Thema
Matthias Horx
Ein kritischer Ausblick auf die
gesellschaftliche Kommunikation
Seit dem Sommer 2002 verfügt
Norfolk über eine neue Atrraktion: Bei einem Referendum sprach
sich die Mehrheit der 1800 Einwohner für ein Verbot von Handys
überall auf der Insel aus. Nun ist Norfolk die erste
großflächige handyfreie Zone der Welt. Sind die
Nachfolger ...
Karl-Otto Sattler
Computer auf der komplizierten Spur
der Gedanken
Die Situation in dem kleinen Zimmer
des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und
Softwaretechnik mutet futuristisch an. In Adlers-hof im Berliner
Südosten sitzt Klaus-Robert Müller in einem ockerfarbenen
Sessel, auf dem Kopf eine Art Badekappe mit einem dicken
Bündel an ...
Ein Grundsatzkonflikt über
instrumentelle Vernunft: Darf die Gesellschaft den Menschen in
technische Konstruktion nehmen?
Solange alle "somatischen" (auch:
"adulten") Stammzellen vital sind, bleibt der Körper jung und
zur Selbsterneuerung fähig; der spätere natürliche
Alterungsprozess hat viel mit dem Verlust der Vitalität von
Stammzellen zu tun. ...
Interview mit Andreas Pfitzmann
Interview mit Andreas Pfitzmann,
Informatik-Professor an der Technischen Universität
Dresden
Das Parlament: Fühlen Sie sich
persönlich noch frei, wird Ihnen beim Blick in die Zukunft
manchmal mulmig? Andreas Pfitzmann: Ich selbst fühle mich noch
ziemlich frei. Lange Zeit hatte ich, um ein Beispiel zu nennen,
überhaupt keine Kreditkarte, um meine Geldgeschäfte nicht
...
Stefan A. Schirm
Handlungsspielräume und
Interessen bei der Gestaltung von Globalisierung
Während Parteien und
Verbände legitimerweise die Interessen ihrer jeweiligen
Klientel im politischen Diskurs vertreten, ist es Aufgabe der
Politikwissenschaft, Globalisierung systematisch zu analysieren und
anhand empirischer Belege zu bewerten. Welche Erkenntnisse hat die
...
Sabine Kebir
Entscheidungshilfen in Konflikten
der Kulturdifferenz müssen auf verschiedenen
wissenschaftlichen Ebenen gesucht werden
Die dabei auftauchenden Probleme
bedürfen nicht nur wegen ihrer Vielschichtigkeit, sondern
allein schon wegen der keineswegs eindeutigen Begrifflichkeiten
wissenschaftlichen Beistands. Denn unter "Gleichheit in der
Differenz" wird in verschiedenen Ländern des Westens ...
Gert-Joachim Glaeßner
Für die Lösung von
Zukunftsproblemen sollte sich die Politik stärker den
Sozialwissenschaften öffnen
Das hiesige Konsensmodell sei
überholt, lautet eine verbreitete Kritik. Die
wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit werde durch zu viele Regeln und
Vorschriften geknebelt. Das politische System sei durch zu viele
Institutionen und Akteure handlungsunfähig ...
Matthias Urbach
Zwischen Politik und Wissenschaft
liegen Welten, und doch beeinflussen sich beide Sphären immer
stärker
Es gibt kein Land, wo der Graben
zwischen Geist und Macht so groß ist, wie in der
Bundesrepublik." Das sagt einer, der es wissen sollte: Reinhard
Loske ist nicht nur Fraktionsvize der Grünen im Bundestag, er
ist auch habilitierter Politologe und Volkswirt. Noch hätten
Politiker ...
Johannes L. Kuppe
Was bringt die Friedens- und
Konfliktforschung und was sollte sie betreiben?
Dies gilt insbesondere für die
Friedens-und Konfliktforschung (FuK), die sich ausdrücklich
als Element der Steuerung gegen eine nicht mehr kalkulierbare,
undurchschaubare Kriegsforschung etabliert hat. Eine Gesellschaft,
die sich Wissenschaft und Forschung nicht in einem hinreichenden
und ...
