Am Montag hat die Enquête-Kommission einstimmig das Ende Original-Link -->von der Online AG vorgelegte Konzept zur Ende Original-Link -->Beteiligung der Öffentlichkeit und Einbindung des „18. Sachverständigen“ (PDF) beschlossen. Im Anschluss an die Komission hat die Online AG getagt und über die beiden zur Auswahl stehenden Werkzeuge Ende Original-Link -->Adhocracy und Ende Original-Link -->Liquid Feedback gesprochen, die wir uns bereits in vorherigen Sitzungen von den jeweiligen Entwicklern zeigen ließen.
Da das Werkzeug letztendlich von den Netz-Nutzern genutzt werden soll, möchten wir hier noch die Gelegenheit für Kommentare, Anmerkungen und Wünsche bieten. Als Basis für Kommentare und Ergänzungen bieten sich die Antworten der Entwickler auf einen Fragenkatalog an.
Am Montag wurde trotz unterschiedlicher Ansichten über das bevorzugte Werkzeug klar: letztendlich haben wir ein Luxusproblem und können zwischen zwei Programmen auswählen – die in eine unterschiedliche Richtung gehen, aber gleichzeitig doch auf die eine oder andere Art das leisten, was wir uns wünschen.
Unser Wunsch
Dies kann man am besten anhand eines Beispiels erläutern. Die Inhalte für den Bericht der Enquête werden im Wesentlichen in den Arbeitsgruppen besprochen, beispielsweise in der AG Netzneutralität. Im Endbericht werden sowohl die von der Mehrheit beschlossenen Empfehlungen aufgenommen, als auch Minderheitenvoten. Wir möchten dann beispielsweise zwei Textvorschläge einer Arbeitsgruppe in das Partizipationswerkzeug (also Liquid Feedback oder Adhocracy) einstellen und den Nutzern die Möglichkeit geben, eines zu unterstützen oder Alternativvorschläge zu unterbreiten. Als Ergebnis soll es ein Votum des „18. Sachverständigen“ geben, also einen mehrheitlich getragenen Beschluss. Dies kann einer der aus der Arbeitsgruppe stammenden Texte oder eine gänzlich neue oder überarbeitete Alternative sein. Das Ergebnis könnte also sein, dass zu den bereits genannten zwei Varianten noch eine dritte – die der Netznutzer – hinzukommt. Über alle Varianten wird dann in der Enquête-Kommission abgestimmt.
Das Werkzeug sollte u.a. eine niedrige Einstiegshürde haben und einfache Bedienbarkeit bieten, einen transparenten Prozess darstellen, nicht Ende Original-Link -->wie das Online-Petitions-System bei Last Ende Original-Link -->zusammenbrechen und möglichst schnell einsetzbar sein.
Bei einer Tendenzabstimmung in der Online AG am Montag lag Adhocracy leicht vorne. In vielen Punkten sind wir uns aber einig: Zwar müssten beide angepasst werden, aber aus Sicht der AG-Mitglieder wäre Adhocracy etwas schneller einsetzbar (bei Liquid Feedback fehlt u.a. ein Interface für den Administrator/Moderator), und es bietet schon jetzt eine einfachere Benutzeroberfläche. Diese könnte bei Liquid Feedback verbessert werden, was aber auch Zeit kostet. Performance-Probleme hingegen werden eher bei Adhocracy gesehen und Liquid Feedback bietet ausgefeiltere Möglichkeiten, um mit konträren Meinungen bzw. Anträgen umzugehen und Abstimmungen durchzuführen.
