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Das Parlament
Nr. 43 / 18.10.2004

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

Martin Kohlrausch
* "A cup of tea, please"
Ende einer Epoche: Der Untergang der Habsburger und Hohenzollern

Der fast zeitgleiche Zusammenbruch der beiden so mächtigen wie unterschiedlichen Dynastien war nicht zwangsläufig. Noch 1913 beging man in Berlin unter großer Anteilnahme des Publikums das 25-jährige Regierungsjubiläum Wilhelms II. In der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn wuchs die Zuversicht in die Zukunft eines Staates, der bereits so oft totgesagt worden war, dass ihm - trotz der Spannungen auf dem Balkan - nichts mehr etwas anhaben zu können schien. ... mehr

Thomas Biskup
* Adel als Exportschlager
Im Angebot: Deutsche Dynastien auf dem europäischen Binnenmarkt

Die Briten haben ihre Windsors, die Niederlande das Haus Oranien, und auch in den ehemaligen Monarchien Frankreich und Russland gibt es mit den Bourbonen und den Romanows eindeutige dynastische Referenzpunkte. In Deutschland ist die Situation weniger übersichtlich, denn jahrhundertelang bedingten ... mehr

Barbara Schweizerhof
* Es gibt keinen Glamour hinter verschlossenen Türen
Wer profitiert von wem? Das schwierige Verhältnis zwischen Medien und Monarchen

Schwere Anklagen, die bis zu Mordvorwürfen reichen und Auseinandersetzungen vor Gericht, die europäische Strafkammern beschäftigen - in Wahrheit sind sie also erbitterte Feinde, die europäischen Königshäuser und die Medien. Auf den ersten Blick in die gängigen Postillen würde man das allerdings gar nicht merken. Ganz im Gegenteil, "Maxima - die Liebe siegt", "Kronprinzessin Letizia und Königin Sofia - Aus Feindinnen wurden Freundinnen" - stets herrscht hier ein Ton voller Mitgefühl und Vertrautheit. ... mehr

Interview mit Peter Lewandowski
* Entscheidender Vorteil: Prinzessinnen sind Prominente auf Lebenszeit
Interview mit Peter Lewandowski, dem Chefredakteur der People-Zeitschrift "Gala" über das Interesse am Klatsch aus den Königshäusern

Peter Lewandowski ist seit 2002 Chefredakteur der Illustrierten "Gala", die mit einer Auflage von rund 360.000 Exemplaren wöchentlich über Stars, Prominente und Blaublütler berichtet. ... mehr

Jörg Magenau
* Purpurmäntel und funkelnde Edelsteine
Der König als literarische Figur

Könige haben ein herrliches Leben: Sie hören jeden Tag Vivaldi, können stinkende Socken verbieten und wenn ihnen danach ist, den jeweiligen amerikanischen Präsidenten in die Wade beißen. Sie legen die Lottozahlen nach Gusto fest, bewohnen 200 Schlösser und wechseln täglich die Krone. So jedenfalls sang einst Rio Reiser. "Das alles und noch viel mehr / würd' ich machen, / wenn ich König von Deutschland wär", lautete der Refrain seiner kindlichen Allmachtsphantasie. Wer wäre nicht auch gerne gelegentlich König von Deutschland und tränke am Morgen erst einmal ein Gläschen Schampus? ... mehr

Manuel Frey
* Der Sinn königlicher Schenkungen für die bürgerliche Gesellschaft
Ende der Großzügigkeit? Seit dem Ende der Monarchie in Deutschland fehlt der Anreiz zum Geben

Sind Könige nützlich? Die aktuelle mediale Inszenierung der europäischen Monarchien verweist auf ein wesentliches, für die Geschichte und Gegenwart der deutschen Zivilgesellschaft wichtiges Moment. Gemeint ist der verschwenderische Glanz der königlichen Hochzeitsfeste und die darin sich zeigende ... mehr

