Das politische Buch
Udo Scheer
Ukraine
Das dramatische Schlingern eines Staates zwischen Chaos und
Selbstbestimmung
Dieses Buch erzählt einen
Geschichtskrimi, wie ihn nur extreme gesellschaftliche
Umbrüche hervorbringen. Als Europa im Winter 2004 mit der
ukrainischen Revolution in Orange mitfieberte, war wohl den
wenigsten das ganze Ausmaß der Spannungen bewusst. Wolfgang
Templin, früherer DDR-Bürgerrechtler und ...
Elke Kimmel
Positive Utopie
Jacques Attali wagt einen Blick in die Zukunft
Angesichts immer neuer, schlechter
Nachrichten über den Stand des Klimas, die Entwicklung der
Weltbevölkerung und die wachsende Rohstoffknappheit sind
positive Utopien rar. Jacques Attali wagt sich dennoch an eine -
zumindest beinahe. Der 1943 in Algier geborene
Wirtschaftswissenschaftler und ...
Ralf Altenhof
WiderStand in der Diktatur
Gene Sharps »Leitfaden« zur Demokratisierung
Als im Frühjahr 2007 dem
oppositionellen Sender RCTV die Lizenz entzogen wurde und
zahlreiche Venezolaner für die Pressefreiheit demonstrierten,
ereiferte sich Präsident Hugo Chavez über bezahlte
Animateure der gegen ihn gerichteten Proteste. Gemeint waren unter
anderem Gene Sharp und seine ...
manu
Zwei Journalisten machten sich
daran, den weltweit größten Gaskonzern unter die Lupe zu
nehmen. An ihrer fachlichen Qualität besteht kein Zweifel, wie
ihre Reportagen für die Moskauer Zeitung "Kommersant" belegen.
In ihrem aktuellen Buch analysieren Panjuschkin und Sygar die
besondere Rolle von ...
manu
In seinem neuesten Buch sucht
Alexander Rahr das Feindbild eines starken russischen
Staatskapitalismus, der wirtschaftlich nach Europa expandiert, zu
entkräften. Daneben will der Russland-Kenner dem deutschen
Leser die außen- und sicherheitspolitischen Ziele des Landes
nahe bringen. Wie zu erwarten ...
Interview
Vladimir Sorokin
Der russische Schriftsteller über seinen Roman »Der
Tag des Opritschniks« und den neuen Feudalismus in
Russland
In Ihrem neuen Roman "Der Tag des
Opritschniks" beschreiben Sie die düstere Zukunft Russlands im
Jahr 2028. Das Land hat sich vom Westen abgeschottet und mit einer
"Großen Russische Mauer" umgeben. Im Kreml herrscht eine Art
Zar, der "Gossudar", mit Hilfe seiner Auserwählten, der
"Opritschniki". ...
Aschot Manutscharjan
Pakistan
Der Journalist Ulrich Ladurner vermittelt einen hervorragenden
Einblick in ein vom Zerfall bedrohtes Land
Pakistan kann sich über
mangelndes Interesse nicht beklagen: Seit dem 11. September 2001
taucht die einzige islamische Atommacht der Welt
regelmäßig in den Nachrichten auf. Kein Zufall,
schließlich hat das Land eine 2.450 Kilometer lange
gemeinsame Grenze mit Afghanistan. Versprengte Reste der ...
Aschot Manutscharjan
Terrorismus in Asien
Eine Analyse und ihre höchst bedenkliche Quellenlage
Die zunehmende Gefahr eines
islamistischen "Heiligen Kriegs" in Russland und China ist das
Thema des neuen Buches von Berndt Georg Thamm - und sein Lamento
lautet: Der Westen handelt gegenüber Moskau und Peking grob
fahrlässig, wenn er deren Kampf gegen den Terrorismus nicht
weiter beachte. Wir ...
Aschot Manutscharjan
Terrorismus in Deutschland
Eine sachkundige und kompromisslose Position
Eine Woche bevor das Buch der
Journalistin Annette Ramelsberger in die Buchhandlungen kam,
erregten deutsche Tageszeitungen mit Schlagzeilen wie "Al-Qaida
plant Anschlag in Deutschland" oder "Entscheidung für Anschlag
in Deutschland ist gefallen" die Aufmerksamkeit. Den
Sicherheitsbehörden lagen ...