Nicht einig sind wir uns dabei, welches Abstimmungsverfahren besser geeignet ist und zur Geschäftsordnung des Bundestages passt: Adhocracy setzt auf eine einfache Form der Ende Original-Link -->Mehrheitswahl, während Liquid Feedback ein Ende Original-Link -->Präferenzwahlverfahren mit Auszählung nach der Ende Original-Link -->Schulze-Methode anwendet um damit taktische Abstimmungen zu verhindern („Zwar wäre mir Text A am liebsten, aber da er keine Aussicht hat zu gewinnen, stimme ich für Text B, der auch akzeptabel ist.“)
Update: Der Termin für die Obleute-Besprechung ist nun nächste Woche, da am Freitag nicht alle Zeit haben. Es soll da zu einem möglichst einstimmigen Beschluss der Obleute kommen, ob Adhocracy oder Liquid Feedback eingesetzt wird. Daher bitte ich möglichst vorher um Meinungen, Kommentare und Ergänzungen!
Wenn das Tool für Netznutzer ist, wie verhindert man Sockenpuppen-Accounts?
Diese Tools (zumindest LQFB, das andere kenne ich nicht) funktionieren imho nur bei eingeschränkten Benutzergruppen.
@Gaast007: Sockenpuppen-Accounts (also Doppel-Accounts eines Nutzers) verhindert man entweder so wie beim Online-Petitions-Tool: technisch gar nicht. Oder dadurch, dass jeder Nutzer per Post einen Brief bekommt und einen darin stehenden Code eingeben muss.
Da keine verbindlichen Abstimmungen stattfinden (sondern quasi nur Tendenzabfragen) sehe ich dies erst einmal nicht als KO-Kriterium, zumal das Problem bei jeder Lösung prinzipiell besteht.
Allerdings wird wahrscheinlich die Delegations-Funktion ausgeschaltet, so dass es nicht möglich ist, mit Sockenpuppen sich selbst mehr Gewicht zu verschaffen.
Ein einfaches Mehrheitswahlsystem halte ich bei der Aufgabenstellung für vollkommen ungeeignet. Ich möchte dies an einem Beispiel erläutern:
Angenommen beim Thema Urheberrecht gibt es zwei Texte aus der Kommission: a) für eine Kulturflatrate und b) für stärkere Durchsetzung und Verschärfung der bisherigen Regeln. Von den Nutzern wird eine Variante c) mit einem alternativen Entlohnungsmodell eingebracht.
Die Abstimmung geht nun folgendermaßen aus:
a) 23%
b) 42%
c) 35%
Damit gewinnt b) – gleichzeitig ist aber die Mehrheit wahrscheinlich strikt dagegen, denn a) und c) sind nahezu konträr zu b)! Das kann nicht gewollt sein!
Schlimmer wird das, wenn noch weitere Varianten hinzu kommen.
Bei einem Präferenzwahlverfahren passiert das nicht, da sagt der Wähler dann: ich bin für a), aber wenn das keine Chance hat, dann für c), aber auf keinen Fall für c). Daher würde ich Liquid Feedback bevorzugen oder dieses Verfahren sollte in Adhocracy nachgerüstet werden.
Ich kann das, was Carsten sagt, nur unterstützen. Wichtigstes Merkmal ist eine Präferenzwahl – alles andere ist nice2have, aber nicht unbedingt notwendig. Denn ansonsten ist doch schon klar wie das läuft – die Stimmen werden aufgeteilt und die ultimative politische Taktik besteht dann darin, den politischen “Gegner” mit Alternativ-Initiativen in kleine Lager aufzuspalten. (divide et impera).
Wenn der “18. Sachverständige” tatsächlich ein Gewicht haben soll, dann darf sowas nicht möglich sein.
Ich würde eindeutig LiquidFeedback bevorzugen. Nicht nur, dass damit die von Carsten anschaulich verdeutlichten Probleme vermieden werden könnten, auch sehe ich den Moderationsaufwand bei Adhocracy ins unermessliche steigen. Denn vor allem bei kontroversen Themen, um die es ja im Grunde geht, scheint Adhocracy auf das eingreifen höherer Instanzen angewiesen zu sein, während LiquidFeebback sich im Prinzip selbst regelt. Man sieht ja zum Beispiel bei den Löschdiskussionen in der Wikipedia anschaulich wohin das führt.
