Blog der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Mit ‘Projektgruppen’ getaggte Artikel

Wie geht es weiter in der EnquĂȘte-Kommission?

Mittwoch, 15. Februar 2012

Alvar schrieb vor einigen Tagen schon ĂŒber das derzeitige Arbeitsprogramm, den Zeitplan sowie die Frage, wann die Arbeit beendet werden und ob und wann ein stĂ€ndiger Ausschuss des Bundestages die Kommission ersetzen sollte: Wie die Union die ungeliebte Internet-EnquĂȘte absĂ€gen will. Es geht im Kern um die Frage, ob es einen Automatismus geben soll, dass also die Arbeit im Sommer endet, oder ob die inhaltliche Arbeit der Projektgruppen abgeschlossen werden soll, auch um den Preis, den Bericht erst nach dem Sommer fertigzustellen.

Um sich eine eigene Meinung zu der Diskussion zu bilden, hilft vielleicht das Nachlesen im Ende Original-Link -->Beschluss zur Einsetzung (pdf, unter VI. Zeitplan) und auch ein Blick auf die nĂ€chsten Arbeitsschritte: Neben neun Sitzungen der verschiedenen Projektgruppen sowie voraussichtlich vier Klausurtagungen bis Ende MĂ€rz wird die 15. Sitzung der EnquĂȘte-Kommission am 19. MĂ€rz, ab 14 Uhr, stattfinden. Sie wird sich als öffentliche Anhörung mit dem Strukturwandel der politischen Kommunikation und Partizipation befassen.

Die Anhörungen waren aus meiner persönlichen Sicht bisher die Highlights in der Arbeit der Kommission: inhaltlich vielschichtig und oft tiefsinnig, angenehm dialogisch durch das meist recht offene Frage-Antwort-Vorgehen, kaum Parteienstreitereien. Allerdings bedeuten sie natĂŒrlich auch zusĂ€tzliche Arbeit, da die Ergebnisse in die Projektgruppen einfließen.

FĂŒr den 23. April ist dann ein weiteres Zusammenkommen der Kommission geplant. Hier sollen die Zwischenberichte zweier Projektgruppen verabschiedet werden: “Bildung und Forschung” sowie “Zugang, Struktur, Sicherheit”. Ich kann nur hoffen, dass es Ende Original-Link -->im siebenten Kreis der Demokratie nicht wieder stundenlang um Verfahrensfragen gehen wird, sondern die Arbeit der Projektgruppen besprochen und tatsĂ€chlich verabschiedet werden kann.

Es stehen (im Erfolgsfall) danach noch die Berichte der derzeit arbeitenden Projektgruppen “Demokratie und Staat” sowie “Wirtschaft, Arbeit, Green IT” aus. Allerdings dĂŒrfte ein Beschluss zur Beendigung der EnquĂȘte im Sommer vor allem die noch ausstehenden vier Projektgruppen “Kultur, Medien, Öffentlichkeit”, “InteroperabilitĂ€t, Standards, Open Source”, “Internet Governance” und “Verbraucherschutz” tangieren, da ihre Arbeit noch nicht begonnen hat.

Vielleicht wird ja auch ein Mehrheitsbeschluss das Ende der EnquĂȘte im Sommer einleiten oder aber die Weiterarbeit beschließen. Ob die SachverstĂ€ndigen dann nach Parteienproporz abstimmen, wird sicher spannend.

Marathon-Sitzung der EnquĂȘte

Samstag, 25. Juni 2011

Anders als im Blogbeitrag vom Mai von mir geschrieben, wird der Deutsche Bundestag nun am 30. Juni ĂŒber den Zwischenbericht der EnquĂȘte-Kommission diskutieren, also am selben Tag, an dem morgens die Beratung der GesetzesentwĂŒrfe zum Atomausstieg vorgesehen ist. FĂŒr den EnquĂȘte-Zwichenbericht ist abends ab 19.20 Uhr eine halbe Stunde vorgesehen.

