Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 11 / 13.03.2006

Das politische Buch

ks
Kurz notiert: Frère Roger und Taizé

Im August 2005 ist Pater Frère Roger, der 90 Jahre alte Begründer der Brüdergemeinschaft von Taizé, von einem religiösen Fanatiker erstochen worden. Taizé steht seit Jahrzehnten für unzählige Menschen als Symbol für interkulturelle und ...

Hermann Glaser
"Wer bleibt stark, wenn die meisten schwach werden?"
Ralf Dahrendorf hat in der jüngsten Geschichte zahlreiche nicht korrumpierbare Intellektuelle, die "Erasmier", ausgemacht

Der Werbeprospekt greift voll in die Tasten: Die partielle Thematik, warum im 20. Jahrhundert so viele Intellektuelle dem Faschismus und Kommunismus in die Arme gelaufen seien, aber auch, warum manche allen Versuchungen der Unfreiheit widerstanden hätten, weite sich beim Autor aus zu einer Tugendlehre der Freiheit, die über die Zeiten hinaus Gültigkeit beanspruchen könne. "Seine brilliante Anamnese des ,liberal mind' ist zugleich eine politische Ethik - nicht nur für Intellektuelle." Dahrendorf sei eben Dahrendorf. ...

Volker Kronenberg
Kein historisches Relikt - sondern stets virulente Gefahr
Eine Analyse des Faschismus

Der Autor hat Recht: Zum Thema Faschismus sind bereits "Sturzbäche von Tinte geflossen". Dennoch will Robert O. Paxton, Emeritus für Geschichtswissenschaft an der New Yorker Columbia University, die "Anatomie des Faschismus" besser als bislang geschehen ergründen. Der Autor beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert und speziell mit Vichy-Frankreich. Sein neues Buch beeindruckt durch Heranziehung und Kommentierung der einschlägigen Fachliteratur. Allein der abschließende bibliografische Essay macht die Lektüre sehr lohnend. ...

Ursula Homann
Der Holocaust ist und bleibt ein untilgbares Schandmal
Konrad Löws Buch stellt eine Zumutung für alle Opfer dar

Fraglos empfindet das Volk die Judenverfolgung als Sünde", notierte Victor Klemperer am 4. Oktober 1941 in sein Tagebuch. Salomon Korn, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, vertritt dagegen zwei Generationen später die gegenteilige Auffassung, dass nämlich ...

Bernd Jürgen Wendt
Schmach und Schuld liegen in Rüsselsheim
Der Konzern General Motors und seine Tochtergesellschaft Opel in der NS-Zeit

Vor einigen Jahren lenkte die Zahlung von 30 Millionen Mark in den Entschädigungsfonds für überlebende Zwangsarbeiter die Aufmerksamkeit wieder auf die schweren politischen Vorwürfe gegen den amerikanischen Autokonzern "General Motors" (GM). Diese beziehen sich vor ...

hor
Kurz notiert:
Hitlers Forscher

Wer in der Schule einen guten Physiklehrer hatte, bekam sicher auch etwas über den fragwürdigen Naturwissenschaftler Philipp Lenard (1862 - 1947) zu hören. Dieser Professor für theoretische Physik erfreute einst seine Kollegen von der "Arbeitsgemeinschaft deutscher ...


Investieren statt konsumieren
Interview mit Paul Nolte über sein neues Buch "Riskante Moderne" und die neue Bürgerlichkeit

Der Historiker Paul Nolte, Professor an der Freien Universität Berlin, profiliert sich in der Öffentlichkeit seit Jahren mit seinen Forderungen nach einer grundlegenden Reformierung der deutschen Gesellschaft. Diese sei, so Nolte, den Herausforderungen der Moderne nicht gewachsen. Den Faden, den er in "Generation Reform" (2005) aufnahm, spinnt er auch in seinem neuen Buch "Riskante Moderne" weiter. ...