Daher würde ich in den Beschränkungen des aktuellen LiquidFeedback (nicht auf große Moderation ausgelegt) weniger einen anzupassenden Nachteil, als viel mehr den eigentlichen Vorteil des Systems sehen.
Nehmt einfach die Lösung, die am schnellsten geht. Beide sind ja für den Stand der Dinge ganz brauchbar.
Wichtig ist allerdings auch, dass die AGs und PGs – am besten live – dokumentiert werden. Schriftliche und audiovisuelle Protokolle dieser Veranstaltungen sind imho wichtiger als Livestreams diese furchtbar oberflächlichlichen Meetups wie das am vergangenen Montag. Wir wollen Gespräche über inhaltliche Punkte hören, und das geschieht (hoffentlich) in den AGs und PGs. Livestreams wie der am Montag tragen nur zur Desillusionierung bei. Und das bei bereits drastisch reduzierter Erwartungshaltung.
Liquid Feedback ist bekanntermaßen ein Tool, das auch von der Piratenpartei eingesetzt wird. Also ein Piratentool. In deren Augen.
Glaubt jemand ernsthaft, der Bundestag (die Bundestagsverwaltung) würde ein Piratentool einsetzen? Get real! Lasst es sein und nehmt Adhocracy, ansonsten wird die Verwaltung das so lange hinauszögern und boykottieren wie es geht. Die finden genug Ausreden!
Sicher wird liquid feedback von verschiedenen Landesverbänden der Piratenpartei Deutschland, sowie landesweit in Brasilien und Deutschland angewendet. Dennoch ist es eine freie Software, die entwickelt wurde um in Vereinen, Firmen und anderen Gemeinschaften eingesetzt zu werden. Nach einem fast einem Jahr Erfahrung mit liquid feedback, kann ich sagen, daß ich, obwohl ich anfangs zweifelte, ob eine derartige Software auch auf größere Gruppen skaliert und auch bei einer großen Anzahl von zu bearbeitenden Themen noch zu bewältigen ist, von liquid feedback überzeugt bin. Durch die Möglichkeit, bestehende Anträge durch Anregungen zu verbessern und, sollten diese Anregungen nicht beachtet werden, ähnliche oder entgegengesetzte Anträge auszuarbeiten entwickeln sich sehr differenzierte Beiträge. Durch die Präferenzwahl ergibt sich nach der Abstimmung ein sehr “intelligentes”, ausgewogenes Abstimmungsergebnis. Es hat sich im Laufe der Zeit mehrfach gezeigt, daß durch Anregungen sehr gut ersichtlich ist, warum andere Teilnehmer bestimmte Änderungen für sinnvoll empfinden. Dadurch haben populistische Anträge, die normalerweise durch vehemente Wiederholung gleicher Argumente eine Diskussion dominieren, nicht die Macht andere Beiträge zu überstimmen. Durch das Quorum vor der Diskussionsphase, werden Anträge die unvertretbare Positionen vertreten aussortiert. Da Anträge nur von den Initiatoren bearbeitet werden können, gibt es nicht das Problem der Edit-Wars, da jeder Teilnehmer einen Antrag mit seinen gewünschten Teilaspekten einstellen kann, sollten seine Anregungen nicht gehört werden.
Ich würde liquid feedback bevorzugen. Besonders die Abstimmungsmethode scheint mir da besser geeignet zu sein als bei Adhocracy.
Schade, daß Votorola nicht mit in Betracht gezogen wurde.