Ob es eine tatsĂ€chliche Diskussion geben wird oder ob die Reden zu Protokoll gegeben werden, wird sich erst herausstellen. Wer noch etwas lĂ€nger wachbleiben mag, der kann ab 23.25 Uhr auch noch die Beratung ĂŒber die Einhaltung der Datenschutzgesetze bei der Übermittlung der Fluggastdaten verfolgen. Hier liegt allerdings die Vermutung nahe, dass keine tatsĂ€chliche Debatte mehr stattfinden wird.

Am Montag zuvor, als am 27. Juni, wird die EnquĂȘte-Kommission ihre nĂ€chste öffentliche Sitzung abhalten. Hier dĂŒrfte es ab 15 Uhr fĂŒr die Berichte aller vier Projektgruppen in einen Marathon gehen. Allein fĂŒr den ĂŒber hundert Seiten umfassenden Bericht der Projektgruppe Urheberrecht sind aufgrund der ErgĂ€nzungen, Alternativtexte, Mehrheits-, Minderheits-, und Sondervoten um die siebzig Abstimmungen nötig. Es kann also eine Weile dauern in der zeitversetzten Übertragung ab 20 Uhr auf http://www.bundestag.de/.

Andererseits werden nun auch die unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungsempfehlungen offenbar, mit der sich die geneigte Öffentlichkeit auseinandersetzen kann. AnlĂ€sslich der Handlungsempfehlungen und wegen der gefĂŒhlten Halbzeit der EnquĂȘte-Kommission hĂ€ufen sich gerade die Anfragen von Journalisten, die eine EinschĂ€tzung zum Erfolg der Kommission erfahren wollen. Nach der Sitzung der EnquĂȘte-Kommission kann man das inhaltliche Teilergebnis dann konkret nachlesen, zu Erfahrungen mit der Arbeitsweise im Bundestag kann ich mich dem Beitrag von Wolfgang Schulz inhaltlich vollumfĂ€nglich anschließen.

Abstimmung zum Thema Urheberrecht

Donnerstag, 19. Mai 2011

Vor der nĂ€chsten Sitzung der EnquĂȘte-Kommission am 27. Juni, zu der man sich bis zum 20. Juni anmelden kann, ist noch viel zu tun. Es finden die Sitzungen der Projektgruppen statt, die Arbeit an den Handlungsempfehlungen geht weiter, auch die Erstellung der Sondervoten. Außerdem wird in der 111. Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Mai 2011 der EnquĂȘte-TĂ€tigkeitsbericht Thema sein.

FĂŒr die Adhocracy-Beteiligungsplattform unter Ende Original-Link -->enquetebeteiligung.de, die seit Ende Februar online ist, wird weiterhin tatkrĂ€ftige ehrenamtliche UnterstĂŒtzung gesucht. Derzeit sind dort ĂŒber 1.450 Nutzer angemeldet, denen ĂŒber vierhundert Papiere zur Bewertung und Kommentierung zur VerfĂŒgung stehen. Und es können natĂŒrlich ÄnderungsantrĂ€ge zu den Arbeitstexten eingebracht werden.

FĂŒr die Ende Original-Link -->Projektgruppe Urheberrecht können noch bis zum 29. Mai VorschlĂ€ge und Bewertungen zu den Handlungsempfehlungen gemacht werden. Die geneigten Blogleser sind also aufgerufen, bis Ende Mai zur Abstimmung zu schreiten, was direkt bei jedem Vorschlag selbst erfolgen kann. Je nach Zustimmung kann der Pfeil einfach nach oben oder nach unten angeklickt werden.

Also los, keine Ausreden! VorschlĂ€ge einfach mal lesen, Zustimmung oder Ablehnung signalisieren, gegebenenfalls Änderungen vorschlagen.

Handlungsempfehlungen: Jetzt VorschlÀge machen!

Dienstag, 03. Mai 2011

Die bestehenden vier Projektgruppen der EnquĂȘte-Kommission kommen so langsam zu ihrem Ende – und da wird ĂŒber die Handlungsempfehlungen diskutiert.

