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Angelika Timm Am 14. Mai 1948 verkündete David Ben Gurion die Gründung des Staates Israel: "Gleich allen anderen Völkern", so der erste israelische Ministerpräsident, "ist es das natürliche Recht des jüdischen Volkes, seine Geschicke unter eigener Hoheit selbst zu bestimmen. Demzufolge haben wir, die Mitglieder des Volksrates, als Vertreter der jüdischen Bevölkerung und der Zionistischen Organisation, heute, am letzten Tage des britischen Mandats über Palästina, uns hier eingefunden und verkünden hiermit kraft unseres natürlichen und historischen Rechtes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung die Errichtung eines jüdischen Staates im Lande Israel - des Staates Israel." ... Angelika Timm Am 10. September 1952 unterzeichneten der israelische Außenminister Mosche Scharett, der Präsident der Conference on Jewish Material Claims Against Germany, Nachum Goldmann, und Bundeskanzler Konrad Adenauer das Luxemburger Abkommen. Die nach komplizierten Verhandlungen erreichte Vereinbarung sah ...
1945 September: Weizmann fordert als Präsident der Jewish Agency kollektive Entschädigung. Oktober: Ben Gurion reist nach Deutschland zur Kontaktaufnahme mit Überlebenden. 1948 14.Mai: Unabhängigkeitserklärung Israels. 1949 23. Mai: Verkündung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ... Joschka Fischer "Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist." Dieser Satz David Ben-Gurions trifft in ganz besonderer Weise auf die Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen zu, deren 40-jähriges Bestehen wir in diesem Jahr begehen. Denn wer hätte nach dem Menschheitsverbrechen der Shoah, nach dem unendlichen Leid, das Deutsche über die Juden Deutschlands und Europas gebracht haben, zu hoffen gewagt, dass bilaterale Beziehungen, ja auch nur irgendeine Art von Verhältnis zwischen Deutschland und Israel möglich sein würde? ... Igal Avidan Am 12. Mai 1965 erwarteten Hunderte von Journalisten aus aller Welt auf einer Pressekonferenz in Bonn eine wichtige Mitteilung. Regierungssprecher Karl-Günther von Hase verlas eine kurze Erklärung, die in die Geschichte einging: "Die deutsche Regierung und die israelische Regierung haben sich ... Irene Runge Im Rückblick verzerren sich auch die eigenen Bilder schneller als gedacht. Wie war das damals in der DDR? Wieso hat Israel für mich fast keine Rolle gespielt? Es bieten sich Legenden an. Ich könnte mir ausdenken, schon immer mit freudiger Sehnsucht Anteil am Auf und Ab der jüdischen Staatsbildung genommen zu haben. Aber so war es nicht. Alle, die ich heute danach frage, müssen wie ich nachdenken, bevor sie sich an Kleinigkeiten erinnern. ... Andrea Thom 1948: Die SED-Führung unterstützt die UN-Resolution 181 vom April 1947, die die Teilung Palästinas vorsieht. Politbüro-Mitglied Paul Merker schreibt im Februar 1948 im "Neuen Deutschland": "Der jüdischen Bevölkerung gehören die Sympathien und die tatkräftige Hilfe aller ... Markus A. Weingardt Die deutsch-israelischen Beziehungen werden oft als \‚besonders' bezeichnet - besonders eng, besonders überschattet, besonders schwierig oder, wie zuletzt von Bundespräsident Horst Köhler formuliert, "besonders freundschaftlich". Ursache dieser Besonderheit ist in erster Linie die nationalsozialistische Judenvernichtung. Dadurch entsteht leicht der Eindruck, die deutsche Israelpolitik an sich stünde einzig unter dem unentrinnbaren Einfluss von Schuld und Vergangenheit. ... Barbara Minderjahn Was kommt dabei heraus, wenn der erste israelische Botschafter in Deutschland, Asher Ben-Natan, ein Buch über seine Erfahrungen in Deutschland schreibt? Zunächst einmal ein Geschichtsbuch, bei dem es nicht nur um die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel geht. Asher Ben-Natan ... Kinan Jäger Das Verhältnis der Bundesrepublik Deutschland zum Staate Israel gilt heute als durchaus freundschaftlich. Nicht immer jedoch war es so freundschaftlich, wie offiziell bekundet. Insbesondere dann nicht, wenn die Deutschen versuchten, ihre Beziehungen zur arabischen Seite aufzubessern. Zwei Punkte lassen sich hier als permanente "Störelemente" für die deutsch-israelischen Beziehungen erkennen: Deutschlands