich
für fünf Jahre zu verpflichten, sondern der ...
Helena Sabbagh
Eine aufrüttelnde weibliche
Interpretation des Islams
Die 1953 in einem Dorf im Nildelta
geborene Ägypterin, die heute in Amsterdam als Dolmetscherin
und Journalistin arbeitet, hatte nach mehr als zwei Jahrzehnten im
Westen das Bedürfnis, selbst den Koran zu studieren. Sie
wollte begreifen, "woher all das Leid der muslimischen Frauen ...
Udo Scheer
Ein alarmierendes Buch zum
Phänomen der "neuen Söldner"
Man kann sich streiten, welches das
zweitälteste Gewerbe auf Erden ist, Söldnertum oder
Prostitution. Welches das Abartigere ist, daran lässt der in
Rom lebende Publizist Rolf Uesseler, Spezialist für Mafia und
kriminelle Auswüchse in der globalen Wirtschaft, keinen
Zweifel. ...
Harald Loch
W. Michael Blumenthal zum 80.
Geburtstag
Vor bald zehn Jahren hat Berlin
einen Freund zurückgewonnen, dessen Engagement der Stadt zur
Ehre gereicht: Seit 1997 ist Werner Michael Blumenthal Direktor des
Jüdischen Museums in Berlin, das seinerzeit noch nicht stand,
um dessen Konzeption es heiße Auseinandersetzungen gab und
...
Konrad Watrin
Die Geiselnahme der Italienerin
Giuliana Sgrena und ihr verhängnisvolles Ende
Zunächst fragt man sich: Muss
das sein? Entführt zu werden und nach der Befreiung fast noch
durch "Freunde" zu Tode kommen, um dann flugs den eigenen Marktwert
ausnutzen, um "groß rauszukommen"? Im Falle von Giuliana
Sgrena, die "mit distanzierter Analyse, ...
Reinhard Lassek
Erwin Planck - zwischen
Patriotismus und Widerstand
Die Autorin konnte dabei erstmals
auf den umfangreichen Nachlass von Erwin Planck zurückgreifen.
Sie wertete 460 unbekannte Briefe Max Plancks an seinen Sohn, Erwin
Plancks über Jahrzehnte akribisch geführte
Tagebücher sowie weitere Teile der umfangreichen Korrespondenz
aus. ...
Karin Tomala
Ein polnisches Mädchen erlebt
in Warschau Gewalt und Vernichtung
Über die tragische
deutsch-polnische Geschichte des Zweiten Weltkrieges wurde in
beiden Ländern schon viel geschrieben. Doch die Erinnerung an
diese dramatische Zeit ist noch nicht verblasst. So kommen immer
neue, recht unterschiedliche Publikationen dazu. Erinnerungen und
damit auch ...
Stefanie Hoffmeister
Die Tagebücher Kurt Sterns
rufen den Kampf gegen Hitler in Erinnerung
17 Jahre nach dem Tod des deutschen
Schriftstellers und Antifaschisten Kurt Stern wurden jetzt seine
Tagebücher veröffentlicht: Auf seiner Odyssee von
Frankreich nach Mexiko trug er sie in einem kleinen Pappkoffer bei
sich. Als die Tochter Nadine Steinitz die Aufzeichnungen 1994 nach
dem ...
Ursula Homann
Aufzeichnungen einer
holländischen Jüdin
Satz und Titel dieses Buches "Ich
weiß, dieser Brief wird Dich nie erreichen" gelten für
alle Briefe, die Mirjam Levie in den Jahren 1943 und 1944 in den
besetzten Niederlanden und in Bergen-Belsen an ihren Verlobten Leo
Bolle in Palästina geschrieben hat. Als dieser dann ...
Balduin Winter
Ostmitteleuropa vergewissert sich
nach Jahrhunderten der Unterdrückung seiner wiedergefundenen
Identität
Willkischken, Vilkyskiai, Litauen.
Hier befindet sich das Arkadien des Dichters Johannes Bobrowski,
der Ort seiner Kindheit. Später kehrt er in seinen Gedichten
hierher zurück: "Da hab ich/ den Pirol geliebt -/ das
Glockenklingen, droben/ aufscholls, niedersanks/ durch das ...
Karlheinz Lau
Breslau/Wroczlaw als Beispiel
für den Abbau von Vorurteilen und Unwissen
Alle Orte in den früheren
deutschen Ostgebieten entwickelten sich faktisch seit dem Ende des
Zweiten Weltkrieges 1945 zu polnischen oder russischen Gemeinwesen.