Der folgende Vergleich von 16 verschiedenen Tools macht die Vorteile von Votorola deutlich:
Ende Original-Link -->http://wiki.liqd.net/Benutzer:Thomas_von_der_Elbe/Software-Vergleich
Hier mehr zu Votorola:
Ende Original-Link -->http://wiki.liqd.net/Votorola
In dem vorgelegten Kozept der Enquête-Kommission ist von Beteiligungsmöglichkeiten “die Anregungen aus der Öffentlichkeit in geeigneter Weise in der Arbeit der Kommission einfließen lassen können” die Rede. Der zentrale Aspekt sollte demnach die Diskursfunktion und nicht die Abstimmungsfunktion sein. Wenn Partizipation nicht nur auf einer oberflächlichen Ebene stattfinden soll, muss es viele Möglicheiten geben, um sich inhaltlich mit Ideen und Anregungen einzubringen. Diese Diskursfunktionen scheinen mir bei Adhocracy in stärkerem Ausmaß vorhanden zu sein.
Die Art der Abstimmungsmethode sollte sich an inhaltlichen Kriterien orientieren. So ist ein Präferenzwahlsystem nur für sehr wenige zur Abstimmung stehende Vorschläge, die sich hinsichtlich der Ausprägung eines eindeutig definierten Merkmals unterscheiden, sinnvoll. Die Grenzen der Urteilskapazität wird bei steigender Komplexität rasch erreicht (vgl. Bortz & Döring, 2006). Am besten ist es wahrscheinlich, wenn verschiedene Abstimmungsmethoden auswählbar sind.
Ich stimme zu, das wichtigste ist der Diskurs und nicht das Abstimmen. Es nützt mir ja nix, wenn ich nen Text vorgelegt bekomme, aber nicht weiss, was eigentlich diskutiert worden ist. Warum bestimmte Dinge nicht drinstehen, andere aber schon. Partizipation muss also früher beginnen.
Wir sehen ja bei den Live-Streams der Enquete, dass dort online Interaktion stattfindet, bei aufgenommenen Sendungen wie den BMI-Treffen, die später gepostet wurden, war die Beteiligung = 0. Evtl. kann ja auch die Hauptdiskussion mehr textlich stattfinden, auf ner Mailingliste oder ähnlichem, so ähnlich vielleicht wie die IETF das macht.
Und zum Tool: Beide installieren und ausprobieren, learning by doing ist IMHO der einzige Weg.Ich kann an ner Demo-Installation nicht ablesen, ob die nachher geeignet ist, viele Vor- und Nachteile sieht man erst im live-Betrieb.
Würde Liquid Feedback bevorzugen. Es kommt ohne Moderation aus und scheint auch bei größeren Benutzergruppen noch brauchbare Ergebnisse zu liefern. Meines Wissens wurde Adhocracy noch nie in einer größeren Benutzergruppe getestet, bei Liquid Feedback weiß man wenigstens, dass es funktioniert.
Mich würde die genaue Liste der Tools interessieren die eingeladen wurden zur Vorstellung.
Es gibt weit mehr Tools in England und Amerika – und selbst ein großes deutsches Projekt habt ihr ganz übersehen: echo. Die Webseite ist Ende Original-Link -->http://www.echo.to
Wenn ich das richtige sehe wird echo durch staatliche Gelder aus Deutschland und der EU finanziert? So steht es zumindest auf deren Webseite. Ich habe echo gerade eine Email geschrieben mit bitte um Stellungnahme. Es wundert mich das der Staat Geld für die Entwicklung von neuen Lösungen ausgibt und sich dann nicht mit ihnen beschäftigt.
Auch Votorala, ein weiteres deutsches Projekt, fehlt in der Auswahl.
Ist es bei LF nicht so, dass die Diskussion outgesourced wird? Dann ist es natürlich einfacher, keine Moderation zu benötigen Ich habe leider LF immer nur von aussen gesehen, da ja die Piraten auch nur eine geschlossene Instanz haben, aber was mir auffiel war eben der Mangel an Diskussion. Ich will ja erstmal zu einem Punkt durch Diskussion und Sammeln von Fakten kommen, bevor ich nen Ergebnistext/Forderung etc. erstelle.
Sehr geehrte MitgliederInnen der Online AG,
mit großer Freude haben wir verfolgt, wie sich die Internet-Enquete zunehmend als Pionier in Sachen Online-Beteiligung und Bürgernähe hervortut und damit die Bedeutung des Internets in Bezug auf demokratische Beteiligung und Transparenz beispielhaft in den Vordergrund hebt.
