Themenausgabe
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Richard Friebe
UN-MILLENNIUMSZIELE
Sie sollen bis 2015 Milliarden Menschen eine bessere Zukunft
bringen. Die Zwischenbilanz ist gemischt
Anfang September ist
neunjähriges Jubiläum. Auf ihrem Gipfel im September 2000
beschloss die UN-Vollversammlung in New York die "Millennium
Declaration". Darin erklärten die Mitgliedstaaten ihre
Absicht, "alle Männer, Frauen und Kinder von den elenden und
inhumanen Bedingungen extremer Armut zu ...
Richard Friebe
Ziel 1 Halbierung von extremer
Armut und Hunger, sichere Arbeit für alle Fortschritte Vor
allem in Asien, aber auch in Lateinamerika, hat sich aufgrund der
wirtschaftlichen Entwicklung der Lebensstandard breiter
Bevölkerungsschichten verbessert. Schwierigkeiten Die
weltweite Rezession bedroht dieses ...
Marina Zapf
WELTMARKT
Eigentlich sollen die Entwicklungsländer an einem fairen
Wettbewerb beteiligt werden. Doch in der globalen Handelspolitik
konterkarieren die Industrieländer ihre eigene
Entwicklungspolitik
Die Bilanz ist vernichtend: Obwohl
sie zunehmend in die Weltwirtschaft eingebunden sind, fristen die
am wenigsten entwickelten Länder der Welt (LDC) - etwa Bhutan,
Uganda oder Afghanistan -, weiter ein Randdasein im globalen
Handel. Das achte Milleniumsziel, das unter anderem darauf abzielt,
ein ...
Bert Schulz
FAIR EINKAUFEN
Fair-Trade-Produkte gibt es inzwischen in jedem Discounter.
Ernsthafte Konkurrenz für die Eine-Weltläden, die einst
Vorreiter der Bewegung waren?
Zwischen Vergangenheit und Zukunft
der (Eine-)Weltläden liegen in Berlin-Prenzlauer Berg knapp
fünf Minuten Fußweg und eine vierspurige Straße.
Diesseits betreibt Claudia Strauß seit etwas mehr als einem
Jahr das Geschäft "Zeichen der Zeit". Hier stehen Kosmetik-
und Geschenkartikel wie edle ...
Hannes Koch
Internationaler Währungsfonds
Der IWF mildert seine harten Kreditbedingungen ab. Davon
profitieren nicht alle
Als sich die Regierungschefs der 20
einflussreichsten Staaten der Erde in Washington trafen, markierte
dies einen grundsätzlichen Wandel. Im November 2008
formulierten die alten und neuen Wirtschaftsmächte nicht nur
eine gemeinsame Antwort auf die größte Wirtschaftskrise
seit 1929, sondern ...
Marina Zapf
WELTBANK
Der Kreditgeber muss seine Rolle neu definieren
"Konkurrenz belebt das
Geschäft." So kommentierte Entwicklungsministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul (SPD) vor zwei Jahren die Sinnkrise der Weltbank.
Dem Kreditgeber der Armen liefen die Kunden weg. Es mangelte nicht
an Not. Aber in Afrika sprang China als Geldgeber für
Infrastrukturprojekte ein, ...
Hannes Koch
KFW
Die Bankengruppe plant und finanziert Hilfsprojekte
Die Wasseruhr beweist es: Jeder
Tropfen Wasser wird abgerechnet. Das gilt für die Bauern und
Privathaushalte, aber auch für den Wasserversorger selbst.
Hinter dem Verwaltungsgebäude des Water Supply Trusts am
Kilimandscharo ragt ein Kupferrohr mit Wasserhahn aus dem Rasen.
Darauf thront der blaue ...
Weltbank, KfW und IWF sind wichtige
Institutionen für die Durchführung unserer
entwicklungspolitischen Aufträge. Wenn sie den richtigen
Auftrag haben, werden sie ihn auch richtig ausführen.