Claudia Heine
Stichwort: Die Risikovermeidungsgesellschaft

Heraus aus dem Dornröschenland! Das ist kein Satz aus dem Märchen, sondern eine auf die Realität bezogene Forderung: Paul Nolte weiß, dass man mit vorsichtigen Formulierungen niemanden aufrüttelt - und in einer Medienwelt auf Aufmerksamkeit nicht hoffen darf. Also macht er ...

Hans-Eckerhard Bahr
Proletarische und aristokratische Neinsager im Kampf gegen Hitler
Dietrich Bonhoeffer und Wolfgang Borchert - Pfarrer und Dichter

Es ist der 9. April 1945. In der Dämmerung des Montagmorgen sieht der KZ-Lagerarzt von Flossenbürg den Häftling Dietrich Bonhoeffer in der Vorbereitungszelle knien. Er betet. Wenig später wird er erhängt. Am 20. November 1947 stirbt Wolfgang Borchert, 26-jährig, einen ...

Klaus Dreher
Rückschläge und "Dummheiten"
Walther Leisler Kiep präsentiert seine Erinnerungen

Walther Leisler Kiep hat im Verlauf seines langen Berufslebens zahlreiche Berichte über sein Leben veröffentlicht. Jetzt legt er unter dem Titel "Brücken meines Lebens" die Memoiren vor, die wohl als letzte Auskunft über seine "Erfahrungen als Mensch, Geschäftsmann und Politiker" zu betrachten sind, denn sie umfassen die lange Zeitspanne von der Geburt in der großbürgerlichen Familie der Kieps bis zu der Zeit, in der er als aktiver Politiker ausschied. Dabei stützt sich der nunmehr beinahe 80-jährige Kiep sehr stark auch auf die Tagebücher, die er seit 1944 führt. ...

Anke Martiny
"Irgendwann haben wir beide einen Pakt geschlossen"
Lars Brandt schenkt seinem Vater ein berührendes Andenken

Wohl jedem Menschen in den mittleren Jahren widerfährt, dass er sich nach der Pubertät ein zweites Mal gründlich mit seinen Eltern auseinandersetzen muss: Haben Mutter oder Vater mich mehr geprägt, übernehme ich ihre Maßstäbe oder weiche ich sehr ab, welche Rolle ...

Tanjev Schultz
Stets im Einsatz für die Demokratie
Hildegard Hamm-Brücher lässt nicht locker

Vollblutpolitiker können nicht loslassen. Aber es ist nicht immer nur der Rausch der Macht, der sie lockt, oder die Sucht nach Aufmerksamkeit im Politzirkus, die sie in die Öffentlichkeit treibt. Es gibt auch den Vollblutpolitiker, der nichts anderes ist als ein besonders engagierter ...

Helmut Lölhöffel
Johannes Gersters Briefe aus Jerusalem

Als Johannes Gerster eines Tages in Jerusalem einen Auffahrunfall verursachte, besichtigte der Vordermann, ein Israeli, den Sachschaden und murmelte: "In Israel gibt es wichtigere Dinge zu lösen als darüber ein Wort zu verlieren." Stieg wieder ein und fuhr mit seinem Kratzer ...

Karlheinz Niclauß
Die kühl kalkulierenden Kanzler
Die Geschichte der Bundesrepublik als Erfolgsstory erzählt

Zur Geschichte der "alten" Bundesrepublik bis zur Wiedervereinigung im Jahre 1990 liegen bereits mehrere Darstellungen vor. Die Entwicklung über den Umbruch von 1989/1990 hinaus ist aber noch Neuland und stellt den wissenschaftlichen Beobachter vor allem vor die Frage, ob sie in erster Linie als Einschnitt oder Kontinuität zu bewerten ist. Inzwischen hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass für die Außenpolitik der Bundesrepublik nach der Auflösung des Ostblocks neue Koordinaten gelten. Für die Innenpolitik ist noch unklar, wie weit die wirtschaftlichen und sozialen Probleme der Bundesrepublik auf die Wiedervereinigung zurückzuführen oder durch Versäumnisse in der Zeit vor 1990 zu erklären sind. ...

