Blog der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Als Vorsitzender der Projektgruppe “Zugang, Struktur und Sicherheit im Netz” lade ich Sie herzlich ein, auf der Ende Original-Link -->Beteiligungsplattform der Enquete VorschlĂ€ge fĂŒr unser Arbeitsprogramm zu machen. Um diese Themen wird es u.a. gehen:

  • Welche politischen und staatlichen Maßnahmen sind geeignet, den Zugang zum Internet fĂŒr Nutzer, Unternehmen und Diensteanbieter zu verbessern?
  • Welche politischen und staatlichen Maßnahmen sind geeignet, die Struktur des Internets (Schwerpunkt auf Infrastruktur und Basisdienste) zu verbessern?
  • Welche politischen und staatlichen Maßnahmen sind geeignet, das Internet selbst und seine Nutzer vor AusspĂ€hung, Sabotage und Missbrauch zu schĂŒtzen?

FĂŒr unsere Projektgruppe rege ich an, diese Themen in der ersten Projektphase durch genauere Fragestellungen zu konkretisieren. Die Chance, dass die Fragestellungen im weiteren Verlauf berĂŒcksichtigt werden, steigt erheblich, wenn Sie dabei folgende Tipps beherzigen:

  • Handlungsorientierte Fragestellung statt Zustandsbeschreibung. Als Beispiel: “Soll der Breitbandnetzausbau durch mehr Geld fĂŒr Infrastrukturmaßnahmen gefördert werden?”, statt “Der Breitbandausbau dauert zu lange!”.
  • Bitte erlĂ€utern Sie Ihre Fragestellung und begrĂŒnden Sie sie:
    * Welche Problemstellung liegt der Frage zugrunde und soll durch die Antwort gelöst werden?* Was mĂŒssen die Mitglieder der Enquete-Kommission wissen, um diese Frage fĂŒr sich zu entscheiden?

    * Welche Elemente der Problemstellung könnten besonders wichtig sein?

    * Warum ist die Beantwortung dieser Frage fĂŒr die Projektgruppe besonders relevant und wichtig?

Ende Original-Link -->Bitte reichen Sie Ihre Anregungen bis zum 21. August auf der Beteiligungsplattform ein. Die Enquete-Kommission wird die Projektgruppe in KĂŒrze einsetzen. Innerhalb von etwa sechs Monaten soll sie ihre Handlungsempfehlungen erarbeiten. Wir freuen uns auf rege Beteiligung.

Constanze Kurz
25. Juni 2011 von Constanze Kurz | Kommentierung geschlossen

Marathon-Sitzung der EnquĂȘte

Anders als im Blogbeitrag vom Mai von mir geschrieben, wird der Deutsche Bundestag nun am 30. Juni ĂŒber den Zwischenbericht der EnquĂȘte-Kommission diskutieren, also am selben Tag, an dem morgens die Beratung der GesetzesentwĂŒrfe zum Atomausstieg vorgesehen ist. FĂŒr den EnquĂȘte-Zwichenbericht ist abends ab 19.20 Uhr eine halbe Stunde vorgesehen.

Ob es eine tatsĂ€chliche Diskussion geben wird oder ob die Reden zu Protokoll gegeben werden, wird sich erst herausstellen. Wer noch etwas lĂ€nger wachbleiben mag, der kann ab 23.25 Uhr auch noch die Beratung ĂŒber die Einhaltung der Datenschutzgesetze bei der Übermittlung der Fluggastdaten verfolgen. Hier liegt allerdings die Vermutung nahe, dass keine tatsĂ€chliche Debatte mehr stattfinden wird.

Am Montag zuvor, als am 27. Juni, wird die EnquĂȘte-Kommission ihre nĂ€chste öffentliche Sitzung abhalten. Hier dĂŒrfte es ab 15 Uhr fĂŒr die Berichte aller vier Projektgruppen in einen Marathon gehen. Allein fĂŒr den ĂŒber hundert Seiten umfassenden Bericht der Projektgruppe Urheberrecht sind aufgrund der ErgĂ€nzungen, Alternativtexte, Mehrheits-, Minderheits-, und Sondervoten um die siebzig Abstimmungen nötig. Es kann also eine Weile dauern in der zeitversetzten Übertragung ab 20 Uhr auf http://www.bundestag.de/.

