Blog der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Am Montag hat die Enquête-Kommission einstimmig das Ende Original-Link -->von der Online AG vorgelegte Konzept zur Ende Original-Link -->Beteiligung der Öffentlichkeit und Einbindung des „18. Sachverständigen“ (PDF) beschlossen. Im Anschluss an die Komission hat die Online AG getagt und über die beiden zur Auswahl stehenden Werkzeuge Ende Original-Link -->Adhocracy und Ende Original-Link -->Liquid Feedback gesprochen, die wir uns bereits in vorherigen Sitzungen von den jeweiligen Entwicklern zeigen ließen.

Da das Werkzeug letztendlich von den Netz-Nutzern genutzt werden soll, möchten wir hier noch die Gelegenheit für Kommentare, Anmerkungen und Wünsche bieten. Als Basis für Kommentare und Ergänzungen bieten sich die Antworten der Entwickler auf einen Fragenkatalog an.

Am Montag wurde trotz unterschiedlicher Ansichten über das bevorzugte Werkzeug klar: letztendlich haben wir ein Luxusproblem und können zwischen zwei Programmen auswählen – die in eine unterschiedliche Richtung gehen, aber gleichzeitig doch auf die eine oder andere Art das leisten, was wir uns wünschen.

Unser Wunsch

Dies kann man am besten anhand eines Beispiels erläutern. Die Inhalte für den Bericht der Enquête werden im Wesentlichen in den Arbeitsgruppen besprochen, beispielsweise in der AG Netzneutralität. Im Endbericht werden sowohl die von der Mehrheit beschlossenen Empfehlungen aufgenommen, als auch Minderheitenvoten. Wir möchten dann beispielsweise zwei Textvorschläge einer Arbeitsgruppe in das Partizipationswerkzeug (also Liquid Feedback oder Adhocracy) einstellen und den Nutzern die Möglichkeit geben, eines zu unterstützen oder Alternativvorschläge zu unterbreiten. Als Ergebnis soll es ein Votum des „18. Sachverständigen“ geben, also einen mehrheitlich getragenen Beschluss. Dies kann einer der aus der Arbeitsgruppe stammenden Texte oder eine gänzlich neue oder überarbeitete Alternative sein. Das Ergebnis könnte also sein, dass zu den bereits genannten zwei Varianten noch eine dritte – die der Netznutzer – hinzukommt. Über alle Varianten wird dann in der Enquête-Kommission abgestimmt.

Das Werkzeug sollte u.a. eine niedrige Einstiegshürde haben und einfache Bedienbarkeit bieten, einen transparenten Prozess darstellen, nicht Ende Original-Link -->wie das Online-Petitions-System bei Last Ende Original-Link -->zusammenbrechen und möglichst schnell einsetzbar sein.

Bei einer Tendenzabstimmung in der Online AG am Montag lag Adhocracy leicht vorne. In vielen Punkten sind wir uns aber einig: Zwar müssten beide angepasst werden, aber aus Sicht der AG-Mitglieder wäre Adhocracy etwas schneller einsetzbar (bei Liquid Feedback fehlt u.a. ein Interface für den Administrator/Moderator), und es bietet schon jetzt eine einfachere Benutzeroberfläche. Diese könnte bei Liquid Feedback verbessert werden, was aber auch Zeit kostet. Performance-Probleme hingegen werden eher bei Adhocracy gesehen und Liquid Feedback bietet ausgefeiltere Möglichkeiten, um mit konträren Meinungen bzw. Anträgen umzugehen und Abstimmungen durchzuführen.

Nicht einig sind wir uns dabei, welches Abstimmungsverfahren besser geeignet ist und zur Geschäftsordnung des Bundestages passt: Adhocracy setzt auf eine einfache Form der Ende Original-Link -->Mehrheitswahl, während Liquid Feedback ein Ende Original-Link -->Präferenzwahlverfahren mit Auszählung nach der  Ende Original-Link -->Schulze-Methode anwendet um damit taktische Abstimmungen zu verhindern („Zwar wäre mir Text A am liebsten, aber da er keine Aussicht hat zu gewinnen, stimme ich für Text B, der auch akzeptabel ist.“)

Update: Der Termin für die Obleute-Besprechung ist nun nächste Woche, da am Freitag nicht alle Zeit haben. Es soll da zu einem möglichst einstimmigen Beschluss der Obleute kommen, ob Adhocracy oder Liquid Feedback eingesetzt wird. Daher bitte ich möglichst vorher um Meinungen, Kommentare und Ergänzungen!