Daher rufen wir alle Internet-Nutzer dazu auf, VorschlĂ€ge fĂŒr Handlungsempfelungen auf unserer Ende Original-Link -->Online-Beteiligungs-Plattform Adhocracy einzureichen, ĂŒber diese abzustimmen und sie zu kommentieren! FĂŒr drei von vier Projektgruppen ist das möglich: Ende Original-Link -->NetzneutralitĂ€t, Ende Original-Link -->Urheberrecht und Ende Original-Link -->Datenschutz. Die Projektgruppe Ende Original-Link -->Medienkompetenz ist leider nicht mehr offen, aber dennoch können VorschlĂ€ge fĂŒr Handlungsempfehlungen per E-Mail an Ende Original-Link -->enquete.internet@bundestag.de mit der Bitte um Weiterleitung an die Kommissionsmitglieder geschickt werden, die dann in unsere Beratung mit einfließen. Dies geht natĂŒrlich auch ĂŒber alle anderen Wege, Kontaktdaten stehen in der Spalte rechts.

TIPP: Je frĂŒher ein Vorschlag eingereicht wird, desto mehr Zeit hat er Stimmen und Kommentare zu sammeln!

Leider startete die Online-Beteiligung erst relativ spĂ€t. Daher konnte „der 18. SachverstĂ€ndige“ – also alle Internet-Nutzer – bisher nur teilweise eingebunden werden. Wir beachten auch die bisherigen VorschlĂ€ge aus der Zeit vor den Handlungsempfehlungen. Aber da das wichtigste sowieso die nun anstehenden Handlungsempfehlungen sind, ist es besonders wichtig hier Ende Original-Link -->teilzunehmen. Also: VorschlĂ€ge einreichen, kommentieren, abstimmen!

Stand des Breitbandausbaus

Sonntag, 09. Januar 2011

Eine der Projektgruppen der EnquĂȘte-Kommission befasst sich ja seit einigen Wochen bereits mit dem Thema NetzneutralitĂ€t. Zur NetzneutralitĂ€t steht der Breitbandausbau der Netze in enger Verbindung, da EngpĂ€sse das Dilemma um die diskriminierungsfreie Weiterleitung der Datenpakete verstĂ€rken. In Drucksache 17/4348 vom 29. Dezember 2010 legt die Bundesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der grĂŒnen Fraktion ihre Strategie zum Breitbandausbau nun dar.

Darin finden sich einige Zahlen zur derzeitigen Breitbandversorgung, die nach einer Erhebung des TÜV Rheinland Mitte 2010 bei 92,3 Prozent der deutschen Haushalte lag, die Bandbreiten von mindestens 2 Mbit/s erhalten können (S. 3). Den zugrundeliegenden, nicht unumstrittenen Breitbandatlas des Bundesministeriums fĂŒr Wirtschaft und Technologie sieht die Bundesregierung ausweislich der Antwort (S. 7) als “eigene Erhebung des Bundes” und als “objektive Basis” an. Die kĂŒrzlich vorgelegte Ende Original-Link -->Cisco-Studie (in Zusammenarbeit mit den UniversitĂ€ten Oxford und Oviedo) kommt allerdings zu abweichenden Zahlen, die nun durch die Bundesregierung dahingehend erklĂ€rt werden, dass die Zahlen der Studie “QualitĂ€tstests”, nicht aber VerfĂŒgbarkeitszahlen darstellen. Sowohl die Cisco-Studie als auch die gesamte Antwort der Bundesregierung enthalten interessante Fakten zum Breitbandausbau und zur NetzneutralitĂ€t, die dem interessierten Blogleser zur LektĂŒre empfohlen seien.

Die gute Nachricht: Auf die Frage, ob “die Bundesregierung den Zugang zu breitbandigem Internet als Teil der Daseinsvorsorge” versteht (S. 10), antwortet die Regierung zwar nicht mit einem einfachen “ja”, aber zĂ€hlt immerhin eine flĂ€chendeckende Breitbandversorgung “zur Grundversorgung im Sinne des TKG”.