Andererseits werden nun auch die unterschiedlichen Sichtweisen und Handlungsempfehlungen offenbar, mit der sich die geneigte Öffentlichkeit auseinandersetzen kann. AnlĂ€sslich der Handlungsempfehlungen und wegen der gefĂŒhlten Halbzeit der EnquĂȘte-Kommission hĂ€ufen sich gerade die Anfragen von Journalisten, die eine EinschĂ€tzung zum Erfolg der Kommission erfahren wollen. Nach der Sitzung der EnquĂȘte-Kommission kann man das inhaltliche Teilergebnis dann konkret nachlesen, zu Erfahrungen mit der Arbeitsweise im Bundestag kann ich mich dem Beitrag von Wolfgang Schulz inhaltlich vollumfĂ€nglich anschließen.

Wolfgang Schulz
23. Mai 2011 von Wolfgang Schulz | Kommentierung geschlossen

Ein Jahr Enquete – Man könnte, aber man kann nicht

FĂŒr einen Wissenschaftler, der es gewohnt ist, dass seine Texte im Hinblick auf die inhaltliche Richtigkeit optimiert werden, ist es schon eher ungewöhnlich, einen Anruf wie diesen zu erhalten: “Hallo, kannst du damit leben, wenn der dritte Halbsatz gestrichen wird, dann können die GrĂŒnen den Text mittragen”. Diese Orientierung an der Fraktion-gebundenen Durchsetzung von Positionen ist sicherlich das fĂŒr unsereinen besondere an einer Mitarbeit in der Kommission. Das parlamentarische System ist in dieser Hinsicht hoch effizient, vieles wird in Obleute-Runden vorentschieden, was zunĂ€chst als eigener Kontrollverlust wahrgenommen werden kann, letztlich in vielen Fragen aber alternativ los ist. Schon so ist auffĂ€llig, dass sich 34 hoch beschĂ€ftigte Experten lange Zeit, Monate, mit Formalien und der Organisation der eigenen Arbeit beschĂ€ftigt haben – um dann ohne weitere Diskussion in der Sache in die Phase einer hektischen Textproduktion einzutreten.
Die zu Anfang geschilderte Beobachtung macht auch noch etwas anderes deutlich, was die Arbeit der Internet-Enquete ausmacht. Es ist vor allem – und das unterscheidet sie von vielen vergleich baren Kommissionen zuvor – der Wille aller Beteiligten, möglichst viel tatsĂ€chlich im Konsens zu erreichen. Dies hat die Kommission bislang in allen Projektgruppen durchgehalten, was hoffentlich der Überzeugungskraft des Berichtes dient. Möglich wird es durch stundenlange Abstimmungsrunden der Fraktionsreferenten, deren IntensitĂ€t sich zuweilen an den Gesichtern ablesen lĂ€sst, wenn sie darauf angesprochen werden, warum am Textrand „Entscheidung in der Projektgruppe“ steht.
Als große BĂŒrde hat sich erwiesen, dass der Bundestag in seinem Einsetzungsbeschluss offenbar alle Punkte aufgelistet hat, die den Abgeordneten zum Thema Internet aufgefallen sind. Da es sich bekanntlich um ein die gesamte Gesellschaft umfassendes PhĂ€nomen handelt, nimmt es nicht Wunder, dass damit – um wieder einen wissenschaftlichen Vergleich zu bemĂŒhen – genug Aufgaben fĂŒr einen Sonderforschungsbereich definiert werden, der gute Aussicht hat, nach den ersten sechs Jahren noch einmal um diese Zeit verlĂ€ngert zu werden, da jeder einsieht , dass die Aufgaben in dieser Zeit nicht bewĂ€ltigt werden können. Wie soll das ein Haufen Gutwilliger im Nebenamt in zwei Jahren erledigen?
Die Enquete versucht, das Programm schulmĂ€ĂŸig abzuarbeiten – und strapaziert dabei die Arbeitskraft aller Beteiligten auf Ă€ußerste. Sicher auch die der Abgeordneten – die entgegen vieler Klischees durchaus sehr gut ausgelastet sind – auch wenn es regelmĂ€ĂŸig den SachverstĂ€ndigen sauer aufstĂ¶ĂŸt, wenn die MdBs darauf hinweisen. Denn fĂŒr die SV – das wurde mir erst spĂ€t klar – ist es vom Arbeitsaufwand her faktisch ein zweiter Beruf. So muss man hoffen, dass es sich am Ende durch einen beachtenswerten Bericht gelohnt haben wird.
Was mir vor diesem Hintergrund noch nicht ganz gelungen scheint ist es, die richtige „Flughöhe“ zu finden, die entscheidenden Fragen mittlerer Reichweite zu bearbeiten, die beantwortet werden mĂŒssen, um eine Internet-adĂ€quate Ordnung der Dinge zu erreichen. Was ist wirklich neu am technischen Medium Internet, was bei Lichte besehen ebenso wie Offline? Man könnte da viel tun, aber kann man es in dem Textproduktionsdruck wirklich? Oft stĂŒrzt die Arbeit ins Tagespolitische ab. Aber es ist schon klar, wie die Reaktion auf eine Kritik dieser Art wĂ€re: „Schreib doch den Text mit der richtigen Flughöhe, mal schauen, ob wir die anderen Fraktionen ins Boot bekommen.“