Detlev Lücke
Abgedreht
Zwei Bücher über Filme aus der DDR und ihre Autoren

Ich versuche nie bewusst, einer Geschichte meine Handschrift aufzudrücken. Und es ist mir auch gleichgültig, ob man jetzt oder später von Wolf-Filmen spricht. Ein guter Film ist zuerst einmal ein Zeitdokument", hat Konrad Wolf (1925-1982) in einem Dokumentarfilm gesagt, den das ...

Sten Martenson
Die Spießer kehren zurück
Christian Schüle sieht alte Welten zusammenstürzen

Christian Schüle hat Deutschland vermessen, wie der Titel seiner "Abrechnungen" verspricht. Er hat es getan in der Manier eines gründlichen Analytikers mit der Fähigkeit zu intellektuellem Tiefgang und mit der Freude an ambitionierten Formulierungen, so wie es sich für ...

Konrad Ege
Unwahres als Wahrheit verkauft
Die fragwürdige Rolle der CIA im Irak-Krieg

US-Präsident George W. Bush sagt das gerne und oft: Die USA befänden sich im Krieg. Dieser Krieg gegen den Terrorismus solle Bushs Griff nach Macht rechtfertigen, schreibt James Risen, Reporter der "New York Times". Kritiker sollten keine Fragen nach dem Sinn des Krieges im Irak stellen, auch wenn, wie das Buch detailliert nachweist, die US-Geheimdienste und Sicherheitskräfte bei der Kriegsplanung streckenweise außerordentlich dilletantisch vorgegangen sind und die Entscheidung den Ideologen überlassen haben. Nach Aussagen eines Regierungsmitglieds gab es "nie eine Sitzung mit allen ranghohen Beratern des Präsidenten, bei der offiziell über einen Krieg gegen den Irak debattiert und entschieden wurde." ...

Andrea Dunai
Auf der Suche nach der russischen Seele
Sibirien heute fasziniert und verstört

Eine in Deutschland lebende Deutschlehrerin burjatischer Herkunft erzählt ihrer Studentin, einer weit gereisten Hamburger Journalistin, dass die "russische Seele" in ihrer Ganzheit und in ihren Widersprüchen am besten in Sibirien zu finden sei. Diesen Rat befolgte die Autorin, ...

Frauke Hamann
Zwischen Anmache und Machtgefühl
Widersprüchliche Erfahrungen: als Frau in der US-Armee und im Irak-Krieg

Kayla Williams trat im Jahr 2000 in die US-Armee ein: "Ich war ein aufmüpfiger Punk und jetzt bin ich Teil der autoritärsten Institution, die man sich nur denken kann." Nicht Patriotismus bewegt die 23-Jährige, sich für fünf Jahre zu verpflichten, sondern der ...

Helena Sabbagh
Die Benachteiligung von Frauen legitimiert der Koran nicht
Eine aufrüttelnde weibliche Interpretation des Islams

Gelehrte und Philosophen interpretierten über Jahrhunderte den Koran auf ihre jeweils subjektive Weise, wodurch die verschiedenen Strömungen, Sekten und Schulen innerhalb des Islams entstanden. Was jedoch bis zum heutigen Tag fehlt, meint jedenfalls Nahed Selim, ist eine feministische Auslegung des Korans - und macht sich mit ihrem nun auch auf Deutsch erschienenen Buch daran, dies zu ändern. ...

Udo Scheer
Der Krieg der Privat-Armeen
Ein alarmierendes Buch zum Phänomen der "neuen Söldner"

Man kann sich streiten, welches das zweitälteste Gewerbe auf Erden ist, Söldnertum oder Prostitution. Welches das Abartigere ist, daran lässt der in Rom lebende Publizist Rolf Uesseler, Spezialist für Mafia und kriminelle Auswüchse in der globalen Wirtschaft, keinen Zweifel. ...

