Ende Januar hat der Ältestenrat des Bundestages den Entschluss der Enquête-Komission für Internet und Digitale Gesellschaft, Ende Original-Link -->Adhocracy als Plattform für die Bürgerbeteiligung einzuführen, “gekippt“.
Bei Adhocracy geht es um ein Kooperations- und Entscheidungsfindungtool, das den Prinzipien der “Liquid Democracy” angelehnt ist.
Auf der Website des Bundestags wird das so erklärt: “Mit Adhocracy (einem Onlinetool zur Verwaltung von direkteren Demokratieprozessen d. Red.) sollen interessierte Bürgerinnen und Bürger noch besser an der Arbeit der Kommission beteiligt werden. Sie dient als Angebot an die Öffentlichkeit, Sachverstand, Meinungen und Vorschläge zu den einzelnen Arbeitsfeldern einzubringen. Die Bürger können online Texte bearbeiten und kommentieren, Vorschläge bewerten und an Abstimmungen teilnehmen. Je nach Interesse und Zeitbudget kann sich der sogenannte “18. Sachverständige” auf unterschiedlichster Ebene einbringen.” (bundestag.de)
Am kommenden Montag, 21.2.2011 tagt nun die Enquête-Kommission, um das weitere Vorgehen zu beraten.
Sollte es keine zentrale Plattform zur Einbeziehung der Öffentlichkeit geben, die über das bestehende Forum hinausreicht, würde dies dem Selbstanspruch der Enquête meines Erachtens nach nicht gerecht werden.
Um diesem von mir so empfundenen Missstand entgegenzuwirken habe ich mich entschieden, das Verfassen eines Textbeitrages für die Projektgruppe Urheberrecht quasi “öffentlich auszuschreiben”.
Markus Beckedahl hatte die gleiche Idee und Ende Original-Link -->ruft zur  Unterstützung auf:
Meine Vorgehensweise wäre eigentlich, ein Pad zu eröffnen und alle einzuladen, daran kollaborativ mitzuschreiben.
Ich sage mir: Warum nicht mal ausprobieren? Wir haben ja zwischenzeitlich so einige Dinge auf den Kopf gestellt im Bundestag. Und langsam wird es Zeit, dass der “18. Sachverständige” auch nicht nur den Spaß des “Rumzupampens” hat, sondern auch mal in die Arbeit eingebunden wird
Da es mit Adhocracy offensichtlich noch einen Moment dauern könnte rufe ich alle dazu auf, in einem Ende Original-Link -->Etherpad, das ich anlegt habe, gemeinsam an dem Text zu schreiben. Ich werde ihn dann in die Projektgruppe der Enquête tragen.
Dieses Vorgehen ist natürlich nur die zweite Wahl, denn:
- erstens ist es undurchsichtig und intransparent,
- zweitens sollte der “18. Sachverständige” eine eigene (angemessen vernehmbare) Stimme haben und nicht davon abhängig sein, dass andere Sachverständige seine Beiträge unter ihrem Namen in die Kommission tragen,
- drittens ist der “18. Sachverständige” zwar in den öffentlichen Sitzungen vertreten, nicht aber (anders als alle anderen Sachverständigen) in den (nichtöffentlichen!) Projektgruppen,
- viertens ist es – glaube ich – nicht im Sinne der Enquêtekomission, dass wir Sachverständigen ihre Regelungen derart “schöninterpretieren”.
Deshalb würde ich weiterhin die Einführung von Adhocracy bevorzugen ( Ende Original-Link -->weswegen ich auch gemeinsam mit anderen Sachverständigen in der Sondersitzung der Enquête am Montag einen entsprechenden Antrag stelle).
Damit der “18. Sachverständige” jedoch auch schon zu Wort kommt, bis es zu dieser Frage zu einem Ergebnis gekommen ist, und um zu zeigen, was die Alternativen zur Einführung von Adhocracy sind, Ende Original-Link -->bitte ich den “18. Sachverständigen” hiermit um das Verfassen des von mir übernommenen Textbeitrages der Projektgruppe Urheberrecht.
Damit es nicht zu Enttäuschungen kommt:
Da letztlich ich für das was ich dort einreiche geradestehen muss, werde ich natürlich nur das in die Projektgruppe hineintragen, wofür ich auch bereit bin den Kopf hinzuhalten.
Es muss natürlich allen, die mitmachen, klar sein, dass dies ein Experiment ist und ich nur mit minimalem Aufwand da heranschreiten kann. Ich muss natürlich gucken, ob das was ich in die Projektgruppe einbringe, dort auch mit getragen wird – bedenkt bitte, dass im Grunde kein Text so aus den Enquêtegruppen herauskommt, wie er hinein gebracht wurde. Es folgt immer das, was ich “Texttetris” nenne: Einzelne Textteile werden herumgeschoben, verändert, hier mal ein Wort herausgenommen, da noch einmal drei Absätze auf einen Satz zusammen gekürzt.
Der Abschnitt, der von uns mit einem ca. 3-seitigen Text gefüllt werden soll, heißt “Die Verbesserung des allgemeinen Bewusstseins für die Bedeutung des Urheberrechts als gesamtgesellschaftliche Aufgabe”. Eine kleine Anleitung dazu steht im Ende Original-Link -->Pad.
Ich würde mich sehr freuen, wenn das Experiment gelingen würde! Legt los im Ende Original-Link -->Pad unter Ende Original-Link -->https://pad.foebud.org/bewusstsein.
Ein Versuch ist es wert. Ich wünsche viel Erfolg.
Etwas mehr Führung wäre doch von nöten. Der erste Punkt ist:
* Die Verbesserung des allgemeinen Bewusstseins für die Bedeutung des Urheberrechts als gesamtgesellschaftliche Aufgabe
Was soll man dazu schreiben? Eine durchrecherchierte Zustandsbeschreibung mit Links und Zahlenmaterial? Eine Vision, ein Appell? Meinungsbeiträge?
Es gibt schon ein Adhoracy für den „18. Sachverstädnigen“: Ende Original-Link -->http://eidg18.liqd.net/
Mein Problem bei dem Titel ist die Frage, ob sich denn die Gesellschaft oder das Urheberrecht anpassen muss. Ich finde letzteres sinnvoller. Wie seid ihr denn auf diese Fragestellung gekommen?
Generell scheint mir die Enquete leider zu sehr der Frage verhaftet, wie man den Status Quo erhalten kann anstatt zu sehen, wie man die sich auftuenden Chancen sinnvoll nutzt. Und dazu gehört ein freieres Kopieren-Können genauso wie eine offenere Kommunikation untereinander.
… die Crowd (das Volk, die Bürger) weiß eine Menge. Es es muss lediglich gepflegt werden und dazu dienen die neuen Medien wie adhocracy auch. Es ist einfacher als man bislang denkt vielleicht.
Aller Anfang ist schwer – doch der erste Schritt ist einfach!
In diesem Sinne freue ich mich bereits auf Beteiligung