Constanze Kurz
19. Mai 2011 von Constanze Kurz | 1 Kommentar

Abstimmung zum Thema Urheberrecht

Vor der nĂ€chsten Sitzung der EnquĂȘte-Kommission am 27. Juni, zu der man sich bis zum 20. Juni anmelden kann, ist noch viel zu tun. Es finden die Sitzungen der Projektgruppen statt, die Arbeit an den Handlungsempfehlungen geht weiter, auch die Erstellung der Sondervoten. Außerdem wird in der 111. Sitzung des Deutschen Bundestages am 26. Mai 2011 der EnquĂȘte-TĂ€tigkeitsbericht Thema sein.

FĂŒr die Adhocracy-Beteiligungsplattform unter Ende Original-Link -->enquetebeteiligung.de, die seit Ende Februar online ist, wird weiterhin tatkrĂ€ftige ehrenamtliche UnterstĂŒtzung gesucht. Derzeit sind dort ĂŒber 1.450 Nutzer angemeldet, denen ĂŒber vierhundert Papiere zur Bewertung und Kommentierung zur VerfĂŒgung stehen. Und es können natĂŒrlich ÄnderungsantrĂ€ge zu den Arbeitstexten eingebracht werden.

FĂŒr die Ende Original-Link -->Projektgruppe Urheberrecht können noch bis zum 29. Mai VorschlĂ€ge und Bewertungen zu den Handlungsempfehlungen gemacht werden. Die geneigten Blogleser sind also aufgerufen, bis Ende Mai zur Abstimmung zu schreiten, was direkt bei jedem Vorschlag selbst erfolgen kann. Je nach Zustimmung kann der Pfeil einfach nach oben oder nach unten angeklickt werden.

Also los, keine Ausreden! VorschlĂ€ge einfach mal lesen, Zustimmung oder Ablehnung signalisieren, gegebenenfalls Änderungen vorschlagen.

Alvar C. H. Freude
03. Mai 2011 von Alvar C. H. Freude | Kommentierung geschlossen

Handlungsempfehlungen: Jetzt VorschlÀge machen!

Die bestehenden vier Projektgruppen der EnquĂȘte-Kommission kommen so langsam zu ihrem Ende – und da wird ĂŒber die Handlungsempfehlungen diskutiert.

Daher rufen wir alle Internet-Nutzer dazu auf, VorschlĂ€ge fĂŒr Handlungsempfelungen auf unserer Ende Original-Link -->Online-Beteiligungs-Plattform Adhocracy einzureichen, ĂŒber diese abzustimmen und sie zu kommentieren! FĂŒr drei von vier Projektgruppen ist das möglich: Ende Original-Link -->NetzneutralitĂ€t, Ende Original-Link -->Urheberrecht und Ende Original-Link -->Datenschutz. Die Projektgruppe Ende Original-Link -->Medienkompetenz ist leider nicht mehr offen, aber dennoch können VorschlĂ€ge fĂŒr Handlungsempfehlungen per E-Mail an Ende Original-Link -->enquete.internet@bundestag.de mit der Bitte um Weiterleitung an die Kommissionsmitglieder geschickt werden, die dann in unsere Beratung mit einfließen. Dies geht natĂŒrlich auch ĂŒber alle anderen Wege, Kontaktdaten stehen in der Spalte rechts.

TIPP: Je frĂŒher ein Vorschlag eingereicht wird, desto mehr Zeit hat er Stimmen und Kommentare zu sammeln!

Leider startete die Online-Beteiligung erst relativ spĂ€t. Daher konnte „der 18. SachverstĂ€ndige“ – also alle Internet-Nutzer – bisher nur teilweise eingebunden werden. Wir beachten auch die bisherigen VorschlĂ€ge aus der Zeit vor den Handlungsempfehlungen. Aber da das wichtigste sowieso die nun anstehenden Handlungsempfehlungen sind, ist es besonders wichtig hier Ende Original-Link -->teilzunehmen. Also: VorschlĂ€ge einreichen, kommentieren, abstimmen!