Harald Loch
Von Berlin ist er nicht losgekommen
W. Michael Blumenthal zum 80. Geburtstag

Vor bald zehn Jahren hat Berlin einen Freund zurückgewonnen, dessen Engagement der Stadt zur Ehre gereicht: Seit 1997 ist Werner Michael Blumenthal Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, das seinerzeit noch nicht stand, um dessen Konzeption es heiße Auseinandersetzungen gab und ...

Konrad Watrin
Ein Drama von Entführung, Freilassung und Tod
Die Geiselnahme der Italienerin Giuliana Sgrena und ihr verhängnisvolles Ende

Zunächst fragt man sich: Muss das sein? Entführt zu werden und nach der Befreiung fast noch durch "Freunde" zu Tode kommen, um dann flugs den eigenen Marktwert ausnutzen, um "groß rauszukommen"? Im Falle von Giuliana Sgrena, die "mit distanzierter Analyse, ...

Reinhard Lassek
Irrtümer mit dem Leben bezahlt
Erwin Planck - zwischen Patriotismus und Widerstand

Der Name des Physik-Nobelpreisträgers von 1918 - Max Planck - ist hierzulande jedem geläufig, zumal ihm zu Ehren im Jahre 1948 die ehemalige "Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft" in "Max-Planck-Gesellschaft" umbenannt wurde. Dass der Wegbereiter der modernen Quantenphysik einen Sohn hatte, der zum Widerstand des 20. Juli 1944 gehörte und daher wegen "Hochverrats" zum Tode verurteilt und ermordet wurde, ist hingegen weitgehend unbekannt. Die Publizistin Astrid von Pufendorf hat daher den Sohn Erwin in den Mittelpunkt eines bewegenden Familienporträts gestellt. ...

Karin Tomala
Der Traum vom Glück
Ein polnisches Mädchen erlebt in Warschau Gewalt und Vernichtung

Über die tragische deutsch-polnische Geschichte des Zweiten Weltkrieges wurde in beiden Ländern schon viel geschrieben. Doch die Erinnerung an diese dramatische Zeit ist noch nicht verblasst. So kommen immer neue, recht unterschiedliche Publikationen dazu. Erinnerungen und damit auch ...

Stefanie Hoffmeister
Eine heute fast vergessene Front der Emigration
Die Tagebücher Kurt Sterns rufen den Kampf gegen Hitler in Erinnerung

17 Jahre nach dem Tod des deutschen Schriftstellers und Antifaschisten Kurt Stern wurden jetzt seine Tagebücher veröffentlicht: Auf seiner Odyssee von Frankreich nach Mexiko trug er sie in einem kleinen Pappkoffer bei sich. Als die Tochter Nadine Steinitz die Aufzeichnungen 1994 nach dem ...

Ursula Homann
Verfolgung, Not und ein gutes Ende
Aufzeichnungen einer holländischen Jüdin

Satz und Titel dieses Buches "Ich weiß, dieser Brief wird Dich nie erreichen" gelten für alle Briefe, die Mirjam Levie in den Jahren 1943 und 1944 in den besetzten Niederlanden und in Bergen-Belsen an ihren Verlobten Leo Bolle in Palästina geschrieben hat. Als dieser dann ...

Balduin Winter
Sarmatien - Chiffre für eine europäische Idee
Ostmitteleuropa vergewissert sich nach Jahrhunderten der Unterdrückung seiner wiedergefundenen Identität

Die Völker zwischen Ostsee und Schwarzem Meer haben vor allem eine historische Erfahrung gemeinsam: Jahrhundertelange Unterdrückung und Fremdherrschaft. Erst in unseren Tagen haben sie, so hat es den Anschein, endgültig ihre Souveränität und Eigenständigkeit erreicht. Und doch verbindet eine über viele Generationen reichende Tradition gemeinsamer Geschichte und Kultur diese vielschichtige Region, für die Sarmatien und Galizien als Chiffre für eine schon lange gelebte europäische Kultur stehen. ...