In den Diskussionen oben scheinen sich folgende Entscheidungskritereien herauszukristalisieren:
1. Mehrheitswahl vs. Präferenzwahl
2. Moderationsaufwand
3. Fokus auf Diskussion & Deliberation vs. bindende Abstimmung
4. Ãœbersichtlichkeit & einfache Bedienbarkeit
Wir möchten im Kontext dieser Kriterien ein Tool vorstellen, das im Rahmen eines EU, BMWi und ESF für Deutschland gefördertes Projekt entwickelt wird, dennoch im Auswahlverfahren leider nicht berücksichtigt wurde:
Ende Original-Link -->http://echo.to
Obwohl noch in einem frühen Entwicklungsstadium, erfüllt echo bereits jetzt die Ziele und Anforderungen der AG und bietet darüber hinaus weitere Vorteile (wie z.B. mehrsprachige Debatten mit sprachübergreifend aggregierten Stimmen).
Zu den 4 Punkten:
1. Mehrheitswahl vs. Präferenzwahl
echo verwendet ähnlich wie das Adhocracy Projekt (mit dem wir eine freundschaftliche Beziehung pflegen) das Mehrheitsverfahren, jedoch steht bei echo Deliberation und nicht bindende Abstimmung im Vordergrund – siehe Punkt 3.
Die von Carsten geschilderte Pooling Problematik von 42% vs. 23+35% wird auf echo folgendermassen gelöst:
A) Es können gleichzeitig mehrere Vorschläge innerhalb einer Debatte unterstützt werden, die einem zusagen oder zumindest akzeptabel sind (A & C in Carstens Beispiel)
B) Statt unzählige alternative Vorschläge zu erzeugen und damit die Tür für Pooling Effekte zu öffnen, ermöglicht echo, bestehende Vorschläge gemeinschaftlich weiterzuentwicklen. Die besten Verbesserungsvorschläge werden in einem demokratischen, selbstregulierenden Prozess ermittelt und in wenigen Stellungnahmen aggregiert. Teilaspekte können in Unterdebatten vertieft und weiterdiskutiert werden. Die UnterstützerInnen werden so nicht auf diese verteilt, das Meinungsbild bleibt trotzdem differenziert nachvollziehbar.
Mehr Infos und einige Screenshots zu echos kollektiver Texterstellung: Ende Original-Link -->http://blog-echologic.org/echo/?p=240
2. Moderationsaufwand
Für die gemeinsame Entwicklung von Stellungnahmen verwendet echo ein vollkommen demokratisches Verfahren, das ohne Moderatoren oder Administratoren funktionieren kann. Dies sehen wir als Grundvoraussetzung für Systeme, die die gleichberechtigte (und daher sprachübergreifende) Beteiligung beliebig vieler BürgerInnen ermöglichen. Sie müssen nicht nur in der Technik sondern auch in den Prozessen und im Aufwand skalierbar sein.
3. Deliberation vs. Abstimmung
echos Fokus liegt auf Deliberation, auf der gemeinsamen Entwicklung konstruktiver Stellungnahmen sowie auf differenzierte und exakte Nachvollziehbarkeit des gesellschaftlichen Meinungsbildes.
Da es beim von der Enquete vorgesehenen Beteiligungsverfahren nicht um bindende Entscheidungen seitens des „18. Sachverständigen“ geht, sondern um die gemeinschaftliche (Weiter)Entwicklung von Ideen und alternativen Vorschlägen, wäre natürlich ein Tool mit entsprechendem Fokus deutlich geeigneter.
