Blog der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Mit ‘Anhörung’ getaggte Artikel

Expertengespräch zu IPv6

Montag, 14. Mai 2012

Kurzinfo: Am 21. Mai 2012 findet, wie Constanze Kurz schon berichtet hat, von 15.00 bis 18.00 Uhr ein öffentliches Expertengespräch zu IPv6 statt.
Bis zum 15. Mai, 12 Uhr, kann man sich noch als Gast anmelden.

Weitere Informationen und Anmeldung

 

Wie geht es weiter in der Enquête-Kommission?

Mittwoch, 15. Februar 2012

Alvar schrieb vor einigen Tagen schon über das derzeitige Arbeitsprogramm, den Zeitplan sowie die Frage, wann die Arbeit beendet werden und ob und wann ein ständiger Ausschuss des Bundestages die Kommission ersetzen sollte: Wie die Union die ungeliebte Internet-Enquête absägen will. Es geht im Kern um die Frage, ob es einen Automatismus geben soll, dass also die Arbeit im Sommer endet, oder ob die inhaltliche Arbeit der Projektgruppen abgeschlossen werden soll, auch um den Preis, den Bericht erst nach dem Sommer fertigzustellen.

Um sich eine eigene Meinung zu der Diskussion zu bilden, hilft vielleicht das Nachlesen im Ende Original-Link -->Beschluss zur Einsetzung (pdf, unter VI. Zeitplan) und auch ein Blick auf die nächsten Arbeitsschritte: Neben neun Sitzungen der verschiedenen Projektgruppen sowie voraussichtlich vier Klausurtagungen bis Ende März wird die 15. Sitzung der Enquête-Kommission am 19. März, ab 14 Uhr, stattfinden. Sie wird sich als öffentliche Anhörung mit dem Strukturwandel der politischen Kommunikation und Partizipation befassen.

Die Anhörungen waren aus meiner persönlichen Sicht bisher die Highlights in der Arbeit der Kommission: inhaltlich vielschichtig und oft tiefsinnig, angenehm dialogisch durch das meist recht offene Frage-Antwort-Vorgehen, kaum Parteienstreitereien. Allerdings bedeuten sie natürlich auch zusätzliche Arbeit, da die Ergebnisse in die Projektgruppen einfließen.

Für den 23. April ist dann ein weiteres Zusammenkommen der Kommission geplant. Hier sollen die Zwischenberichte zweier Projektgruppen verabschiedet werden: “Bildung und Forschung” sowie “Zugang, Struktur, Sicherheit”. Ich kann nur hoffen, dass es Ende Original-Link -->im siebenten Kreis der Demokratie nicht wieder stundenlang um Verfahrensfragen gehen wird, sondern die Arbeit der Projektgruppen besprochen und tatsächlich verabschiedet werden kann.

Es stehen (im Erfolgsfall) danach noch die Berichte der derzeit arbeitenden Projektgruppen “Demokratie und Staat” sowie “Wirtschaft, Arbeit, Green IT” aus. Allerdings dürfte ein Beschluss zur Beendigung der Enquête im Sommer vor allem die noch ausstehenden vier Projektgruppen “Kultur, Medien, Öffentlichkeit”, “Interoperabilität, Standards, Open Source”, “Internet Governance” und “Verbraucherschutz” tangieren, da ihre Arbeit noch nicht begonnen hat.

Vielleicht wird ja auch ein Mehrheitsbeschluss das Ende der Enquête im Sommer einleiten oder aber die Weiterarbeit beschließen. Ob die Sachverständigen dann nach Parteienproporz abstimmen, wird sicher spannend.

Kurzprotokoll der Anhörung vom 7. Juli 2010

Montag, 09. August 2010

Für die Anhörung der Enquête-Kommission im Juli, bei der eingeladene Sachverständige mit den Kommissionsmitgliedern über die Auswirkungen der Digitalisierung diskutierten, liegt nun ein schriftliches Protokoll in einer gekürzten Fassung vor.

Es lohnt sich durchaus – falls die Zeit für das Anschauen des Ende Original-Link -->Videos der Anhörung fehlt –, die Fragen der Kommission und die Antworten der Sachverständigen nachzulesen. Ein ausgesprochen breites Themenspektrum wurde besprochen: von Informationsfreiheit über Datenschutz, Medienkompetenz, Urheberrecht und Open Access bis hin zur Kommerzialisierung des Netzes.

Und so wird der Sommer

Donnerstag, 08. Juli 2010

Unsere erste öffentliche Anhörung zum Stand der Digitalisierung in Deutschland hat den Mitgliedern am vergangenen Montag Impulse für die weitere Arbeit gegeben. Das Interesse im Netz an den teils brillanten Beiträgen der Sachverständigen war und ist groß. Manch einer der Online-Zuschauer war so gebannt von der immerhin vierstündigen Veranstaltung, dass er sich Ende Original-Link -->kaum losreißen konnte.