Peter Tauber
14. September 2010 von Peter Tauber | 1 Kommentar

Die deutsche Jugend ist online!

In Berlin wurde heute die Shell-Jugendstudie 2010 vorgestellt. Zwei zentrale Botschaften sind, dass die Jugend in Deutschland wieder positiver in die Zukunft schaut. 59 Prozent bewerten ihre eigenen Zukunftsaussichten als positiv und auch der Wunsch, später eine Familie zu gründen und Kinder zu haben, hat wieder zugenommen. Schon das ist ein nicht nur angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise, die den aktuellen Erfahrungshorizont der Jugendlichen prägte, gutes Signal der Studie.

Besonders interessant dürfte nicht nur für die Arbeit der Enquete-Kommission Internet und Digitale Gesellschaft aber das Kapitel zum Thema „Internet“ sein. Während 2002 knapp zwei Drittel aller Jugendlichen online waren und man eine entlang sozialer Schichten verlaufende Schere beobachten konnte, hat sich dieses Bild fundamental gewandelt: 96 Prozent und damit nahezu alle Jugendlichen haben einen Internetzugang! Dies ist eine erfreuliches Ergebnis, weil in der Tat die Frage, ob und wie man gerade auch in der jungen Generation eine digitale Spaltung verhindern könne, breiten Raum in der politischen Debatte und auch in ersten Gesprächen in der Enquete-Kommission einnahm. Auch in der Projektgruppe Netzneutralität war dieser Aspekt bereits angeklungen. Man kann also konstatieren, dass die gesellschaftliche Teilhabe aller Jugendlichen zumindest im Internet bereits Realität ist!

Angesichts der Tatsache, dass faktisch alle Jugendlichen online sind, lohnt aber ein genauerer Blick: Was machen junge Leute, wenn sie online sind? Wer nutzt die Zeit im Netz „effektiv“? Für wen reduziert sich das Internet auf die Freizeitgestaltung? Wer surft nicht nur drauflos, sondern lernt und arbeitet mit dem Internet? Auch hier sind die vorgelegten Ergebnisse spannend:  13 Stunden pro Woche verbringen Jugendliche online. Im Vergleich zum Jahr 2002 hat sich damit die Internetnutzung nahezu verdoppelt. Breiten Raum nehmen dabei die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken ein. Immerhin für 29 Prozent stehen dabei die Information über das Geschehen in der Welt und politische Ereignisse im Vordergrund.

Die Studie skizziert zudem vier Nutzertypen: Der erste Typ wird als „Gamer“ bezeichnet. Rund 24 Prozent der vor allem männlichen Jugendlichen mit dem Schwerpunkt aus der Unterschicht spielt also vor allem, wenn er online ist. Die „digitalen Netzwerker“ hingegen sind mit 25 Prozent vor allem jüngere weibliche User, die surfen und die sozialen Netzwerke bespielen. Ebenfalls mehrheitlich weiblich wenn auch etwas älter sind die „Funktionsuser“, die das Netz zur Information, zum Nachrichtenaustausch und zum Einkaufen nutzen. Und die vierte Gruppe sind mit 34 Prozent eher ältere männliche User aus den oberen sozialen Schichten, die bei der Internetnutzung einen Schwerpunkt auf der gezielten Informationssuche und den sozialen Perspektiven erkennen lassen. Es zeigt sich also, dass trotz der allgemeinen Chance, das Internet zu nutzen, soziale Herkunft, Alter und Geschlecht wesentliche Merkmale dafür sind, was Mann und Frau im Internet tun. Dies muss auf die Unterschiede zwischen den Geschlechtern kein Problem darstellen, selbst wenn es engagierten Anhängern von gender mainstreaming Kopfzerbrechen bereiten könnte. Mit Blick auf die sozialen Unterschiede ist aber in der Tat zu fragen, wie man auch den bildungsfernen (und meist unteren sozialen) Schichten das Internet als eine Chance begreifbar machen kann, die ihnen berufliche Perspektiven und damit sozialen Aufstieg ermöglicht. Das ist aus meiner Sicht eine wichtige Aufgabe und eng mit der Frage der individuellen Medienkompetenz verknüpft.