4. Ãœbersichtlichkeit & einfache Bedienbarkeit
… ist eine weitere Grundvoraussetzung für eine breite Beteiligung. Daher legt echo großen Wert auf aufgeräumte Oberflächen und einfache Handhabung. Komplexe Prozesse werden in kleine, logische Schritte zerlegt, die durch klares Design jederzeit übersichtlich darstellbar sind. Wie gut es uns bisher gelungen ist, kann auf Ende Original-Link -->http://echo.to getestet und beurteilt werden. Konstruktives Feedback zur Verbesserung der Software kann hier hinterlassen und diskutiert werden: Ende Original-Link -->http://www.echo.to/de/discuss/category/echo
Wir sind gespannt auf den weiteren Verlauf und wünschen uns natürlich sehr, dass echo in späteren Auswahlprozessen der öffentlichen Hand Berücksichtigung findet – und in Zukunft natürlich eine noch bessere Software mit vielen weiteren Innovationen präsentieren kann.
Mit herzlichen Grüßen,
echo source e.V.
Kann man das irgendwo runterladen?
echo.to sieht aus, wie ein typisches Projekt zum “Einsammeln” öffentlicher Gelder.
Demgegenüber sehen Adhocracy und Liquid Feedback aus wie Projekte, die entwickelt wurden weil der Bedarf da war und sich jemand für das Thema interessiert.
“Buzzword-Bingo”, ein paar Designer-Piktogramme und viel mehr scheint mir nicht hinter echo.to zu stecken. Erfüllt es überhaupt die “Anforderungen”, die im Text oben genannt sind? Alle Einsatzbereiche auf der Webseite beschränken sich auf plakative Ein-Satz-Texte.
Ich kann nirgendwo den “Sourcecode” finden. Es wird zwar von “Open Source” gesprochen und auf Ende Original-Link -->http://www.echosocial.org/ verwiesen, aber auch dort konnte ich weder einen Sourcecode finden noch Details über die Lizenzen.
Wir haben soeben einen Blogartikel zum Thema veröffentlicht: Ende Original-Link -->http://liquidfeedback.org/2010/09/16/enquete-kommission-berat-uber-liquidfeedback/
Hallo Jens,
vielen Dank für das konstruktive Feedback.
Wenn Du die Geschichte und die Menschen hinter echo kennen würdest, hättest Du Dich wahrscheinlich anders geäußert.
Den Quellcode findest Du hier: Ende Original-Link -->http://github.com/echo-on-waves/echologic
Wir werden es mal überall verlinken, wo wir Open Source erwähnen. An der endgültigen Lizenz (EPL) wird zurzeit aktiv gearbeitet.
Viele Grüße,
Laci
Mein Herz schlägt auch für Liquid Feedback, es soll angeblich trollsicher sein. Es spricht auch vieles dafür, weil es ein dagegen nur im Sinne eines Alternativvorschlags gibt. Damit sind Nörgler ausgeschaltet, die nur alles schlecht reden bzw. Bashen wollen.
@ Christian Scholz: hier kann man Liquid Feedback im Betrieb auch ohne Anmeldung einsehen: Ende Original-Link -->https://lqfb.piratenpartei.de/pp/area/list.html
@Christian Scholz
Du Diskussionen zu den Themen finden auf in den Themen verlinkten Seiten (Diskussions-URL) statt. Dies sind bei uns Piraten meist Diskussionen im Wiki oder in Etherpads. Foren oder Mailinglisten werden von uns natürlich auch genutzt, ebenso wie RL-Treffen. Die meisten dieser Diskussionen kommen bei uns ohne Moderation aus (moderiert wären sie z.B. wenn jemand die Diskussion ins Forum verlegt).
@Sebastian Ich hab es ja eingesehen, aber so richtig kann ich es eben nur durch Mitmachen bewerten.
@F0O0: Das weiss ich, aber dort kann man potentiell dann ja trollen. Für mich ist der Trollschutz bei LF daher relativ. Mich würden eben Dienste interessieren, die den Fakten-Sammel-Bewert-Meinungsfindungs-Prozess unterstützen und transparent machen. Abstimmen ist ja nur das allerletzte Glied in der Kette. Vorschläge muss ich ja auch bewerten können und da wäre es hilfreich, die Fakten und die Diskussionen um einzelne Punkte direkt einsehbar zu haben.