Jeannette Goddar
* Hoflieferanten ohne Hof
Marketing mit königlicher Tradition

Nüchtern betrachtet ist es eine paradoxe Situation: Im Jahr 2004 ist ein Bundesland, das von Sozialdemokraten und demokratischen Sozialisten regiert wird, immer noch im Besitz eines monarchischen Unternehmens. Seit ein paar Jahren gehört die "Königliche Porzellanmanufaktur" (KPM) zwar ... mehr

Pauline Puppel
* Als Mann hatten es Frauen leichter
"WeiberRegiment" oder "Königinnen auf Zeit": Herrscherinnen im frühneuzeitlichen Europa

Am 21. Juni 1700 bat Prinz Lebrecht von Anhalt-Bernburg seine Schwiegermutter mit einem hochoffiziellen Schreiben um Vergebung. Er versprach der verwitweten Gräfin von Nassau-Dillenburg, zukünftig enthalte er sich gegen "Ihre Gnaden dero fürstlichen Persohn und Bediente aller Thätlichkeiten, so alß ein Eingriff in dero Regierung angesehen würden". Die Gräfin hatte ihren legitimen Anspruch auf die alleinige Landesherrschaft von bedeutenden Rechtsfakultäten bestätigen lassen. ... mehr

Cornelia Schmitz
* Die Prinzessin auf der Erbse lebt nur noch im Märchen
Ob Journalistin, Diplomatin oder Lehrerin: Die Königinnen von morgen sind erfolgreiche Karrierefrauen

Es war einmal eine Prinzessin, deren Vater ihre Mutter hinrichten ließ, als sie drei Jahre alt war, sie selber ließ der Vater für illegitim erklären - was sie von der Thronfolge ausschließen sollte. Das war im Jahre 1533. Die Prinzessin sprach mehrere Sprachen und übersetzte bereits als Kind ... mehr

Alexander Weinlein
* Der Hirte ist auch ein Herrscher
Der Vatikan als die letzte absolute Monarchie Europas

Bischof von Rom, Statthalter Jesu Christi, Nachfolger des Apostelfürsten, Oberhaupt der Gesamtkirche, Patriarch des Abendlandes, Primas von Italien, Erzbischof und Metropolit der Kirchenprovinz Rom, Souverän des Staates der Vatikanstadt, Diener der Diener Gottes" - die offizielle Titulatur des ... mehr

Alexander Weinlein
* Das Duell der zwei Schwerter
Das schwierige Verhältnis von weltlicher und geistlicher Macht

"Wieviele Divisionen hat der Papst?", soll der sowjetische Diktator Josef Stalin während der Konferenz von Jalta im Februar 1945 gefragt haben, als der britische Premierminister Winston Churchill und US-Präsident Franklin D. Roosevelt eine Beteiligung des Oberhauptes der katholischen Kirche an der politischen Neuordnung Europas vorgeschlagen hatten. Der ehemalige Generalsekretär der KPdSU, Michael Gorbatschow, bewertete rund 50 Jahre später die politische Macht des Vatikans weniger spöttisch: "Ohne Johannes Paul II. wäre die Wende in Osteuropa nicht möglich gewesen." ... mehr

Leonhard Horowski
* "Mein Herr Bruder, Schwiegerenkel und Urgroßneffe"
Ursprünge, Umgangsformen und Untergang der europäischen Monarchengroßfamilie

Was ist ein guter Roman anderes als ein feingeknüpftes Netz aus subtilen, oft kaum sichtbaren und doch wirksamen Zusammenhängen? Was ist folglich das engmaschige Beziehungsnetzwerk der europäischen Herrscherhäuser anderes als ein guter Roman - noch dazu einer von jener Sorte, die keinen Autor brauchen, weil historisch gewachsene Bedingungen ihn selber hervorbrachten? Was schließlich kann derjenige tun, der diesen Roman erklären will, ohne ihn einfach nachzuerzählen? Er greift an einer Stelle in das riesige Knäuel hinein, zieht einen einzelnen Faden heraus und sucht daran aufzuzeigen, was er meint. Eine Momentaufnahme also, ein Brief, eine Anrede. ... mehr

Karl-Otto Sattler
* Einfach eine magische Staatsform
Junge Konservative in Deutschland und Österreich kämpfen für die Monarchie