Dass die Enquete-Kommission sich in einer neu eingesetzten Projektgruppe der Medienkompetenz zuwenden will, ist daher konsequent. Auch die Ergebnisse der Shell-Jugendstudie zeigen Handlungsperspektiven im Bildungs- und Erziehungsbereich auf. Es bleibt abzuwarten, ob Sachverständige und Politiker hier auf der Höhe der Zeit diskutieren oder am Ende wie der zwar stets bemühte, aber doch hoffnungslos überforderte Informatiklehrer in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts der aktuellen Entwicklung hinterherlaufen. Die Einbeziehung der Shell-Jugendstudie in die weitere Arbeit kann helfen, eine solche Entwicklung zu verhindern.

Halina Wawzyniak
13. September 2010 von Halina Wawzyniak | Kommentierung geschlossen

Medienkompetenz und Jugendmedienschutz – Ein Missverhältnis

Auf der Ebene der Europäischen Union wird die Vermittlung von Medienkompetenz als ein strategischer Gesichtspunkt und Standortfaktor betrachtet. Medienkompetenz sei in der digitalen Welt Voraussetzung für eine wettbewerbsfähige Content-Industrie und für eine integrative Wissensgesellschaft, heißt es in einer Ende Original-Link -->Empfehlung der Kommission von August 2009. Demnach müssen die Bürgerinnen und Bürger analytische Fähigkeiten entwickeln, um Medien und Medieninhalte zu verstehen, kritisch zu bewerten sowie selbst in vielfältigen Kontexten zu kommunizieren. Laut Kommission ist ein besseres intellektuelles und emotionales Verständnis der digitalen Medien gefordert, das zugleich über die Chancen und Herausforderungen medial übermittelter Informationen aufklärt und die aktive Teilhabe in Informations- und Kommunikationsnetzen ermöglicht.

Auch in Deutschland wird die Problematik zunehmend erkannt. Dennoch fehlt es weiterhin an einem umfassenden Konzept zur Förderung von Medienkompetenz. Bund und Länder befördern fröhlich Einzel- und Pilotprojekte. Letztere teils über die Landesmedienanstalten, deren Budget sich nicht aus den Länderhaushalten, sondern aus Anteilen an der Rundfunkgebühr speist. Eine systematische Vermittlung von Medienkompetenz in Kindergärten, Horten und Schulen findet nicht statt. Von der von der EU-Kommission empfohlenen Aufnahme der Medienerziehung in die schulischen Pflichtlehrpläne ist Deutschland weit entfernt. Denn das kostete Geld, erheblich mehr Geld als bislang zur Verfügung steht. Auch deshalb ist es kein Wunder, dass sich Teile der Politik, statt Aufklärung zu befördern, immer wieder unter das Regiment des Jugendmedienschutzes stellen.

Zu welchen Widersprüchen das führt, mag das Beispiel der Games-Industrie verdeutlichen. Sie hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Computer- und Videospielbranche bildet das am stärksten wachsende Segment der Medienwirtschaft in Deutschland. Sie macht heute mehr Umsatz als die Filmindustrie an den Kinokassen. Diese Umsatzzahlen allerdings erreicht sie in erheblichem Maße durch Entwicklung und Verkauf gewalthaltiger Spiele. Man muss solche Spiele nicht mögen, um zu begreifen, dass es sich bei dieser Art von Unterhaltung durch Spiel längst um eine massenmediale Erscheinung der Populär- und Alltagskultur handelt und Forderungen nach dem Verbot sogenannter „Killerspiele“ in die Irre führen. Im Falle von Online-Spielen, dem momentanen Expansionspfad der Games-Industrie, würde die Durchsetzung solcher Verbote zudem unweigerlich zu Internetsperren führen – mit den bekannten Kollateralschäden und der Folge, dass die universelle Netzinfrastruktur zu einer Kontrollinfrastruktur umgebaut würde.