Die Westverschiebung Polens bis zur Oder und Lausitzer Neiße
sowie der damit verbundene fast totale Bevölkerungsaustausch
...
Peter Manstein
Wir machen das Wetter - zum
Nachteil unserer Umwelt
Der Autor des Buches "Wir
Wettermacher" ist primär Klimawissenschaftler. Als solcher
bringt er die nötige Kenntnis in die höchst komplexe
Klimamaterie mit. Seine auf vielfältigen Quellen fußende
Seriösität hindert ihn aber nicht daran, in anschaulicher
...
Hartmann Wunderer
Sozialunternehmer verändern
die Welt
Social Entrepreneurs sind Menschen,
die soziale Probleme in großem Maßstab lösen. Von
solchen Menschen und ihren einfallsreichen Unternehmungen berichtet
dieses Buch. Finanziell und organisatorisch unterstützt werden
manche dieser Sozialunternehmer von der weltweit aktiven ...
Udo Scheer
Endstation Katastrophe?
Der "Schnee auf dem
Kilimandscharo", bei Ernest Hemingway noch gut für den Titel
einer Kurzgeschichte, wird realistischen Prognosen zufolge in 15
bis 20 Jahren Schnee von gestern sein. Schrumpfungsrekorde der
arktischen Eisdecke, Hitzerekorde und anhaltende Dürreperioden
im ...
ks
Kurz notiert ...
Werner Hornung
Neue Lexika, gedruckt und
digital
Was inhaltlich opulent und optisch
ansprechend gefertigt wurde, ist aber nicht nur imposant, sondern
auch innovativ. Mit einer bloßen Überarbeitung und
thematischen Erweiterung der bisherigen Ausgabe wäre der
elektronischen Konkurrenz nicht mehr standzuhalten gewesen. Der ...
Friedhelm Wolski-Prenger
Ethisch orientierte
Unternehmensführung
In Deutschland werde bestraft, wer
Werte schaffe, so unlängst Josef Ackermann, der Chef der
Deutschen Bank. Nahezu als Majestätsbeleidigung sah er es an,
dass er wegen Untreue beim Verkauf von Mannesmann an Vodafone
angeklagt wurde. Werte schaffen, das bedeutet für Ackermann
eine ...
ks
Kurz notiert ...
ks
Kurz notiert ...
Thomas Irmer
Ernst Schumachers Buch über
Brecht wird unverhofft zur Autobiografie
Rund 50 Jahre und einige
Brecht-Bücher später legt Schumacher jetzt "Mein Brecht"
vor. Zufall oder spielerische Absicht - das Buch hat fast den
gleichen Umfang wie seine damals ungewöhnlich voluminöse
Dissertation, die sich vor allem durch die Auswertung von
seinerzeit ...
Thilo Castner
Wolf Jobst Siedler blickt auf 50
Jahre deutsche Kulturgeschichte zurück
Nach fünf Jahrzehnten
literarischer Arbeit, in denen Wolf Jobst Siedler zehn Jahre lang
als Feuilletonchef Zeitschriften und Zeitungen betreute, dann 20
Jahre für Ullstein und Propyläen tätig war und
schließlich weitere 20 Jahre einen eigenen Verlag erfolgreich
führte, ...
Ulrich Harbecke
Die Erinnerungen des früheren
WDR-Intendanten Friedrich von Sell
Ein Dichter ist er nicht, und wer
Einblick in eine irdische Seelenwanderung erwartet, wird - auf
angenehme Weise - schnell enttäuscht. Die Erinnerungen des
Freiherrn Friedrich-Wilhelm von Sell bleiben auf dem Boden der
Tatsachen. Wer aber nun das nüchterne Selbstprotokoll eines
...
Werner Boder
Polit-Thriller als Spiegel des
Zeitgeschehens
Als im Herbst 1989 die Spaltung
Europas unerwartet endete, gab es Jubel weit und breit. Zu denen,
die die neue Situation mit gemischten Gefühlen sahen,
gehörten die Verfasser von Spionageromanen, die seit
Jahrzehnten an der literarischen Vermarktung des Kalten Krieges
gut, wenn nicht ...
joh
Ein umfassendes, durchaus spannend
zu lesendes Werk ist es, das der Erlangener Geschichtsprofessor
hier vorgelegt hat. Kenntnisreich und detailliert, ohne sich in
überflüssige Kleinigkeiten zu verlieren, schildert Metz
die Anfänge der Zivilisation und der Technik - vom ersten ...