Eines betont Knut Wissenbach: "Wir wollen kein Gedächtnisverein sein." Der 38-jährige Bundesvorsitzende der 300 Mitglieder starken Vereinigung "Tradition und Leben" sagt über deren Zielsetzung: "Wir treten politisch für die Einführung der parlamentarischen Monarchie in ... mehr

Reinhart Häcker
* Eine mächtig unmächtige Königin
Was von einem Weltreich übrig geblieben ist / Von Reinhart Häcker

Manchmal sind es kleine Details, in denen der Zeitenwandel sich spiegelt. Als im Februar 1952 der britische König Georg VI. starb, weilte seine Tochter Elizabeth im Treetop-Hotel in der fernen Kolonie Kenia und beobachtete Löwen. Es dauerte vier Stunden, bis man die neue Queen ausfindig gemacht hatte. Es waren die letzten vier Stunden eines bis dahin unbeschwerten Lebens. Was seither kam, war Pflichterfüllung und eiserne Selbstdisziplin. Es war auch die fast vollständige Auflösung des britischen Kolonialreichs und dessen Übergang in ein "Commonwealth" von 54 selbständigen Staaten. In 14 davon ist Königin Elizabeth II. immer noch Staatsoberhaupt. Doch Macht übt sie in keinem mehr aus. ... mehr

Sabine Rennefanz
* Wie aus der Seifenoper: Die Königsfamilie als Medien-Stars
Die Symbolkraft des englischen Königshauses ist groß

Ausgerechnet eine Frau mit deutschen Wurzeln steht der ältesten und traditionsreichsten Regierungsinstitution Großbritanniens vor. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde das Land von der Dynastie Sachsen-Coburg-Gotha regiert, bis man den Namen wegen der deutschfeindlichen Stimmung in Windsor umtaufte. ... mehr

Claudia Heine
* Der Hang zum Zwang
Im Porträt: Elizabeth II.

Nicht nur Elizabeth II. schickt sich an, Rekorde zu brechen. Seit nunmehr 52 Jahren im Amt, zwingt sie auch ihren ältesten Sohn Prinz Charles dazu. Denn genauso lange ist er schon amtierender Thronfolger im Vereinigten Königreich - und wird es wahrscheinlich noch einige Zeit bleiben. Aber kann man ... mehr

Peter Burghardt
* Im Zweifel gegen das Protokoll
Die spanische Monarchie als Geburtshelfer der Demokratie

Die Welt sah zu, als Spanien am 22. Mai die Hochzeit des Jahres beging, wie Thronfolger Felipe de Borbon y Grecia und die vormalige Nachrichtensprecherin Letizia Ortiz Rocasolano vor den Traualtar traten und anschließend im Rolls-Royce durch Madrid fuhren. Am Ort litt die Stimmung zwar unter dem Dauerregen, der erst aufhörte, als der alte Prinz von Asturien und die neue Prinzessin von Asturien mit 1.400 Monarchen, Präsidenten, Regierungschefs und sonstigen Auserwählten im Königspalast das Festessen einnahmen. Nach monatelangen Vorbereitungen mit umfangreichem Marketing erlebte das Königshaus und mit ihm die Gesellschaft dennoch einen Höhepunkt. ... mehr

Walter Haubrich
* Juan Carlos rettete Spanien vor Anhängern seines Ziehvaters Franco
Die Rolle des Königs während des Militärputsches 1981

Ausländische Politiker haben häufig übertrieben, wenn sie bei Besuchen in Spanien etwas freundliches über den König Juan Carlos sagen wollten. Sie sprachen dann "vom jungen König, der den Spaniern die Demokratie geschenkt hat." Die Demokratie - nach vier Jahrzehnten Diktaktur - wurde den ... mehr

Claudia Heine
* Immer der Erste: Juan Carlos I.
Im Porträt:

Sein voller Name klingt schon beeindruckend: Juan Carlos Alfonso Victor Maria de Bourbon y Bourbon. Geboren wurde er 1938 in Rom, wo seine Eltern seit 1931 im Exil lebten. Während in Spanien der Bürgerkrieg tobte, besaß das Exildasein der geflohenen Königsfamilie insofern Kontinuität, als dass auf ... mehr