Michael Edinger
Probleme des Regierens und der
Reformpolitik im deutschen Bundesstaat
Maßgebliche Reformen waren
es, die die Bundesregierung Anfang 2003 ankündigte. Sie
sollten Deutschland endlich zukunfts- und wettbewerbsfähig
machen. Ein Jahr später ist der Reform- und
Modernisierungsoptimismus eher gedämpft. Rückblickend
kommt dem im vergangenen Jahr ...
Heiko Schwarzburger
Informatik und Mikroelektronik
stehen vor neuen Quantensprüngen
Alle reden von der technologischen
Revolution, von Mikroelektronik und Computern, als stünde ein
neues Zeitalter bevor. Doch dieser Vergleich hinkt. Revolutionen
liefen bisher stets punktuell ab. Die Innovationslawine in der
Mikroelektronik aber wird so schnell nicht ausrollen. Der rasante
...
Interview mit Thomas Straubhaar
Interview mit Thomas Straubhaar,
Präsident des HWWA
Das Parlament: Gehören die
Migrationsforscher zu den wissenschaftlichen Stars der Zukunft?
Straubhaar: Von Stars möchte ich nicht unbedingt reden. Die
Bedeutung dieser Disziplin wird aber gewaltig zunehmen. Die
Aufwertung ergibt sich ganz einfach aus den wachsenden
Migrationsbewegungen. In ...
Jörn Weder
Ökologische Visionen fassen in
der Politik nur schwer Fuß
Kaum einer wird bestreiten, dass
wir beim Verbrauch von Bodenschätzen wie Kohle, Öl oder
Gas dieser Vorgabe am wenigsten Beachtung schenken. Und diese
Entwicklung spiegelt sich in der vom Menschen verursachten
Klimaerwärmung wider, die viele für die größte
...
Anja Rützel
Neue Aufgaben für
Wissenschaftler - Zeitreserven als die Währung der
Zukunft?
Wenn in Science-Fiction-Filmen
düstere Hintergrundmusik einsetzt, Bordcomputerlichter
flackern und der Raumschiffkapitän sorgenvoll von einer
"Störung des Raum-Zeit-Kontinuums" spricht, dann weiß
man verlässlich: Hier geht etwas schief. Ohne Hintergrundmusik
und ...
Bernward Janzing
Bis 2050, so hoffen die Vordenker,
könnte die Bundesrepublik komplett auf erneuerbare Energien
umgestellt sein
So weit der Konsens in Politik und
Gesellschaft. Indes ist der Weg umstritten: Hier herrscht eine Art
Glaubenskrieg. Welche Fördermethode ist die wirksamste? Sind
Hilfen für die Wissenschaft die richtige Strategie? Oder setzt
man besser auf Markteinführungsprogramme, um so auch ...
Bernward Janzing
Die Nuklearenergie galt lange als
Auslaufmodell: Inzwischen wird wieder mehr in die Forschung
investiert. Für junge Wissenschaftler ist das Fachgebiet aber
wenig attraktiv
Spötter haben an der
Fusionsforschung seit Jahren ihre Freude. Denn auf wundersame Weise
rückt der Fusionsreaktor immer weiter in die Ferne, je
länger an diesem Vorhaben gearbeitet wird. Im Jahre 1951 noch
glaubten diese wissenschaftlichen Pioniere, ihre Energiequelle
innerhalb von fünf Jahren ...
Martin Spiewak
Fortpflanzungsmedizin - ein
Wachstumsmarkt mit faszinierenden wie gespenstischen
Perspektiven
Bis vor wenigen Jahren waren in der
Regel zehn Millionen Samenzellen für eine erfolgreiche
Befruchtung nötig. Heute braucht ein Mann unter optimalen
Laborbedingungen - dank der Spermieninjektion (ICSI) - für den
Nachwuchs nur noch eine einzige Samenzelle, die ein Arzt per
Operation im ...
Lucian Haas
Die Wissenschaft plant die
Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung
In Westafrika begann vor fünf
Jahren eine leise Revolution. Bauern in Guinea säten erstmals
Reis der neuen Sorte "Nerica". Der Name steht als Kürzel
für eine hoffnungsvolle Formel: "New Rice for Africa" nennt
das internationale Forschungszentrum "West ...