Tatsächlich ist die Liste potentiell zu löschender Inhalte aus Sicht eines repressiven Jugendmedienschutzes lang: Neben den erwähnten Online-Games kommen – ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben – Hass- und Gewaltverherrlichung, Pornographie sowie Gangsta- und Porno-Rap, Nazipropaganda und Holocaust-Leugnung, religiöser Extremismus und Fanatismus, entwürdigende Darstellungen und Ende Original-Link -->Cyber-Mobbing in Frage. All das ist im Netz und Web2.0 auffindbar, wenngleich nicht in einem Ausmaße, in dem es die oft anzutreffende mediale Skandalisierung zu beschreiben sucht. Jugendmedienschutz als Verbotspädagogik neigt dazu, die negativen Aspekte in der Mediennutzung Heranwachsender zu überzeichnen und das Internet als einen Tummelplatz der Unmoral, einem Hort der Perversion und des beständigen Tabubruchs darzustellen. Der vermeintlich ethische Grundkonsens einer Gesellschaft, auf den sich ein repressiver Jugendmedienschutz zu berufen trachtet, ist eben auch immer interessengeleitete Auslegung.

Die von den Ministerpräsidenten der Länder im Juni beschlossene Novellierung des  Jugendmedienschutzstaatsvertrags ist Ausdruck dieses grundlegenden Missverhältnisses. Jugendmedienschutz über Sendezeiten – analog zum Fernsehen – ist für das Internet absurd, selbst dann, wenn dadurch eine bereits bestehende Regelung fortgeführt wird. Zudem lassen alternativ vorgesehene Alterskennzeichnungspflichten für Inhalte Netzsperren durch die Hintertür erwarten. Insbesondere Angebote aus Blogs und Sozialen Netzwerken, die sich den irrsinnigen Kontrollverfahren aus der Welt des nationalen Rundfunks wissent- oder unwissentlich nicht unterziehen, verschwänden künftig hinter Filterprogrammen. Nahezu das gesamte Web2.0 wäre potentiell jugendgefährdend. Eine Sperrinfrastruktur entstände mittelbar und nutzerautonom durch im Umgang mit digitalen Medien überforderte Eltern. Ausschluss und Zensur, statt Partizipation und Kommunikation wären die nicht (?) beabsichtigten Folgen.

Jugendmedienschutz als Verbotspädagogik ist das genaue Gegenteil zu Verstehen und kritischem Bewerten von Medieninhalten sowie einer aktiven Teilhabe in Informations- und Kommunikationsnetzen. Das Internetzeitalter hingegen erfordert konstruktive Lösungen im Umgang mit digitalen Medien. Kinder und Jugendliche müssen lernen, mit virtuellen Welten umzugehen und Risiken abzuschätzen. Die Bildung eines kritischen Verstandes und die Fähigkeit, Realität und Vision zu unterscheiden, ist unabdingbare Voraussetzung für eine moderne Medienbildung. Die Medienpädagogik hält dazu brauchbare Konzepte bereit. Doch fehlt es in Schulen und Bildungseinrichtungen an Lehrmaterialien, ermangelt es Lehrerinnen und Lehrern an Sach- und Vermittlungskompetenz, sind die Missstände in der Lehreraus- und -fortbildung weiterhin groß und enthalten Rahmenlehrpläne bloß pauschale, den Bedingungen von Web2.0 und digitaler Kommunikation nicht standhaltende Vorgaben.

Es ist kein Zufall, dass professionelle Medienpädagogen die schulische Medienkompetenzförderung als desolat beschreiben und lediglich im Land Thüringen ein eigenes Schulfach Medienkunde besteht. Förderung von Medienkompetenz ist mangels Bildungsinvestitionen zu einer Leerformel verkommen. Dennoch wird eine digitale Gesellschaft nicht umhin können, die Förderung von Medienkompetenz als Bildungsaufgabe zu begreifen. Kinder und Jugendliche können lernen, Verantwortung zu übernehmen, indem sie digitale Medien kritisch reflektieren und selbstbestimmt handelnd in ihr Lebensumfeld integrieren. Verbote helfen dazu nicht.