Jan Kanter
* Feierlaune und Skepsis stören sich nicht
Die Niederländer sind auf ihre Königsfamilie nicht wirklich angewiesen, aber sie brauchen sie trotzdem

Rein optisch gesehen hat die Verehrung des Königshauses in den Niederlanden in den vergangenen Jahren eher zugenommen. Auslöser war die Hochzeit des Thronfolgers Willem Alexanders mit seiner argentinischen - im Vorfeld nicht unumstrittenen - Braut Maxima. Hunderttausende begleiteten am Straßenrand die Feierlichkeiten und noch Wochen später standen verkitscht idealisierende Ölgemälde und Fotos in den Schaufenstern beinahe aller Geschäfte. Die Niederlande hatten neue Helden, und die Verehrung brach sich ungehindert ihre Bahn. Immer wieder tanzt das Volk seither bei gegebenen Anlässen wie der Geburt des Stammhalters oder den einschlägigen Feiertagen in einer Orgie in Orange durch die Straßen. ... mehr

Jan Kanter
* Nachbarschaftspflege auf höchster Ebene
Ausgerechnet einen Deutschen hatten sich sowohl Königin Juliana als auch Königin Beatrix als Ehemann auserkoren

Die Beziehungen zwischen den Niederlanden und Deutschland sind komplex, manche würden sogar sagen schwierig. Beide Länder haben wohl keinen Nachbarn, mit dem sie so eng verzahnt sind, mit dem sie öffentlich weitgehend unbeachtet so eng zusammenarbeiten. Für die Nieder- länder sind die Deutschen ... mehr

Helmut Hetzel
* Königin Beatrix
Im Porträt:

Seit sie 1980 das höchste Staatsamt der Niederlande von ihrer Mutter, der inzwischen verstorbenen Juliana übernahm, hat sich die leidenschaftliche Bildhauerin und Musikliebhaberin in ihrem Amt profiliert. Königin Beatrix entpuppte sich nach und nach als eine politische Königin, als eine ... mehr

Robert von Lucius
* Diskrete Politik
Die Dänen sind zufrieden

Allenfalls an Fernsehabenden, an denen die dänische Fußballmannschaft Chancen hat auf das Finale eines internationalen Wettbewerbes, sind die Einschaltquoten noch höher. Sonst wiederholt sich alljährlich am Neujahrstag um sechs Uhr das gleiche Zeremoniell: Jeder Däne sitzt vor dem Fernsehschirm und hört die Neujahrsansprache von Königin Margrethe II. ... mehr

Bert Schulz
* Königin Margrethe II.
Im Porträt:

Wer sich auf die Suche nach dem Idealtyp eines Monarchen macht, wird bald - zumindest in Europa - bei ihr landen: Margrethe II. von Dänemark ist eine gebildete Frau, geliebt von ihrem Volk, verteidigt von den heimischen Medien, aber zurückhaltend, sicherlich ein wenig unangreifbar, aber würdevoll, ... mehr

Asbjörn Svarstad
* "Nett anzusehende Könige mit gutem Benehmen"
Weil 1905 schnell eine richtige Staatsform gefunden werden musste, erklärte sich Norwegen zur Monarchie

Streng genommen hat es der norwegische König Harald einem Polarforscher zu verdanken, dass er heute zu den wenigen europäischen Kronenträgern gehört. Denn es war Fridtjof Nansen, der im Herbst 1905 seine immense Popularität dazu nutzte, landauf, landab in Vorträgen für die Errichtung einer ... mehr

Bert Schulz
* Harald V. von Norwegen
Im Porträt:

Lange musste er warten, bis er den Thron besteigen durfte: 53 Jahre alt war Harald V., als Olav V. 87-jährig im Januar 1991 starb. Und noch heute steht der amtierende Monarch, der dritte seit der Unabhängigkeit des Landes 1905, etwas im Schatten seines populären Vaters, der laut Umfragen von über 90 ... mehr

