Es lohnt sich durchaus â falls die Zeit fĂŒr das Anschauen des Ende Original-Link -->Videos der Anhörung fehlt â, die Fragen der Kommission und die Antworten der SachverstĂ€ndigen nachzulesen. Ein ausgesprochen breites Themenspektrum wurde besprochen: von Informationsfreiheit ĂŒber Datenschutz, Medienkompetenz, Urheberrecht und Open Access bis hin zur Kommerzialisierung des Netzes.
Zur Weiterentwicklung des Webauftritts der EnquĂȘte und der internen Werkzeuge gibt es auch eine Arbeitsgruppe Web, die am Dienstag zum ersten mal getagt hat. Der AG gehören Mitarbeiter der Fraktionen, Mitarbeiter aus der Bundestagsverwaltung und SachverstĂ€ndige an.
Die erste Sitzung brachte sehr lebhafte Diskussionen, aber auch gute Ergebnisse:
Von unserer Seite, also der SachverstĂ€ndigen, wurde im Vorfeld angeregt, zur Textarbeit einen Ende Original-Link -->Etherpad-Server aufzusetzen. Etherpad ist Ende Original-Link -->Freie Software (im Sinne von Freiheit, nicht Freibier) zur kollaborativen Textarbeit und hat sich bei Ende Original-Link -->vielen Ende Original-Link -->Organisationen Ende Original-Link -->bewĂ€hrt. Damit entfĂ€llt fĂŒr viele FĂ€lle das lĂ€stige und langwierige Hin- und Herschicken von Dokumenten, alle Beteiligten können einfach gemeinsam am entsprechenden Text arbeiten. FĂŒr die EnquĂȘte wird die Bundestagsverwaltung einen entsprechenden Server installieren â worĂŒber wir uns sehr freuen!
Ein wesentliches Element im Einsetzungsbeschluss zur EnquĂȘte-Kommission ist, dass die Ăffentlichkeit in besonderem MaĂe beteiligt wird. Und dies soll natĂŒrlich ĂŒbers Internet laufen. Das bisherige Forum ist da nicht das richtige Werkzeug zur Partizipation, wird von den Nutzern kaum angenommen und stellt nur eine Ăbergangslösung dar. Wir werden uns noch im Juli mehrere Werkzeuge anschauen und ĂŒberlegen, welches am besten funktioniert und den AnsprĂŒchen am ehesten gerecht wird. Aber eines kann ich schon jetzt verraten: wir werden uns auch Ende Original-Link -->LiquidFeedback anschauen bzw. von den Entwicklern prĂ€sentieren lassen.
Das Ergebnis der ersten Arbeitsgruppensitzung sehe ich insgesamt als einen Erfolg an, und ich denke wir konnten nach anfĂ€nglicher sehr hitziger Diskussion auch die Meinungsverschiedenheiten mit der Verwaltung in den meisten Punkten ausrĂ€umen. Jetzt hoffe ich, dass wir eine gute Lösung fĂŒr die Nutzerbeteiligung finden, die möglichst bald zur VerfĂŒgung steht und nicht aufgrund einer langwierigen Ausschreibung erst irgendwann im nĂ€chsten Jahr fertig ist.
Insgesamt habe ich die Hoffnung, dass wir Netz-Leute nicht nur die politische Diskussion bereichern, sondern beispielsweise mit der Etherpad-Nutzung auch mithelfen, die Arbeitsweisen im Bundestag effizienter zu gestalten.
Unsere erste öffentliche Anhörung zum Stand der Digitalisierung in Deutschland hat den Mitgliedern am vergangenen Montag Impulse fĂŒr die weitere Arbeit gegeben. Das Interesse im Netz an den teils brillanten BeitrĂ€gen der SachverstĂ€ndigen war und ist groĂ. Manch einer der Online-Zuschauer war so gebannt von der immerhin vierstĂŒndigen Veranstaltung, dass er sich Ende Original-Link -->kaum losreiĂen konnte.
Doch wie wird der Sommer?
Auch wenn die Temperaturen steigen und die Deutschen doch nicht Weltmeister werden: Die Projektgruppen der Enquete werden in der Sommerpause online weiter arbeiten. Die drei Projektgruppen wollen bereits Ende des Jahres erste Ergebnisse vorlegen. Gleichzeitig bereiten wir derzeit die Einrichtung weiterer Projektgruppen vor.
Die inhaltliche Arbeit ist das eine. Aber die Enquete probiert auch neue Formen des Dialogs. Dieser Enquete-Blog und die Twittermeldungen aus der laufenden Sitzung sind Premieren fĂŒr das Parlament. Eine eigens geschaffene Arbeitsgruppe wird in den nĂ€chsten Wochen weitere Formen des Online-Dialogs prĂŒfen und entwickeln.
