Gernot Facius
Föderalismusreform - Wettbewerb statt Verteilung
Die Lage scheint paradox. Jahrelang haben die Länder, nach dem Grundgesetz die Träger der Kulturhoheit, für die alleinige Zuständigkeit in der Schul- und Hochschulpolitik gekämpft. Nun ist die Situation greifbar nah, schon prophezeien SPD-Experten einen empfindlichen Rückschlag für den ...
Im Gespräch: Bundesbildungsministerin Annette Schavan
Das Parlament: Bildung und Forschung sollen in Deutschland eine neue Gerechtigkeit schaffen, sagten Sie bei der Vorstellung Ihres Programms im Bundestag. Was genau verstehen Sie darunter? Annette Schavan: Wir werden in den nächsten Jahren mehr Studierende haben und mehr junge Leute, die einen ...
Thomas Emons
Ein Blick in die Geschichte der Universitäten
Um 1700 gab es in Deutschland rund 8.000 Studenten und 40 Hochschulen. 300 Jahre später studierten 1,6 Millionen Menschen an rund 350 Hochschulen. Dieser Zahlenvergleich macht deutlich, wie sehr sich die Universitäten zu wissenschaftlichen Massenbetrieben gewandelt haben. Im Zeitalter der ...
Dorothee Fricke
Qualitätskontrolle beschleunigt den Wandel der Uni zum Dienstleister
Was es heißt, wenn Universitäten sich als Dienstleister verstehen, macht die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der TU München vor. Studierende sind hier keine Bittsteller, sondern können sich aktiv einbringen. Regelmäßig ruft das Studiensekretariat zur Teilnahme an Workshops auf: "Liebe ...
Katja Irle
Die ZVS will eine Serviceagentur für die Hochschulen werden
Die Verzweiflung muss groß gewesen sein bei jener Bewerberin, deren Schreiben die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in einem Aktenordner aufbewahrt, einer Art Kuriositätensammlung. Die junge Frau wollte Rechtswissenschaften in Düsseldorf studieren, hatte aber eine Absage ...
Stephan Lüke
Ausländische Studenten sind keine Exoten mehr
Als Weng kürzlich in einer großen deutschen Tageszeitung die traurige Aussage einer jungen Studentin aus Kamerun las, sie vermisse das ihr aus der Heimat vertraute Lachen auf der Straße und in der Familie, musste der 24-Jährige schmunzeln: "An der Bonner Universität erlebe ich das ganz anders. ...
Heiko Schwarzburger
Debatte über Studiengebühren
Hans-Dieter Rinkens, Präsident des Deutschen Studentenwerkes, mahnte, "dass die Länder ihre Zuschüsse zur Studienfinanzierung ausbauen, dass sie Stipendienprogramme auflegen und bei der Gebührenerhebung auf die tatsächliche finanzielle Situation der Studenten abstellen." Insbesondere ...
Armin Himmelrath
Gesucht: Kreativität bei der Finanzierung der Hochschulen
Kälte und Schnee können den Demonstranten nichts anhaben: Seit Wochen protestieren Studierende, Gewerkschafter und Schülerorganisationen bundesweit gegen Studiengebühren. Vor allem in den Bundesländern, die beim Bezahlstudium die Vorreiterrolle übernommen haben, ist die Resonanz hoch: In ...
Heiko Schwarzburger
Baden-Württemberg: 500 Euro ab Herbst 2007, das Land will zeitgleich ein landeseigenes Darlehenssystem anbieten. Bayern: 500 Euro ab Sommer 2007, zeitgleich wird ein Darlehenssystem installiert und besonders guten Studenten Stipendien gewährt. Berlin: Die Berliner SPD liebäugelt schon lange mit ...
Im Gespräch: Andreas Pinkwart, NRW-Forschungsminister
Das Parlament: Warum sind Studiengebühren aus Ihrer Sicht das richtige Instrument, damit ein neuer Geist in eine verkrustete Bildungsanstalt einziehen kann? Andreas Pinkwart: Wir müssen das Bewusstsein dafür schärfen, dass Bildung ein kostbares Gut ist, mit dem man verantwortungsvoll umgehen muss - ...
Carmen Molitor
Ein Viertel der deutschen Studierenden beendet das Studium nicht
Das Studium ist ein Weg mit Irrungen und Wirrungen. Viele Studenten kommen nicht ans Ziel. Manche biegen ab: Ein Fünftel kehrt seinem Studienfach den Rücken, ergab die 17. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes 2003. Andere geben auf: 25 Prozent der deutschen Studienanfänger brechen ihr ...
Im Gespräch: Christiane Ebel-Gabriel
Das Parlament: Frau Ebel-Gabriel, ein heiß diskutiertes Thema sind die Studiengebühren beziehungsweise Studienbeiträge. Sind sie überhaupt ein richtiger Schritt, um Verkrustungen an den Hochschulen aufzubrechen? Christiane Ebel-Gabriel: Die HRK hat sich für Studienbeiträge ausgesprochen. Wir haben ...