Angesichts der Herausforderungen durch Klimawandel,
Hungersnöte und Wirtschaftskrise wird es aber künftig ...
Jérôme Cholet
PROJEKTFINANZIERUNG
Wie kommt deutsche Entwicklungshilfe an ihr Ziel? Ein Blick nach
Madagaskar
Es gibt die Weltbank und das
Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die
Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) und die
Entwicklungsbank der deutschen KfW Bankengruppe, kurz: Die Anzahl
der Akteure in der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit ist
beeindruckend. Und fast alle ...
Astrid Prange
KIRCHEN
In wirtschaftlichen Krisenzeiten müssen christliche
Hilfsorganisationen beweisen, dass Solidarität mit den Armen
keine Schönwetterveranstaltung ist
Der Imperativ kirchlicher
Entwicklungshilfe stammt aus Brasilien: "Armut ist eine Beleidigung
Gottes", lautete der Leitsatz von Don Hélder Câmara.
Auch zehn Jahre nach dem Tod des "roten Bischofs" aus Recife
bestimmt diese christlich-revolutionäre Maxime die
Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd. ...
Stefanie Augter
ERNEUERBARE ENERGIEN
Ob Solarstrom aus der Wüste, Windkraft oder Biogas - das
Potenzial zur Armutsbekämpfung ist hoch
Solarstrom aus der Sahara - das sei
keine Fata Morgana, sagen die Initiatoren von Desertec. Riesige
Sonnenkraftwerke in Nordafrika sollen mit ihrem Strom den
Energiehunger Europas stillen, die Versorgung sichern und das Klima
schützen. Dieses Konzept von Münchener Rück,
Deutscher Bank und Co ...
Jeannette Goddar
KRITERIEN
Nothilfe oder Entwicklungszusammenarbeit? Wer langfristig Hilfe
aus Deutschland bekommen will, muss ein paar grundsätzliche
Bedingungen erfüllen
Wenn die Erde bebt, Wasser das Land
überschwemmt oder Trockenheit die Ernte vernichtet, ist die
Lage für ausländische Helfer klar. Im Katastrophenfall
und in Notsituationen wird geholfen - unabhängig davon, ob in
dem jeweiligen Land ein Diktator herrscht und die Menschenrechte
geachtet werden oder ...
Michaela Ludwig
SENEGAL
In der unruhigen Provinz Casamance unterstützt die GTZ ein
Programm zur Friedenssicherung. Ein Gemüsegarten
ermöglicht Flüchtlingen dort eine neue Zukunft
Die Frauen haben gerade die letzten
Reste ihres "Patpato", einer Art Reisbrei, aus der Schüssel
gekratzt. Nun, nach dem gemeinsamen Frühstück,
diskutieren sie über den Tagesplan. "Heute werden wir den
Boden drüben an den leerstehenden Gebäuden bearbeiten",
fasst Awa Dieme zusammen. Die kleine, ...
Ann-Kathrin Sost
SOZIALE SICHERUNGSSYSTEME
Weltweit sind 80 Prozent der Menschen nicht krankenversichert.
Das soll sich ändern
Habimana Mugisha denkt sich erst
nicht viel dabei, als er sich bei der Feldarbeit am Bein verletzt.
Erst als die Wunde anfängt zu eitern, geht er in die
nächste Klinik - und muss gleich da bleiben: Blutvergiftung.
"Sie sind rechtzeitig gekommen", tröstet ihn der Arzt. "Ein
paar Tage später, und ihr ...
Astrid Prange
INTERNET
Afrika erhält Anschluss an das globale Datennetz
Die Fußball-Weltmeisterschaft
macht es möglich: Ein Jahr vor dem Anpfiff in Südafrika
schafft der Kontinent einen großen Sprung ins digitale
Zeitalter. Seit dem 27. Juni ist die Ostküste des Kontinents
erstmals per Breitbandkabel mit dem Rest der Welt verbunden. Bis
zum Beginn der Großveranstaltung ...