Silke Schieber
Sars, Tuberkulose und Aids: Die
Globalisierung fördert die Ausbreitung neuer und alter
Krankheiten
Die Geschichte enthält alles,
was ein gutes Drehbuch ausmacht. Eine unbekannte Seuche, die sich
rasch ausbreitet. Einen tragischen Helden: Der Arzt, der als erster
öffentlich vor der neuen Bedrohung warnt, wird selbst von der
Krankheit dahingerafft. Zeiten der Unsicherheit und Panik, in denen
sich ...
Tanja Volz
Tissue Engineering, Gentherapie und
Stammzellforschung: Hoffnungsträger für die Patienten
Die Kölner Wissenschaftler
möchten mit Hilfe dieser Zellen herausfinden, wie es dazu
kommt, dass sich eine Zelle ganz spontan rhythmisch zu bewegen
beginnt, und woher eine spätere Herzzelle weiß, wie sie
richtig zu schlagen hat. Denn auch nach jahrzehntelanger Forschung
hat man ...
Peter Weingart
Politik, Wissenschaft und Medien
sind heute Partner, aber auch Konkurrenten im Wettstreit um
öffentliche Anerkennung
Alle Analysen der Wissenschaft und
ihres Verhältnisses zu Wirtschaft, Politik und den Medien
müssen auf diese unvergleichliche Wachstumsdynamik
zurückgehen, auf ihre Ursachen und ihre Folgen. Das Wachstum
der Wissenschaft hat nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft,
sondern diese ...
Heiko Schwarzburger
Deutschland gehört zu den
Spitzenreitern in der jungen Nanotechnologie
Etwa 2.000 Meter über dem
Erdboden. Gefühlte Temperatur: null Grad Celsius. Acht
Menschen, ausgestattet mit Helm und Rucksack, springen aus einem
Flugzeug. Sie schweben aufeinander zu, fassen sich an Händen
und Füßen. Die Springer gestalten eine symmetrische
Formation. Auch ...
Jörn Weder
Spannende Forschung: dem
Klimawandel auf der Spur
Nicht alle Folgen des absehbaren
Klimawandels werden für die Bundesrepublik negativ sein. Das
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) versucht,
durch die modellhafte Verknüpfung bekannter regionaler
klimatischer Eigenheiten mit dem wahrscheinlichen globalen Trend
...
Gesine Schwan
Über die Universität der
Zukunft
Andererseits haben es die
Hochschulen selbst weitgehend unterlassen, ihrerseits nicht nur
über den Mangel an Geld zu klagen, sondern auch
grundsätzlich über ihre Aufgabe und ihren Ort in der
gegenwärtigen und künftigen Weltgesellschaft
öffentlich nachzudenken und ...
Georg Turner
Konzept der Zukunft?
Elitehochschulen sind plötzlich en vogue
Seit Jahrzehnten sind die
Hochschulen, vor allem die Universitäten, Gegenstand des
öffentlichen Interesses und der Kritik. Das Unbehagen
äußert sich mit Blick auf die große Zahl der
Studierenden (rund zwei Millionen insgesamt an den Hochschulen,
davon mehr als zwei Drittel ...
Annette Rollmann
Das Hochschulstudium steht vor
radikalen Umbrüchen
Die Zeit des Studiums war ein
Lebensabschnitt, in dem die zukünftige Elite des Landes sich
auch weitab vom eigenen Fächerkanon ausprobieren durfte. Wer
nicht gerade zum politisch radikalen Verfassungsfeind mutierte,
verbaute sich durch diese intensive Selbsterforschung trotzdem
nicht die ...
Jörg Dürrschmidt
Das Ende der Einheit von
Territorium, Staat, Gesellschaft und Nation
Wohl kaum ein anderer Begriff hat
unser Bemühen um das Verstehen der Welt am Ende des alten und
am Beginn des neuen Jahrtausends so dominiert wie jener der
Globalisierung. Was Popularität und inflationäre
Verwendung betrifft, so hat der Globalisierungsbegriff als
geflügeltesWort ...