Karlheinz Lau
Mit unbefangenem Blick auf historischer Spurensuche
Breslau/Wroczlaw als Beispiel für den Abbau von Vorurteilen und Unwissen

Alle Orte in den früheren deutschen Ostgebieten entwickelten sich faktisch seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 zu polnischen oder russischen Gemeinwesen. Die Westverschiebung Polens bis zur Oder und Lausitzer Neiße sowie der damit verbundene fast totale Bevölkerungsaustausch ...

Peter Manstein
Klimawissen ist heute Überlebenswissen
Wir machen das Wetter - zum Nachteil unserer Umwelt

Es ist kein Zufall, dass ein neuerlicher Kassandraruf in Sachen CO2-Aufheizung der Atmosphäre und desaströser Klimaveränderung von einem Australier kommt: Kein Land der Erde emittiert pro Einwohner mehr von dem Treibhausgas als Australien - und das noch vor den notorisch fossile Energien verschwendenden USA. In Australien sind, global gesehen, erstmals durch eine bereits eingetretene Klimaänderung Großstädte wie Perth und Sydney vom Verdursten bedroht, während das Große Barriereriff, "einst", will sagen noch bis 1998, ein Wunder an Lebensvielfalt war, jetzt aber als bleiches "Stummelriff" degeneriert. ...

Hartmann Wunderer
Der unbedingte Wille, anderen Menschen zu helfen
Sozialunternehmer verändern die Welt

Social Entrepreneurs sind Menschen, die soziale Probleme in großem Maßstab lösen. Von solchen Menschen und ihren einfallsreichen Unternehmungen berichtet dieses Buch. Finanziell und organisatorisch unterstützt werden manche dieser Sozialunternehmer von der weltweit aktiven ...

Udo Scheer
Kurz notiert:
Endstation Katastrophe?

Der "Schnee auf dem Kilimandscharo", bei Ernest Hemingway noch gut für den Titel einer Kurzgeschichte, wird realistischen Prognosen zufolge in 15 bis 20 Jahren Schnee von gestern sein. Schrumpfungsrekorde der arktischen Eisdecke, Hitzerekorde und anhaltende Dürreperioden im ...

ks
Kurz notiert: Leopold von Ranke

Der Historiker Leopold von Ranke (1795 - 1886) ist heute nur noch dem Namen nach bekannt. Dabei galt er bis weit in das 20. Jahrhundert als der bedeutendste Historiker deutscher Sprache. Ranke war Professor in Berlin und sympathisierte als gemäßigter Konservativer mit dem ...

Werner Hornung
Datenbahn zum Wissen der Welt
Neue Lexika, gedruckt und digital

Brockhaus zeigt eine Dynamik, die geradezu verblüfft: Ungefähr 20 Millionen Euro hat der Mannheimer Verlag für die neueste Edition seiner Enzyklopädie investiert, die nun in zwei Varianten angeboten wird - nämlich gedruckt und digital. Im vergangenen Herbst erschienen die ersten Bände der Printversion, im kommenden September stehen sie dann vollständig im Regal: die 30 Prachtexemplare der 21. Auflage. Edel eingehüllt in Leinen und Leder und mit schützendem Kopfgoldschnitt, 300.000 Stichwörter und 40. 000 visuelle Elemente auf alterungsbeständigem Spezialpapier gedruckt - so präsentiert sich diese so bibliofile Datenbank, deren Bände 13 bis 18 jetzt zur Leipziger Buchmesse ausgeliefert werden. ...