Silke Linneweber
Der neue Markt fordert Studierende zum Kalkulieren heraus
Studieren geht ganz schön ins Geld. Mindestens 694 Euro haut der akademische Nachwuchs im Durchschnitt pro Monat auf den Kopf, hat das Deutsche Studentenwerk ausgerechnet. Ausgaben für die schönen Dinge des Lebens nicht mitgezählt. 250 Euro verschlingt die Miete, 159 Euro das Essen. Den Rest ...
Heiko Schwarzburger
Dekane als knallharte Manager und gefragte Gesprächspartner
Doch eine bessere Ausbildung der Studenten oder höhere Forschungsleistungen lassen sich nicht von oben verordnen. Dafür sind innerhalb der Hochschule viele Partner gefragt: Professoren, Lehrbeauftragte, die Mitarbeiter in den Laboren, in der Verwaltung, in Rechenzentren und Bibliotheken. In den ...
Jutta Witte
TU Darmstadt genießt einen bundesweit einmaligen autonomen Status
Als Johannes Jendrsczok sich vor fünf Jahren für Darmstadt als Studienort entschied, hatte er nicht nur die Universität gewählt, an der er sich am wohlsten fühlte. Dem Informatiker war auch bewusst, dass er an einer Hochschule gelandet war, die "wenig Geld hatte, schon immer sehr erfinderisch ...
Florian Kain
Hamburg: Wirtschaft und Wissenschaft sollen stärker zusammenarbeiten
Klar, dass der promovierte Physiker an vorderster Front mit dabei war, als es um die rasche Einführung von Studiengebühren ging oder um den Austausch von Diplom- und Magisterabschlüssen gegen die international gängigeren Bachelor- und Mas-tertitel. Denn Dräger bewundert das Ausbildungssystem der ...
Nora Miethke
Sachsen: Chancen bei der Vernetzung von Hochschulen und Wirtschaft
Werke schließen, Arbeitsplätze werden nach Osten verlagert. Als Medizin gegen den fiebernden globalen Wettbewerb verschreiben die Ökonomen "Innovationen". Doch das erfordert erst einmal verstärkte Anstrengungen in Forschung und Entwicklung - eine Herausforderung angesichts leerer ...
Thomas Emons
Was bringen Universitätsfusionen? - Das Beispiel Duisburg-Essen
Dennoch sind Skepsis und Ablehnung gerade an den kleineren Schwerpunkt-Universitäten Flensburg und Lübeck groß. Hier fürchtet man unter anderem den Verlust von Arbeitsplätzen und eigenem Profil und die Entstehung einer unüberschaubaren Massenuniversität. Kritiker wollen unter anderem lieber auf eine ...
Mareike Knoke
Verbindungen zwischen Universitäten und Fachhochschulen sind noch die Ausnahme
Als die Professoren Dietmar von Hoyningen-Huene und Peter Hommelhoff bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um Fördermittel für ein gemeinsames Doktorandenkolleg warben, waren gegenseitige Hochachtung und eine lange persönliche Bekanntschaft im Spiel. Das Werben war erfolgreich: Von ...
Gernot Facius
Private Hochschulen wirken als Reformmotor
Innerhalb von zehn Jahren ging die Kurve steil nach oben: Mitte der 90er-Jahre gab es in Deutschland 24 private Hochschulen, heute existieren 69 ihrer Art. Aber noch immer sind nur etwas mehr als zwei Prozent der insgesamt 1,8 Millionen Studierenden an Privathochschulen eingeschrieben. Was die ...
Hermann Horstkotte
Bucerius Law School in Hamburg
Das Studium kostet 3.000 Euro pro Trimester, also 36.000 Euro für die vierjährige Regelstudienzeit insgesamt. Studenten an staatlichen Hochschulen müssen demnächst "nur" mit 1.000 Euro Gebühren im Jahr rechnen. Trotzdem ist die Law School keine Plutokratenschule. "Wir suchen die ...
Ruth Kuntz-Brunner
Halbzeit auf dem Weg zum europäischen Hochschulraum
Halbzeit auf dem Weg zum harmonisierten Hochschulraum Europa: Was 1999 in Bologna 29 europäische Staaten initiierten, ist zu einer gesamteuropäischen Bewegung angewachsen. 45 Staaten - weit mehr als die 25 EU-Mitglieder - beteiligen sich inzwischen am Bologna-Prozess, der als Synonym für den Weg zu ...
Astrid Pawassar
Studierende Eltern nehmen Herausforderung an - und bekommen Hilfe
Die Fakten über den demografischen Wandel in Deutschland liegen auf dem Tisch, und allmählich folgen die Antworten darauf. So in der Hochschullandschaft, wo aufgefallen ist, dass 40 Prozent der Akademikerinnen kinderlos bleiben, obwohl 80 Prozent sich eigenen Nachwuchs wünschen. Vereinbarkeit von ...
Heiko Schwarzburger
Die Industrie nimmt Bachelor und Master langsam an
Bestand das Hochschulstudium bisher aus einem einzigen Block, wird der Bachelor künftig zwischen sechs und sieben Semestern dauern. Das darauf aufbauende Masterstudium ist meist auf drei oder vier Semester konzipiert. Doch fast wichtiger als die Reform der Studienpläne ist die Frage, ob die ...