Helena Sabbagh
Islam und moderne
Absage an den Kampf der Kulturen
Bereits Mitte der 1970er-Jahre
hatte der französische Anthroposoph und Historiker Emmanuel
Todd den Zusammenbruch der Sowjetunion richtig vorhergesagt. 2002
prognostizierte er in seinem Bestseller "Weltmacht USA. Ein
Nachruf" den Niedergang der amerikanischen Supermacht, und nun
meldet er sich ...
Jörg von Bilavsky
Geheimdienste
Zwei Journalisten sehen in der CIA seit Jahrzehnten Dilettanten
und Folterknechte am Werk
Als unabhängiger und
professioneller Diener der Regierung präsentiert sich Amerikas
Auslandsnachrichtendienst auf seiner Homepage. Als friedfertiger
Hort, an dem Tausende von Mitarbeitern Tag und Nacht streng geheime
Informationen für ihren Präsidenten sammeln und
auswerten. Über ihre wenig ...
Aschot Manutscharjan
Russland
Edward Lucas fordert vom Westen eine härtere Gangart
gegenüber Moskau
Das Böse kommt aus Russland,
es gefährdet die internationalen Staatengemeinschaft im
Allgemeinen und die westlichen Demokratien im Besonderen. Auch die
unabhängigen demokratischen Staaten Osteuropas und des
Baltikums sehen sich neuen Bedrohungen gegenüber: Das alte
Monster Russland hebt wieder sein ...
Ralf Atenhof
Zeitenwende
Jan Roß glaubt an den Niedergang des Westens - und dann
doch wieder nicht
Im Sommer 1989 vertrat Francis
Fukuyama die These, wonach mit der liberalen Demokratie - nach der
Niederlage von Nationalsozialismus und Kommunismus - die
ideologischen Auseinandersetzungen an ihr Ende gelangt seien. Er
sprach vom "Ende der Geschichte", da sich keine bessere
Gesellschaftsform mehr ...
Ralf Hanselle
Philosophie
Hans-Martin Schönherr-Mann sucht nach Handlungsanweisungen
für die globalen Konflikte der Gegenwart
Ein Philosoph hat hehre Ziele: Laut
Platon will er König werden - mindestens aber C4-Professor.
Eine Karriere als Zyniker oder gar Gewalttäter wird in der
Regel ausgeschlossen. Das gilt selbst dann noch, wenn es um die
Überwindung scheinbar unüberbrückbarer Gräben
geht. Setzen Scharfmacher hier ...
jvb
Alle Muslime meiden Alkohol,
unterdrücken ihre Frauen und sympathisieren mehrheitlich mit
Al-Qaida. Alles Quatsch, meint Alfred Hackensberger. Der in Marokko
lebende und für namhafte Tages- und Wochenzeitungen
berichtende Journalist möchte mit seinem "Lexikon der
Islam-Irrtümer" mit den ...
aw
Paul Collier hält eine gute
und eine schlechte Nachricht für seine Leser bereit. Die Gute:
Die Dritte Welt wird kleiner. 80 Prozent jener fünf Milliarden
Menschen, die zur armen Welt gerechnet werden, leben in
Ländern, die sich stetig entwickeln, oft mit erstaunlicher
Geschwindigkeit. Die schlechte ...
Alexander Weinlein
Religion
Gestern galt sie noch als tot, heute gilt sie schon als
Bedrohung für Freiheit und Demokratie. Zwei Plädoyers zur
strikten Trennung von Politik und Glauben
Mit den Vorhersagen politischer,
wirtschaftlicher oder gesellschaftlicher Entwicklungen ist es so
eine Sache: all zu oft liegen sie gründlich daneben.
Eindrucksvoll demonstriert wurde dies - um ein einschneidend
historisches Beispiel zu wählen - mit dem Zusammenbruch des
sozialistischen Ostblocks. ...
Ludwig Watzal
Leidvolle Geschichte
Orientalische Christen in der Welt des Islams
Der Titel des Buches suggeriert
etwas sehr Anspruchsvolles, ja Umfassendes. Dass dieser Anspruch in
dieser Kürze nicht zur vollsten Zufriedenheit eingelöst
werden kann, darauf weist der Autor gleich zu Beginn hin. Dieses
Projekt sollte erst, wenn überhaupt, in einigen Jahren
realisiert werden. Nur ...