Versuch, Erdöllieferungen zu sichern und Waffenverkäufe in die arabische Welt zu tätigen sowie Deutschlands Verhältnis zu den Palästinensern. ... Thomas R. Henschel Es sollten heitere Spiele werden. Hans-Jochen Vogel schaut nachdenklich und nimmt seine Brille ab, bevor er ansetzt. "Sie müssen das verstehen: es ist keine Selbstverständlichkeit, sondern das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit gewesen, die die Vergabe der Spiele für 1972 nach München ... Angelika Timm Acht Angehörige der palästinensischen Organisation "Schwarzer September" dringen am 5. September 1972 in das unbewachte Quartier der israelischen Sportler im olympischen Dorf in München ein. Sie erschießen einen Israeli, verwunden einen zweiten tödlich und nehmen die übrigen vor Ort ... Shlomo Spiro Im Winter 1958 fuhr ein kleines Auto vor dem Hauptquartier des Bundesnachrichtendienstes in Pullach bei München vor, schmutzig und mit Schlamm bespritzt von der neunstündigen Fahrt von Paris. Nur wenige Augenzeugen waren während dieses historischen Augenblickes zugegen, als ein kleiner, elegant gekleideter Herr dem Wagen entstieg und von dem groß gewachsenen Chef des BND begrüßt wurde. ... Thomas R. Henschel Deutschland war in den letzten vier Jahren Teil einer europäischen Politik, die Israel isolierte und verurteilte, während wir gemeinem Terrorismus ausgesetzt waren", schrieb die "Jerusalem Post" anlässlich des Besuches von Horst Köhler in Israel. Der Artikel war im Übrigen sehr ... Grisha Alroi-Arloser Was haben Audi, Mercedes, BMW, Volkswagen, Ford, Bosch, Siemens, BASF, Airbus und EADS gemeinsam? Sie alle nutzen Software des israelischen Unternehmens Tecnomatix, dem Weltmarktführer für Tools zur Optimierung von industriellen Produktionsabläufen Und es ist nicht das einzige israelische Unternehmen, das hierzulande erfolgreich ist. Im Gegenteil. ... Otfried Nassauer und Christopher Steinmetz Es gibt Dinge, die es eigentlich gar nicht geben kann. 1955 und 1956 baute die deutsche Jacht-& Bootswerft Burmester zwei Patrouillenboote und schickte sie auf die Reise nach Israel. Rüstungsgüter, deren Herstellung Deutschland damals eigentlich noch untersagt war. Die deutsch-israelische ... Gisela Dachs Wann immer heute die Rede auf die deutsch-israelischen Beziehungen kommt, taucht die Sorge nach der Zukunft auf. Viele der alten Jekkes, die einst Nazi-Deutschland verlassen mussten und später zu Brückenbauern wurden zwischen der alten und neuen Heimat, leben nicht mehr. Ihre Kinder und Enkel sind meist der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Wer und was bleibt, um das besondere Verhältnis zu pflegen? Wie denken junge Israelis über die Nazi-Vergangenheit? Wie nehmen sie die Haltung Deutschlands gegenüber dem Staat Israel wahr? Und wie schätzen sie den demokratischen Charakter Deutschlands ein? ... Thomas R. Henschel Auf einmal wird es ruhig. Friedlich liegt die Straße vor einem und man lässt das quirlige, laute und lebendige Jerusalem einfach hinter sich. Im Stadtteil Abu Tor stehen schöne Einfamilienhäuser im gleißenden Licht der Wintersonne und dort, wo sich der Blick über das Tal öffnet, hat man einen ... Susanne Knaul Wer im Kibbuz Kfar Menachem mittags den gemeinschaftlichen Speisesaal aufsucht, sieht sofort, woran es hapert. Anstelle von Fahrrädern und Kinderwagen stehen hier die mit drei Rädern und einem bequemen Sessel ausgestatteten Mofas. Sie sind ordentlich in einer Reihe geparkt, jedes hat ein handgemaltes Namensschild an der Überdachung, die die Fahrer im Winter gegen Regen, im Sommer gegen die Sonne schützen. Es sind die Fahrzeuge der alten Leute im Kibbuz. In Kfar Menachem liegt das Durchschnittsalter bei 61 Jahren. ... Jörg Bremer Die israelisch-deutschen Beziehungen haben ihre Vorgeschichte. Dazu gehören nicht nur Shoah und Weltkrieg, nicht nur die reichen wie zwiespältigen deutsch-jüdischen Beziehungen. Israel erbte auch Beiträge vor allem kirchlichen Engagements im arabischen Palästina. Einiges blüht bis heute, so die ... Ellen Presser Die Religionspädagogin Pnina Navé Levinson sprach einmal davon, man würde beim Stichwort "Juden" in Deutschland an Grabsteine und betende alte Männer denken. Noch im Dezember 2004 machte das Wochenmagazin "Stern" anlässlich einer Serie über Weltreligionen sein Titelblatt zum Judentum mit dem Bild eines jungen Chassid mit schwarzem Hut und Schläfenlocken auf. Klischees taugen für einfache Assoziationsketten. Der facettenreichen Realität werden sie nie gerecht, führen eher zu falschen Schlüssen. ... Marc Simon Der bekannte israelische Schriftsteller Abraham B. Jehoshua (geboren 1936 in Jerusalem) schrieb zu diesem Thema einst folgenden Satz: "Die Juden sind Leute, die Wesensmerkmale sowohl einer Nation als auch einer Religion aufweisen. Jedoch sind sie weder eine Nation noch eine Religion, sondern ... Werner Bergmann Spätestens seit der Welle antisemitischer Übergriffe in vielen europäischen Ländern im Frühjahr 2002 wird über einen "neuen" Antisemitismus in Europa diskutiert. Es gibt jedoch Kritiker, die darauf verweisen, dass diese Wahrnehmung von der falschen Prämisse ausgeht, in der europäischen Nachkriegsgeschichte sei der Antisemitismus bis vor kurzem weitgehend verschwunden gewesen. ... Rafael Seligmann Nicht die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel vor 40 Jahren, sondern die Gründung des jüdischen Staates im Mai 1948 war das revolutionäre Ereignis für die Juden in aller Welt. Sieht man von denen in Israel ab, so waren die Juden in Deutschland am ... Barbara Bollwahn Jedes Mal, wenn Ludmilla Pogrebinska ihre Wohnung betritt oder verlässt, steht sie mir ihren Füßen auf einer deutschen Vokabel. "Willkommen", heißt es auf dem Fußabtreter vor ihrer Tür in Berlin-Wedding. Viele andere Begriffe muss die 66-Jährige mühsam lernen. Als sie mit herzlicher Freundlichkeit die Tür öffnet, bittet sie, den Mantel abzulegen. "Anziehen", sagt sie, als sie die Arme ausbreitet, um die Garderobe in Empfang zu nehmen. ... Susanne Kailitz Auf den ersten Blick ist der Raum ein wenig enttäuschend: Schlicht und funktional ist er eingerichtet, mit einfachen weißen Tischen, kahlen Wänden und einem Regal. In den Blick fallen die klobigen Mikrofilm-Lesegeräte. Von klassischer Archivatmosphäre mit vollgestopften Regalen, Holzschreibtischen ... Christian Ludwig Städtepartnerschaft - was für ein großes Wort. Da werden Städte verbunden, Steine und Beton. Aber soll das alles sein? Was steht hinter der technokratischen Umschreibung, und wie lebt so eine Partnerschaft? Es geht um die Menschen. Sie sind es, die sich kennenlernen, sich treffen. Die Menschen in ... Micha Brumlik Die jüngsten Debatten zwischen dem Zentralrat der Juden und einzelnen katholischen Bischöfen, zuletzt verstärkt durch missverständliche Passagen in einem Buch des Papstes, die Holocaust und Abtreibung in einem Zusammenhang erwähnten, lassen leicht übersehen, dass sich die Beziehungen zwischen Juden und Christen seit dem Zweiten Weltkrieg in geradezu revolutionärer Weise verändert haben (zumindest in den Ländern des Westens und vor allem in Deutschland). ... Albrecht Lohrbächer Wir Christen kommen niemals mehr hinter Auschwitz zurück; über Auschwitz hinaus kommen wir, genau besehen, nicht mehr allein, sondern nur noch mit den Opfern von Auschwitz" - Johann Baptist Metz, katholischer Theologe und ein Wegbereiter des christlich-jüdischen Gesprächs, brachte mit diesem ... Birgitta Schulte Mit lachenden Augen lädt Kamal Zaken die beiden deutschen Frauen ein, sich zu ihm an den hölzernen Tisch draußen vor der Mensa zu setzen. Kamal studiert am College Beit Berl, der größten Lehrerausbildungsinstitution in Israel, aber neben seinem Lehrerstudium engagiert er sich im Tel Aviver Frauenhaus. Mit Aromatherapie und Fußreflexzonenmassage - in New York erlernt - macht er erste Praxiserfahrungen als Therapeut. Den Frauen freundlich gesonnen - der ist wohl extra für uns aufgetaucht", lacht Ute Möhring, Teilnehmerin einer Reise der Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb), die zum ersten Mal eigens für Frauen ausgeschrieben wurde. ... Detlev Lücke Gerade hat das israelische Parlament, die Knesseth, beschlossen, keine Volksabstimmung über den geplanten Abzug israelischer Truppen aus dem Gaza-Streifen zuzulassen. Wer einmal in Tel Aviv und Jerusalem gewesen ist, verfolgt die Berichte mit Neugier, Anteilnahme, aber auch mit Skepsis. Seit ...
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