Susann Kreutzmann
GENDER-PROJEKTE
70 Prozent der Armen weltweit sind Frauen. Sie rücken ins
Zentrum vieler Maßnahmen
Einmal ganz anders wollten die
Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) in Ecuador ein
"Frauenprojekt" anpacken. Es sollte kreativ sein, eine junge
Zielgruppe ansprechen und aufklären, aber nicht mit dem
erhobenen Zeigefinger. Und so richten Männer die Botschaft an
ihre ...
Johanna Metz
BUDGETHILFE
Die einen preisen sie als Chance, die anderen sehen
vielfältige Risiken
Im "Bonner Aufruf Plus" vom
März 2009 fallen deutliche Worte: Die Tendenz, immer mehr Geld
als Budgethilfe zu vergeben, sei "unvernünftig und
gefährlich", steht in dem von Entwicklungsexperten, Politikern
und Journalisten initiierten Aufruf für "eine andere
Entwicklungspolitik". Der Vorwurf: ...
Tillmann Elliesen
NEUE GEBER
China, Indien, Brasilien oder Venezuela sind zu wichtigen
Geldgebern in Entwicklungsländern geworden. Zu deren Freude:
Es fließen hohe Summen zu weniger strengen Bedingungen
Im Kongo findet derzeit eine
entwicklungspolitische Kraftprobe zwischen China und dem Westen
statt. Peking hat mit der Regierung in Kinshasa ein
Milliardengeschäft geschlossen - den westlichen
Geberländern passt das gar nicht. China will in den kommenden
Jahren neun Milliarden US-Dollar in dem ...
Jérôme Cholet
VERNETZTE SICHERHEIT
In Afghanistan arbeiten Bundeswehr und zivile Helfer eng
zusammen. Doch das Konzept der zivil-militärischen
Zusammenarbeit birgt auch Risiken
Im Nordafghanistan werden leer
stehende Krankenhäuser wieder mit Leben gefüllt. Mehr als
280.000 Menschen versorgt die Nichtregierungsorganisation
Kinderberg in den drei Provinzen Kundus, Badakhshan und Takhar.
Unterernährte Kinder erhalten Lebensmittel, Mütter
können entbinden. Das Projekt befindet ...
Bernd Ludermann
NEUER ANSATZ
Deutschland fördert gute Regierungsführung
Die deutsche öffentliche
Entwicklungszusammenarbeit (EZ) ist in Afrika auf einem Irrweg. Das
behaupten die acht Initiatoren des "Bonner Aufrufs", die selbst in
Afrika oder in der Entwicklungsarbeit tätig waren und zum Teil
noch sind. In ihrem Papier vom September 2008, das im März
2009 als Reaktion ...
Aufgezeichnet von Kata Kottra
WELTWÄRTS
Junge Freiwillige berichten über ihre Erfahrungen in einem
Entwicklungsland
Teresa Reubel (21) war eine der
ersten Teilnehmerinnen von "weltwärts", dem Freiwilligendienst
des Bundesentwicklungsministeriums. Er bietet jungen Leuten seit
2008 die Chance, an Projekten im Ausland mitzuarbeiten. Reubel war
für die Deutsch-Indische Zusammenarbeit (DIZ) sechs Monate als
...
Aufgezeichnet von Sandra Ketterer
Klemens Lühr (26) studiert im
10. Semes- ter Psychologie in Magdeburg. Er arbeitete von April
2008 ein Jahr mit einem "weltwärts"-Stipendium für den
Nicaragua-Verein Göttingen in Bildungsprojekten in La Paz
Centro, Nicaragua. Dass ich für ein Jahr in ein
Entwicklungsland gegangen bin, hatte vor ...
Aufgezeichnet von Nicole Tepasse
Heike Böttcher (30), arbeitet
derzeit als Projektreferentin im Rückkehrer-Programm von peace
brigades international (pbi) in Berlin. Unterstützt von
"weltwärts" ging sie für 12 Monate nach Mexiko und
arbeitete dort in einem Menschenrechtsprojekt der pbi. Ich habe im
mexikanischen Chilpancingo im ...