Jeannette Goddar
Niederlande
Eine Reise zu den jungen Immigranten in Amsterdam
Der Rezensent Geert Mak lässt
es nicht an Pathos fehlen: In "den unzugänglichsten Erdteil"
habe sich die Autorin begeben, schreibt der große Chronist
der Niederlande, in "die verschlossene Welt der traditionellen
muslimischen Familie in der europäischen Stadt".
Unwillkürlich schreckt man ein ...
Christain Meier
Biografie
Hans-Peter Schwarz porträtiert Axel Caesar Springer
jenseits des üblichen Schwarz-Weiß-Denkens
Dieses Leben braucht Zeit,
erzählt zu werden. Drei Jahre Arbeit hat Hans-Peter Schwarz in
die Biografie des Verlegers Axel Springer gesteckt, hat als erster
Historiker Zugang zu den Archiven des Springer Verlags bekommen und
schließlich ein Werk von über 700 Seiten vorgelegt.
Nicht immer kommen bei ...
Anne Haeming
Literatur
Essayistisch-politische Texte von David Grossman
Sechs Bände von Scholem
Alejchem, damit fing für David Grossman damals alles an, in
den frühen 1960er-Jahren, acht Jahre alt war er da. Sogar die
Seiten der Alejchem-Bücher, erzählt er, rochen anders als
etwa die von Erich Kästner oder Jules Verne. Die Geschichten
spielten in einem osteuropäischen ...
Jeannette Goddar
Gesellschaft
Julia Friedrich rechnet mit einem falsch verstandenen
Elite-Begriff ab
Es ist gar nicht lange her, dass
das kleine Wörtchen "Elite" - zurzeit eher wegen der
Steuermoral seiner Mitglieder in der Diskussion - in Deutschland
wieder salonfähig wurde. Erst Bundeskanzler Gerhard
Schröder holte den lange unterdrückten Begriff
zurück in die Gesellschaft: mit einer etwas ...
Jeannette Goddar
Gesellschaft
Eine persönliche Abrechnung mit dem deutschen
Bildungssystem
Bruno Preisendörfer hat es
geschafft: Er hat Abitur gemacht und eine Universität besucht.
Er hat einen Doktortitel erworben und damit das Recht, zwei
Buchstaben und einen Punkt vor seinen Namen zu setzen, die ihm auch
in den Augen seiner Mitmenschen Reputation und Ansehen verleihen.
Er ist ...
Karl-Otto Sattler
Deutschland
Der Streifzug von Wolfgang Herles offenbart sich als
wirtschaftsliberale Kampfschrift
Psychologisieren ist in. Und es mag
durchaus reizvoll anmuten, die Politik unter einem solchen Ansatz
zu sezieren. Wolfgang Herles konstatiert in der Zeit vom Kriegsende
bis heute bei Politikern wie Bürgern einen neurotischen
Zustand: Innerpsychische Konflikte erschwerten es den Betroffenen,
"sich ...
Robert Luchs
Gesellschaft
Uwe-Karsten Heye über die Chancen des Alterns
Seit Frank Schirrmacher in seinem
"Methusalem-Komplott" vor den alles zerreibenden Walzen des
Alterungsprozesses gewarnt hat, setzen sich Autoren scharenweise
mit dem unumkehrbaren demografischen Wandel in Deutschland
auseinander. Inzwischen ist sattsam bekannt, dass die Zahl der
Hundertjährigen ...
Alexander Weinlein
Romane
Die lesenswerte Rückkehr der Politik in die Literatur
Eine "Repolitisierung" in der
Belletristik hat Ulrich Greiner, Literaturchef der Wochenzeitung
"Die Zeit", mit Blick auf den Buchmarkt des vergangenen Jahres
ausgemacht. Der Mann muss es wissen, schließlich führt
er den Vorsitz jener 15-köpfigen Jury, die über die
Vergabe des "Preises der Leipziger ...
map
Die Medien tragen Schuld an
Jugendgewalt und dicken Kindern: Manchesmal mag der Eindruck
entstehen, dass eben "die" Medien ein universeller Sündenbock
sind. Grund genug, genauer hinzuschauen. Hartmut Winkler hat mit
seinem "Basiswissen Medien" eine Einführung in die
Medienwissenschaften vorgelegt. ...
mff
Akteneditionen werden meist nur
angelesen. Bei den Sitzungsprotokollen der "Grünen" von 1983
bis 1987 wird es anders sein: Sie sind ein lesenswertes
Zeitdokument. Waren die Grünen von den etablierten Fraktionen
als Linke und Chaoten verschrien, so amüsiert die Lektüre
der Protokolle heute aus eben ...