Tomas Lundin
* Nicht mehr ohne Minister ins Ausland
Anfang des Jahres sorgte der schwedische König mit Äußerungen über sein Reiseland Brunei für Aufregung

Anfang Februar 2004 trafen der schwedische König Carl XVI. Gustaf und seine Frau Silvia in dem kleinen fernöstlichen Staat Brunei ein. Ein Land, von dem die meisten Schweden bis dahin noch nie etwas gehört hatten, bis es urplötzlich die Schlagzeilen des Landes bestimmte. Es war die zweite Station einer offiziellen Reise des Königs, die in Ho Chi Minh-Stadt in Vietnam begonnen hatte und in Bangkok enden sollte. ... mehr

Gerhard Fischer
* Königliche Fettnäpfchen lauern überall
Das Bekenntnis der schwedischen Bevölkerung zur Monarchie ist nicht so leicht zu erschüttern

Selten gerät das schwedische Königshaus in die Schlagzeilen der seriösen Tagespresse im eigenen Land. Doch Anfang Februar dieses Jahres schallte ein empörter Aufschrei durch alle Medien. Was hatte da der König, der keinerlei politische Meinungen äußern darf, gesagt? Carl XVI. Gustaf und Königin ... mehr

Claudia Heine
* Carl XVI. Gustaf
Im Porträt:

Ins Rampenlicht der internationalen Öffentlichkeit katapultierte sich Carl XVI. Gustaf Folke Hubertus, König von Schweden 1976. Der Anlass, sehr bezeichnend für die Stellung eines Monarchen der Gegenwart, war ein privater: Im Juni 1976 heiratete der 30-Jährige eine bürgerliche Frau aus Deutschland, ... mehr

Cornelia Bolesch
* Ein König für drei Bevölkerungsgruppen
Belgien: Ein Gemeinwesen, das ständig auseinanderstrebt

Der ältere Herr auf dem Bild war äußerst gut gelaunt. Eine kleine Ziehharmonika hing um seinen Hals. Es war ein Geschenk zu seinem 70. Geburtstag. Der Jubilar traktierte das Gerät voller Eifer und krähte dabei vor Vergnügen. Neben ihm stand eine Frau und betrachtete ihn mit großer Zuneigung und einer Prise Nachsicht. Die gute Stimmung in dieser Szene sprang förmlich über auf den Betrachter. Ein fröhliches Rentnerpaar schien da zu feiern - es handelte sich um König Albert II. von Belgien und seine Frau, Königin Paola. ... mehr

Helmut Hetzel
* Die Skeptiker Lügen gestraft
Nicht die politische Macht der belgischen Monarchie ist entscheidend

In seiner mehr als zehnjährigen Amtszeit hat sich Albert II. als würdiger Nachfolger von König Baldouin profiliert und im Volk viel Sympathien gewonnen - Skeptiker glaubten zu Beginn seiner Amtszeit nicht richtig daran. Wie seine Vorgänger erfüllt auch er eine Integrationsfunktion: Er eint das ... mehr

Helmut Hetzel
* Albert II. von Belgien
Im Porträt:

Das Timing ist perfekt. Genau zum belgischen Nationalfeiertag am 21. Juli 2004, just an dem Tag an dem König Albert II. seinen Landsleuten in einer TV-Ansprache die Lage der Nation erläuterte, wurde das belgische Staatsoberhaupt an seine Jugendsünden erinnert. Und das ausgerechnet im Nachbarland ... mehr

Karl-Otto Sattler
* Erzwungene Nachhilfe in Sachen Demokratie
In Monaco herrscht der einflussreichste Monarch Europas / Von Karl-Otto Sattler

So ein kleines Land und so viel Furore auf der internationalen Bühne. Die flotten Jungs des AS Monaco lassen nicht selten die Starkicker der "Grande Nation" alt aussehen und holten schon sieben Mal den Titel des französischen Fußballmeisters in das Fürstentum am Mittelmeer. Wenn Michael Schumacher beim Großen Preis von Monaco mit seinem Formel-1-Rennwagen im Rekordtempo über die Piste jagt, wird er in Europa von Millionen TV-Zuschauern bewundert. Der Ruf des Spielcasinos Monte Carlo ist Legende, das Flair des Reichtums gehört zu dem wohlhabenden Mini-Staat, einem Banken- und Finanzplatz. ... mehr