Doch wie wird der Sommer?

Auch wenn die Temperaturen steigen und die Deutschen doch nicht Weltmeister werden: Die Projektgruppen der Enquete werden in der Sommerpause online weiter arbeiten. Die drei Projektgruppen wollen bereits Ende des Jahres erste Ergebnisse vorlegen. Gleichzeitig bereiten wir derzeit die Einrichtung weiterer Projektgruppen vor.

Die inhaltliche Arbeit ist das eine. Aber die Enquete probiert auch neue Formen des Dialogs. Dieser Enquete-Blog und die Twittermeldungen aus der laufenden Sitzung sind Premieren für das Parlament. Eine eigens geschaffene Arbeitsgruppe wird in den nächsten Wochen weitere Formen des Online-Dialogs prüfen und entwickeln.

Ein Kommentator meines ersten Blogs fordert: Weniger Symbolpolitik. Das ist richtig und falsch zugleich. Politische Aktionen, die nur vordergründig Tatkraft vorspiegeln, sind überflüssig. Aber wir sollten den politischen Wert symbolischer Gesten nicht unterschätzen: Wenn der Innenminister einen Online-Dialog initiiert oder die Enquete-Kommission den online gestellten Fragen des „18. Sachverständigen“ in der Sitzung Gehör verschafft, dann sind dies Schritte in die richtige Richtung, die symbolisieren: Wir nehmen das politische Engagement der Menschen im Netz ernst.

Übrigens: Abgeordnete und Sachverständige machen auch Urlaub. Am besten offline.

Anhörung der Enquete zeigt Freiheit und Eigendynamik des Netzes

Montag, 05. Juli 2010

Die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft hatte zur ersten Öffentlichen Anhörung zum Thema „Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft — Bestandsaufnahme Zukunftsaussichten“ geladen. Neun Experten diskutierten mit den 17 Mitgliedern des Deutschen Bundestages und den 17 Sachverständigen der Kommission.

Im Video-Interview drüben auf dem Ende Original-Link -->Blog der CDU/CSU-Fraktion habe ich Bilanz gezogen.

Hier das Transcript des Statements:

Welche neuen Erkenntnisse hat die Anhörung für Sie gebracht?

Jens Koeppen: “Es gibt einen sehr schönen Satz von Prof. Kruse heute: Wir können uns nicht leisten, uns nicht zu verändern. Ich glaube, das sollte der Leitsatz sein heute. Obwohl es keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat, diese Diskussion. Aber es wurde immer wieder gesagt: Freiheit, Eigendynamik des Netzes und vor allen Dingen Wirtschaftlichkeit!

Es gibt keine Wirtschaftsabläufe heute, die ohne das Internet, die ohne die digitale Gesellschaft funktionieren. Und für mich ist auch ganz wichtig, Chancen und Risiken zu betrachten auf der einen Seite — aber mehr die Chancen zu sehen.

Deutschland hat immer das Problem, irgendwo ein Negativ-Gen in sich zu führen, und wir müssen eben das ein bisschen ausblenden, mehr die Chancen sehen, die Eigendynamik des Netzes und dann daraus unsere klaren und transparenten Regeln ableiten.”

Wie wichtig war die Anhörung für die Arbeit der Enquete-Kommission?

Jens Koeppen: “Wir müssen nachdenken, wir müssen diskutieren und wir müssen analysieren. Wir müssen neue Sichtweisen, die ja die Sachverständigen und die Mitglieder und die Experten mitbringen, wahrnehmen und wir müssen sehen – und das war auch ein Ergebnis aus der heutigen Sitzung – die Netze sind mächtig, bzw. werden mächtig!

Und wir müssen das nutzen für die positive Entwicklung unserer gesamten Gesellschaft. Und deswegen sind solche Denkansätze sehr, sehr wichtig für die gesamte Enquête-Kommission.”

Wie geht es jetzt nach der Anhörung weiter?

Jens Koeppen: “Ja. Wir werden die Anhörung auswerten bis zum Ende der Sommerpause, werden daraus unsere Schlüsse ziehen. Wir haben ja zur Zeit drei Projektgruppen: Netzneutralität, Datenschutz und Urheberrecht. Das sind drei große Schwerpunkte in der Enquête-Kommisssion. Und wir werden einen Arbeitsplan aufstellen, auch in der Sommerpause — wir werden in dieser Woche noch damit anfangen – der uns sagt, bis zu welchem Zeitraum wir im Prinzip mit der Arbeit fertig sein wollen, denn wir wollen ja im nächsten Jahr bereits einen Zwischenbericht um die Osterzeit herum bringen. Und deswegen ist diese Anhörung der erste Aufschlag und sehr, sehr wichtig für unseren weiteren Zeitplan.”