Ein Kommentator meines ersten Blogs fordert: Weniger Symbolpolitik. Das ist richtig und falsch zugleich. Politische Aktionen, die nur vordergrĂŒndig Tatkraft vorspiegeln, sind ĂŒberflĂŒssig. Aber wir sollten den politischen Wert symbolischer Gesten nicht unterschĂ€tzen: Wenn der Innenminister einen Online-Dialog initiiert oder die Enquete-Kommission den online gestellten Fragen des â18. SachverstĂ€ndigenâ in der Sitzung Gehör verschafft, dann sind dies Schritte in die richtige Richtung, die symbolisieren: Wir nehmen das politische Engagement der Menschen im Netz ernst.
Ăbrigens: Abgeordnete und SachverstĂ€ndige machen auch Urlaub. Am besten offline.
Die Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft hatte zur ersten Ăffentlichen Anhörung zum Thema âAuswirkungen der Digitalisierung auf unsere Gesellschaft — Bestandsaufnahme Zukunftsaussichtenâ geladen. Neun Experten diskutierten mit den 17 Mitgliedern des Deutschen Bundestages und den 17 SachverstĂ€ndigen der Kommission.
Welche neuen Erkenntnisse hat die Anhörung fĂŒr Sie gebracht?
Jens Koeppen: âEs gibt einen sehr schönen Satz von Prof. Kruse heute: Wir können uns nicht leisten, uns nicht zu verĂ€ndern. Ich glaube, das sollte der Leitsatz sein heute. Obwohl es keinen Anspruch auf VollstĂ€ndigkeit hat, diese Diskussion. Aber es wurde immer wieder gesagt: Freiheit, Eigendynamik des Netzes und vor allen Dingen Wirtschaftlichkeit!
Es gibt keine WirtschaftsablĂ€ufe heute, die ohne das Internet, die ohne die digitale Gesellschaft funktionieren. Und fĂŒr mich ist auch ganz wichtig, Chancen und Risiken zu betrachten auf der einen Seite — aber mehr die Chancen zu sehen.
Deutschland hat immer das Problem, irgendwo ein Negativ-Gen in sich zu fĂŒhren, und wir mĂŒssen eben das ein bisschen ausblenden, mehr die Chancen sehen, die Eigendynamik des Netzes und dann daraus unsere klaren und transparenten Regeln ableiten.â
Wie wichtig war die Anhörung fĂŒr die Arbeit der Enquete-Kommission?
Jens Koeppen: âWir mĂŒssen nachdenken, wir mĂŒssen diskutieren und wir mĂŒssen analysieren. Wir mĂŒssen neue Sichtweisen, die ja die SachverstĂ€ndigen und die Mitglieder und die Experten mitbringen, wahrnehmen und wir mĂŒssen sehen â und das war auch ein Ergebnis aus der heutigen Sitzung â die Netze sind mĂ€chtig, bzw. werden mĂ€chtig!
Und wir mĂŒssen das nutzen fĂŒr die positive Entwicklung unserer gesamten Gesellschaft. Und deswegen sind solche DenkansĂ€tze sehr, sehr wichtig fĂŒr die gesamte EnquĂȘte-Kommission.â
Wie geht es jetzt nach der Anhörung weiter?
Jens Koeppen: âJa. Wir werden die Anhörung auswerten bis zum Ende der Sommerpause, werden daraus unsere SchlĂŒsse ziehen. Wir haben ja zur Zeit drei Projektgruppen: NetzneutralitĂ€t, Datenschutz und Urheberrecht. Das sind drei groĂe Schwerpunkte in der EnquĂȘte-Kommisssion. Und wir werden einen Arbeitsplan aufstellen, auch in der Sommerpause — wir werden in dieser Woche noch damit anfangen â der uns sagt, bis zu welchem Zeitraum wir im Prinzip mit der Arbeit fertig sein wollen, denn wir wollen ja im nĂ€chsten Jahr bereits einen Zwischenbericht um die Osterzeit herum bringen. Und deswegen ist diese Anhörung der erste Aufschlag und sehr, sehr wichtig fĂŒr unseren weiteren Zeitplan.â
FĂŒr die Anhörung der EnquĂȘte-Kommission am Montag haben SachverstĂ€ndige vorab einen Fragenkatalog beantwortet, der die Auswirkungen und Chancen des Netzes sowie den politischen Gestaltungsspielraum beleuchten soll. Prof. Dr. Wolfgang Coy von der Humboldt-UniversitĂ€t zu Berlin ist einer dieser SachverstĂ€ndigen.
In seiner Stellungnahme betont er die Bedeutung der NetzneutralitĂ€t, der Medienkompetenz und des Datenschutzes fĂŒr die zukĂŒnftige Entwicklung. Er fĂŒhrt aus: “Zugang zu einem breitbandigen Netzanschluss sollte als Teil einer informationellen Grundversorgung verstanden werden. Um das Innovationspotenzial des Internets zu erhalten und zu fördern, ist die NetzneutralitĂ€t, also die Gleichberechtigung aller Netzteilnehmer beim Empfang und beim Versenden von Inhalten, unbedingt zu erhalten. [...] NetzneutralitĂ€t ist also eine Voraussetzung fĂŒr
einen gerechten, marktneutralen und innovationsfördernden Betrieb des Netzes.”