Bert Schulz
* Fast schon zu solide: Noch nicht mal eine Krone besitzt der Herzog
Luxemburg: Das letzte Großherzogtum der Welt

Es war ein Weihnachtsgeschenk der epochalen Art, das Großherzog Jean seinem ältesten Sohn Heiligabend 1999 machte: Nach 35 Jahren als Staatsoberhaupt Luxemburgs kündigte der damals 78-Jährige seinen Rücktritt zu Gunsten von Henri an. Ganz unerwartet kam das nicht. Bereits knapp zwei Jahre zuvor ... mehr

Karl-Otto Sattler
* Mehr Briefkästen als Einwohner
Das Fürstentum Liechtenstein

Einmal im Jahr heißt es "Fürst schauen". Immer am 15. August, dem Staatsfeiertag, pilgern tausende Untertanen samt vieler aus dem Ausland angereister Neugieriger hinauf zum Schloss Vaduz, wo geherrscht und gethront wird. Dann winken auf der Schlosswiese Fürst Hans Adam II. und sein Sohn ... mehr

Klaus von Beyme
* Nur eine Nachbildung mit beschränkten Rechten
Ein starker Präsident ist noch lange kein Monarch

Kein demokratisches System der Welt konzipiert einen Präsidenten als Alleinherrscher. Wo immer ein volksgewählter Präsident von der Verfassung vorgesehen war - erstmals in der zweiten französischen Republik 1848 bis 1851 - war er im Grunde die vom Volk gewählte Nachbildung eines konstitutionellen Monarchen. Die Verfassungsväter der fünften französischen Republik orientierten sich sogar explizit am "Orléanismus". Louis Philippe von Orléans kam 1830 unter der parlamentarischen Losung ins Amt: "Der König regiert, aber herrscht nicht". Er war in seiner Machtausübung an parlamentarische Mehrheiten gebunden. ... mehr

Astrid Lorenz
* In Zeiten des Umbruchs wächst der Wunsch nach der starker Führung
Die Rolle ehemaliger Monarchen in Osteuropa nach 1989

Im Juni 2001 merkten die Monarchisten in aller Welt auf: Simeon II. von Sachsen-Coburg-Gotha wurde neuer Ministerpräsident in Sofia. War dies der Beginn eines monarchistischen Revivals in Osteuropa? Tatsächlich kehrten seit dem Ende des Sozialismus Nachfahren mehrerer Königshäuser in ihre alte ... mehr

Ursula Kuschel und Claudio Bonvecchio
* Ein zu kleiner König für eine zu große Epoche: Vittorio Emanuelle III.
Mit dem Faschismus ging auch die Monarchie in Italien zu Ende

Wer von der Monarchie in Italien spricht, meint damit die Zeit der Regentschaft des Hauses Savoyen. Das seit dem 10. Jahrhundert bekannte Herrschergeschlecht stammte aus dem französischen Burgund. Mit König Carlo Alberto von Piemont wurde im Jahre 1848 eine konstitutionelle Monarchie in Turin ... mehr

Claudia Heine
* Ein amerikanischer Traum: König Artus in Washington
Die perfekte Verkörperung des Königsmythos

Da es anscheinend den Orientierungssinn sehr vieler Menschen erleichtert, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, man "leiht" sich benachbarte Monarchen zur Sinnstiftung aus oder man schafft sich eine eigene Ersatz-Königsfamilie. In Ländern, in denen nie eine Monarchie existierte, wie in den USA, und in Ländern, in denen sie beseitigt worden ist, wie in Deutschland, gibt es eben nur diese beiden Varianten. Dass es nicht darum geht, eine historische Lücke zu füllen, zeigt sich am Beispiel der Vereinigten Staaten. Hier wird nur König, wer von der Gesellschaft dazu gemacht wird, als ständig präsenter Medienstar. ... mehr