Friedhelm Wolski-Prenger
Mehrwert oder mehr Werte ?
Ethisch orientierte Unternehmensführung

In Deutschland werde bestraft, wer Werte schaffe, so unlängst Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank. Nahezu als Majestätsbeleidigung sah er es an, dass er wegen Untreue beim Verkauf von Mannesmann an Vodafone angeklagt wurde. Werte schaffen, das bedeutet für Ackermann eine ...

ks
Kurz notiert: Magistrale von Berlin nach Moskau

Die große Magistrale von Berlin über Warschau und Minsk nach Moskau gehört zu den wichtigsten Verkehrsverbindungen im nordöstlichen Europa. Sie hat sich seit Napoleons Zeiten tief in das Gedächtnis der Menschen eingegraben. Heute durchquert sie vier Länder, die einst ...

ks
Kurz notiert: Weltbilder als Orientierungshilfen

Zur Orientierung in der Welt und zur historischen Vergewisserung des eigenes Standortes bedarf es Weltbilder, die eine Einordnung sowohl im alltäglichen Geschehen als auch in einem größeren Zusammenhang erlauben. Solche Vergewisserungen kann man bis in die frühe Kulturgeschichte ...

Thomas Irmer
Im Schatten eines Jahrhunderts
Ernst Schumachers Buch über Brecht wird unverhofft zur Autobiografie

Im Jahr 1955 erscheint Ernst Schumachers Buch "Die dramatischen Versuche Bertolt Brechts 1918-1933", die Druckfassung seiner zuvor in Leipzig von Hans Mayer und Ernst Bloch angenommenen Dissertation. Sie gilt als der Beginn der akademischen Erforschung von Brechts Werk und weist nach, dass der Dramatiker, der zunächst vom Expressionismus beeinflusst ist, seine Werke ab den späten 20er-Jahren in einer Hinwendung zu marxistischen Positionen und Methoden geschaffen hat. Das Buch endet mit einem Zitat aus dem "Kommunistischen Manifest", in dem jener "Teil der Bourgeoisie-Ideologen" gewürdigt wird, "welche zum theoretischen Verständnis der ganzen geschichtlichen Bewegung sich hinaufgearbeitet haben". ...

Thilo Castner
Versuch, dem Vergessen zu entgehen
Wolf Jobst Siedler blickt auf 50 Jahre deutsche Kulturgeschichte zurück

Nach fünf Jahrzehnten literarischer Arbeit, in denen Wolf Jobst Siedler zehn Jahre lang als Feuilletonchef Zeitschriften und Zeitungen betreute, dann 20 Jahre für Ullstein und Propyläen tätig war und schließlich weitere 20 Jahre einen eigenen Verlag erfolgreich führte, ...

Ulrich Harbecke
Rundfunkgeschichten aus Köln
Die Erinnerungen des früheren WDR-Intendanten Friedrich von Sell

Ein Dichter ist er nicht, und wer Einblick in eine irdische Seelenwanderung erwartet, wird - auf angenehme Weise - schnell enttäuscht. Die Erinnerungen des Freiherrn Friedrich-Wilhelm von Sell bleiben auf dem Boden der Tatsachen. Wer aber nun das nüchterne Selbstprotokoll eines ...

Werner Boder
Die Herren mit den weißen Kragen
Polit-Thriller als Spiegel des Zeitgeschehens

Als im Herbst 1989 die Spaltung Europas unerwartet endete, gab es Jubel weit und breit. Zu denen, die die neue Situation mit gemischten Gefühlen sahen, gehörten die Verfasser von Spionageromanen, die seit Jahrzehnten an der literarischen Vermarktung des Kalten Krieges gut, wenn nicht ...

joh
Kurz notiert: Technik und Gesellschaft

Ein umfassendes, durchaus spannend zu lesendes Werk ist es, das der Erlangener Geschichtsprofessor hier vorgelegt hat. Kenntnisreich und detailliert, ohne sich in überflüssige Kleinigkeiten zu verlieren, schildert Metz die Anfänge der Zivilisation und der Technik - vom ersten ...


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2005.