LiquidFeedback funktioniert und hat sich in der Praxis bereits als robustes Werkzeug bewährt, das auch mit tausenden von Nutzern und Initiativen klarkommt. Mit Hilfe von Liquid Democracy wird bereits ernsthaft Politik gemacht. Von Adhocracy kenne ich nur kleine Testinstanzen mit wenigen Nutzern, die leider wenig aussagekräftig sind und wo sich die Aktivität bisher auch eher in Grenzen hält.
Ausserdem wird Adhocracy schnell sehr unübersichtlich, und das Modell mit “Normen”, “Vorschlägen”, “Status Quo”, “Variantenauswahl” usw. finde ich deutlich schwieriger zu verstehen und schwerfälliger zu nutzen als die lockere Bündelung von Initiativen zu einem Thema bei LF, wo eine Anregung oder neue Initiative schnell gemacht und bewertet ist.
LiquidFeedback ist auch erklärungs- und gwöhnungsbedürftig, aber Adhocracy ist eine Grössenordnung schlimmer. Dass es nicht nur mir so geht, zeigt der am höchsten bewertete Kommentar auf “User Voice” zu Adhocracy:
Ende Original-Link -->http://liqd.uservoice.com/forums/60515-general/suggestions/847989-verloren-im-labyrinth?ref=title
Unschön finde ich auch, dass man als Nutzer bei Adhocracy-Instanzen auf liqd.net derzeit Datenspuren bei Google Analytics und User Voice hinterlässt, ohne man als Nutzer in den Nutzungsbedingungen und der Datenschutzerklärung darüber aufgeklärt wird, aber das liesse sich sicher vermeiden, wenn eine eigene Instanz aufgesetzt wird,
Dass LiquidFeedback selbst keine Diskussionen zulasse sondern diese ausschließlich “auslagert” ist nicht korrekt: Im LiquidFeedback-Antragsprozess wird durch den formalisierten Austausch von Argumenten sehr wohl eine Diskussion geführt, die allerdings gewissen Regeln unterworfen ist. Es ist aber natürlich möglich (automatisiert oder im Einzelfalle durch Nutzer) zusätzlich auf weitere Diskussionstools zu verlinken.
Ja, man kann natürlich streiten, welcher der momentan existierenden Prototypen im Bereich Online-Deliberation der “Beste” ist – es gibt ja außer LiquidFeedback, Votorola, echo und adhocracy noch eine ganze Reihe anderer Projekte in dem Bereich ..
Eines ist aber klar: Alle unsere Tools sind momentan noch weit davon entfernt echte web 2.0 Apps zu sein, d.h. einer derart intuitiven und selbsterklärenden Logic zu folgen, dass wirklich jede Internet-NutzerIn sie sofort problemlos nutzen kann. Dazu gehört übrigens auch ein ansprechendes Design sowie die Einsicht, dass kein User “zu dumm” ist eine Softer zu benutzen, sondern höchstens die Entwickler der Software zu dumm eine Software zu entwickeln, die wirklich jeder leicht nutzen kann …
Wir alle arbeiten natürlich fleißig daran, dieses Ziel zu erreichen – allerdings oft in der Ãœberzeugung “das Beste” Konzept zu verfolgen, statt unsere Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam an einer optimalen Lösung zu arbeiten – schade …
Viele Grüße
Jan
@Online AG: euer RSS/Atom-Feed ist jetzt schon eine Weile kaputt (s. Ende Original-Link -->W3C Feed Validation Service), könnte das mal wer beheben (ja, das hat auch reale Auswirkungen, so mag Sage den Feed nicht mehr und bricht das Laden mit „XML Syntax-Fehler“ ab)?
Danke,
Drizzt
Hallo Drizzt,
danke für die Rückmeldung. Der Feed funktioniert jetzt wieder.
Viele Grüße aus der Enquete-Redaktion