Britta Mersch
Neue Bachelorstudiengänge locken die Besten
Für Personalmanager müsste Christopher Käsbach eigentlich ein Traumkandidat sein. Der Bachelor-absolvent ist gerade erst 26 Jahre alt und hat seit zwei Jahren seinen Studienabschluss in Informations- und Kommunikationstechnik in der Tasche. Außerdem arbeitet er seit 2003 als Produktmanager für ...
Wolfgang Schmitz
Wissensgesellschaft braucht exzellent ausgebildeten Nachwuchs
Die erfreuliche Nachricht: Der Arbeitsmarkt für Akademiker verheißt Gutes. Der Wandel von der Industrie- zur Wissensgesellschaft benötigt einen steigenden Bedarf an exzellent ausgebildetem Nachwuchs, der von den vorhandenen Fachkräften nicht gedeckt werden kann. Die steigende Bedeutung von ...
Jutta Witte
E-Learning hat auch an deutschen Universitäten Zukunft
Kurslaufzeit: durchgehend; freie Plätze: unbegrenzt; Kursanmeldung: 00.00 bis 23.59 Uhr. Was ein wenig futuristisch anmutet, gehört für Eric Hilgendorf fast schon zum Berufsalltag. Hilgendorf ist Juraprofessor an der Julius-Maximilian-Universität in Würzburg. Mit seinen fünf Online-Kursen zum Thema ...
Christiane Krüger
Forschung - Hochschulen brauchen die Stärkung ihrer Kompetenz
Seit März 2005 sucht René Beigang an der Technischen Universität (TU) Kaiserslautern nach marktfähigen Lösungen für den Einsatz von Terahertz-Strahlen in der Industrie. Dem Professor helfen dabei derzeit zwei Doktoranden und zwei Post-Doktoranden. Bald soll seine "TeraTec"-Projektgruppe ...
Ines Gollnick
Bundestagsausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
Das DLR, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, insbesondere das Institut für Planetenforschung, präsentierte unter dem Thema "Auf der Suche nach dem Ursprung des Lebens" die europäischen Weltraummissionen "MarsExpress" und "Rosetta". Es sollte deutlich werden, ...
Astrid Pawassar
Juniorprofessoren an sächsischen Universitäten
In Sachsen jemanden zu finden, der von den neuen Möglichkeiten einer Juniorprofessur begeistert ist, ist schier unmöglich. Denn in Sachsen gibt es offiziell gar keine Juniorprofessoren. Das Land hatte zusammen mit den anderen Freistaaten Bayern und Thüringen erfolgreich gegen das ...
Ruth Kuntz-Brunner
Ist die Förderpolitik für die Forschung auf der Höhe der Zeit?
Wie Wissen produziert wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten fundamental gewandelt. Angewandte Forschung und Grundlagenforschung greifen immer öfter ineinander, zukunftsweisende Wissenschaften agieren über Fachgrenzen hinweg und naturwissenschaftliche For- schung paart sich immer öfter mit ...
Dieter Dürand
Ein vernachlässigtes Potenzial
In Karlsruhe stellen die Professoren Tanja Schulz und Alex Waibel, die zusätzlich auch an der US-amerikanischen Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh lehren, den ersten elektronischen Dolmetscher vor, der Vorträge und Parlamentsreden (an beliebige Orte) simultan übersetzt. Zuhörer lesen die ...
Hermann Horstkotte
Warum die Forschungsförderung für Deutschland so wichtig ist
Seit vorigem Jahr unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Bundesagentur zur Förderung der Wissenschaften, erstmals ein gemeinsames Doktorandenkolleg von Hochschul- und Industrieforschung, und zwar zwischen der Universität Erlangen-Nürnberg und dem Chemieunternehmen Degussa. Es ...
Corinna Blümel
Die Alumni-Kultur steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen
Ein Bild wie aus Hollywood: Vor 2.500 Angehörigen und Freunden nahmen am 9. Juli 2005 auf der Hofgartenwiese vor der Universität Bonn 700 Absolventinnen und Absolventen in Talar und Barett ihre Abschluss-Urkunden entgegen. Als "Teil einer neuen Universitätskultur der Gemeinschaft und ...
Carmen Molitor
Ein Blick in den Blätterwald an Universitäten
An kostenlosem Lesefutter herrscht in Universitäten und Fachhochschulen kein Mangel: Lifestyle-Magazine buhlen mit den PR-Journalen der Hochschulen um die Aufmerksamkeit in Foyers, Fluren und Mensen. Auch die Studierenden werden gerne zu Zeitungsmachern - und melden sich in den politischen Blättern ...
Ines Gollnick
Auf dem Gebiet der Hochschulpolitik und der Hochschulstrukturreform mischen viele Institutionen mit. Hier eine kleine Auswahl wichtiger "Akteure" mit ihren Internetauftritten. Es ist ein Angebot zu weiteren Recherchen und kein "Stiftung Warentest" der Internetauftritte. ...