Susanne Kailitz
im Rückblick
An 68 scheiden sich die Geister - damals, heute und in
Zukunft
Studenten lernen es in der Regel im
ersten Semester: Gutes wissenschaftliches Arbeiten setzt eine
gesunde Distanz zum Forschungsobjekt voraus. Das ist nicht nur eine
akademisch-theoretische Idee, sondern auch eine schlichte
Erkenntnis aus dem täglichen Leben. Die Größe der
Menschenmenge etwa, in der ...
suk
Terroristen brauchen
Aufmerksamkeit: Wird nicht über Attentate oder
Entführungen berichtet, misslingt ihr zentrales Anliegen,
Angst und Schrecken in der Bevölkerung zu verbreiten.
Umgekehrt profitieren die Medien von spektakulären
Geschichten, weil sie Einschaltquoten und Auflage garantieren. ...
suk
Nicht mehr und nicht weniger als
einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" erhoffte man sich 1968
im Osten, in der Überzeugung, die Tschechoslowakei habe den
Weg dahin bereits eingeschlagen. Doch mit dem Aufmarsch
sowjetischer Panzer am 21. August 1968 in Prag starb diese
Hoffnung. Der Historiker ...
us
Die Autobiografie dieses Malers ist
ein Novum. Erstmals bietet mit Hans-Hendrik Grimmling ein Insider
freimütige Einblicke in die Künstlerkreise der DDR, die
sich bewusst dem ideologischen Missbrauch entzogen. Schon in
frühen Malversuchen des im tristen Braunkohlegebiet bei
Leipzig Aufgewachsenen ...
Jörg von Bilavsky
Reichstagsbrand
Aufgeklärt ist der historische Kriminalfall bis heute
nicht. 75 Jahre danach rollt Sven Felix Kellerhoff den Fall noch
einmal auf, prüft Fakten und Indizien. Und erzählt die
Geschichte eines »bizarren Streits«
War er es oder war er es nicht? Hat
der niederländische Anarchokommunist Marinus van der Lubbe am
Abend des 27. Februar 1933 das Reichstagsgebäude
angezündet oder waren es doch die Nationalsozialisten? Diese
Frage beschäftigt nicht nur die historische Zunft schon seit
Jahrzehnten. Hundertprozentig ...
Michael F. Feldkamp
Verfassungsschutz
Ein Handbuch von wissenschaftlicher und politischer
Bedeutung
Dieses Werk schließt nicht
nur eine mehr als 20-jährige Lücke. Das "Handbuch des
Verfassungsschutzrechts" überrascht auch durch ein bislang
unbekanntes Maß an Transparenz über den deutschen
Inlandsgeheimdienst. Die Autorin Bernadette Droste präsentiert
eine europäische Premiere, da über keinen ...
Susanne Kailitz
Antisemitismus
Walter Laqueur erzählt jene leidvolle Geschichte, die nicht
enden will
Es muss hart gewesen sein, dieses
Buch zu schreiben. Walter Laqueur, als Begründer der
Terrorismusforschung zu Weltruhm gelangt, hat sich in seinem
jüngstem Buch einem Thema zugewandt, das ihn wie kaum ein
anderes seiner Forschungsgebiete selbst betrifft: dem
Antisemitismus. Laqueur, 1921 als Jude ...
Oliver Ruf
Ausgezeichnet
Der Niederländer Geert Mak erhält den Buchpreis zur
Europäischen Verständigung - für seine
»Brücke von Istanbul«
Der niederländische Publizist
Geert Mak wird auf der Leipziger Buchmesse für seinen Beitrag
zur europäischen Verständigung geehrt - eine
Entscheidung, die sein neues Buch "Die Brücke von Istanbul"
beredt unterstreicht. Die Brücke bietet alles, "was der Mensch
so braucht": Kämme, Gesundheitssandalen, ...