Zur Umsetzung eines umfassenderen Konzepts von Medienkompetenz ist zuallererst die Infrastruktur und das Know-how in allen Schulen- und Bildungseinrichtungen bereitzustellen, Medienkompetenzförderung verpflichtend zu verankern, mit der Förderung bereits in Horten und Kindertagesstätten zu beginnen, Familien- und Elternbildung sowie den außerschulischen Bereich einzubeziehen sowie deren Vermittlung in die Ausbildungsinhalte von Erziehern, Lehrern und Sozialpädagogen aufzunehmen. Auf diese Weise wäre Medienkompetenz gewissermaßen vorausschauender Jugendmedienschutz und machte den prohibitiven Jugendmedienschutz endgültig überflüssig. Das allerdings bedeutete eine gesellschaftliche Bildungsaufgabe, nicht eine aus Gründen von Markt und Wettbewerb.

Die Vorbereitungen für die nächste Sitzung der Enquete-Kommission laufen: Am 13. September 2010 wird es unter anderem um das viel diskutierte Thema Medienkompetenz gehen, also um die Fähigkeit, Medieninhalte entsprechend individueller Bedürfnisse und Ansprüche gezielt zu nutzen.

Das Internet hat dafür gesorgt, dass uns heute eine enorme Fülle medialer Inhalte zur Verfügung steht. Längst geht es nicht mehr nur um die Auswahl und das Verstehen von Medieninhalten, sondern auch um das eigene Bewerten, Produzieren und Gestalten.

Das Thema hat somit viele unterschiedliche Aspekte: Welche Rahmenbedingungen sind für die Medien- und Internetkompetenz von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern notwendig? Wie kann Medienkompetenz zu einem wesentlichen Bestandteil der Allgemeinbildung werden? Welche Möglichkeiten bietet modernes E-Learning, wo sind seine Grenzen? Und wie sollte die Gesellschaft mit gewachsenen Anforderungen an die Medienkompetenz im Zeitalter von Web 2.0 umgehen? Thematisieren möchte ich aber auch die Frage, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Medienkompetenz in der Familie und in der Gesellschaft geeignet sind, um negativen Auswirkungen vorzubeugen.

Das sind nur einige wenige Gesichtspunkte zum Thema Medienkompetenz. Durch den Sachverstand ihrer Mitglieder hat die Kommission in den kommenden Monaten die Möglichkeit, das Thema in seiner ganzen Breite zu diskutieren.

Auch die BĂĽrgerinnen und BĂĽrger sind an dieser Stelle wieder gefragt. Wie sollte Medienkompetenz vermittelt werden? In welchen Bereichen gibt es Handlungsbedarf? Wo liegen die Herausforderungen fĂĽr die Vermittlung von Medienkompetenz? Lassen Sie es uns wissen, sehr gerne auch hier in Ihren Kommentaren.

Ein “freies und offenes Internet sicherzustellen”, ist richtig und wichtig. Aber bedeutet dies eine kostenfreie Nutzung des Internet durch Dienstanbieter? Und warum soll es einem ISP nicht gestattet sein, von demjenigen, der mehr Trafic verursacht, auch mehr zu verlangen? Das Beispiel der Verbreitung von Rundfunk zeigt, dass dies in einer Demokratie sehr wohl möglich ist. Seit jeher zahlen Rundfunkveranstalter fĂĽr die Verbreitung ihrer Programme Transportentgelte an die Netzbetreiber (Satellit, BK-Betreiber, DVB-T). Und seit jeher verlangt der Netzbetreiber dann mehr, wenn ein größeres Transportvolumen nachgefragt wird. Warum soll im Internet etwas anderes gelten? Wichtig ist nur, dass allen Dienstanbietern derselbe Quality of Service (QoS) zu den gleichen Bedingungen (gleiches Entgelt) gewährt wird , wenn dieser nachgefragt wird.